Heute wollen wir mal nicht vom Laufen oder Triathlon berichten, sondern vom Rudern. Genauer gesagt vom „Trockenrudern“ auf dem Ruderergometer, welches von Ruderern zu Trainingszwecken in der kalten Jahreszeit verwendet wird.
Im Rahmen der Mitteldeutschen Ergometermeisterschaft in Leipzig, an der auch Kaliber wie Olympiasieger Tim Grohmann teilnahmen, rief die Techniker Krankenkasse einen Hochschul-Cup im Ruder-Vierer aus. Aufgrund der hohen Prämien der TK war dem Leiter unseres Uni-Sportzentrums Bernd Eulitz sehr daran gelegen, ein paar Mannschaften auf das Gelände der DHfK Leipzig zu entsenden. Trotz Prüfungszeit gelang es uns zwei Herren- und ein Damen-Team aufzustellen. Auch die Vorbereitungszeit war mit zwei Wochen recht knapp.
Alle Teams waren mit Rudernovizen besetzt. Hierzu zählt auch Susanne Spur, die für den KC Potsdam als Leistungssportlerin erfolgreich im Kanurennsport unterwegs war, denn bekanntlich bewegen sich Kanuten aus Sicht der Ruderer in die falsche Richtung . So war unser primäres Ziel die Qualifikation für die Finalläufe. Dazu musste man unter die ersten acht Boote im Vorlauf kommen. Jedes Team, bestehend aus vier Sportlern, musste eine Strecke von 2000 m zurücklegen. Alle 500 m erfolgte ein fliegender Wechsel auf den nächsten Sportler. Hierbei schnallen zwei Teamgefährden die Füße ab. Der auf dem Ergometer sitzende Athlet übergibt das Ruder an den Nächsten, der noch im Stehen mit dem Rudern beginnt.
Unserem Damenteam mit Sophie Gruschka, Marlena Götza, Wanda Scheffler und Susanne Spur gelang dies besonders gut, machten sie doch bei jedem Wechsel deutlich Boden gut und erreichten das Finale souverän. Im Finallauf reichte es für einen guten 5. Platz, den Susanne quasi mit dem letzten Schlag gegen die HTWK Leipzig herausholte. Mehr war gegen Mannschaften wie die der TU Dresden oder der Hochschule der Polizei nicht möglich, welche teils mit Ruderprofis und ehemaligen Ruder-Weltmeisterinnen besetzt waren.
Unser erstes Herrenboot war mit muskelbepackten Athleten des Typs „Wikinger“ besetzt. Alexander Winterstein, Micha Zauner, Benjamin Aust und Stefan Hildebrandt gewannen ihren Vorlauf souverän und machten kräftig Werbung für die Bergakademie. Unsere zweite Mannschaft, die auch als Leichtgewichts-Vierer an den Start hätte gehen können, qualifizierte sich mit Platz 11 leider nicht fürs Finale. Cornelius Oertel, Karl Schmidt, Hendrik Jahnke und Peter Hoffmann ließen aber immerhin beide Mannschaften der HS Mittweida und die der HTWK Leipzig hinter sich.
Vor dem anschließenden Finale war uns klar, dass wir die beiden sehr gut aufgestellten Mannschaften der TU Dresden nicht schlagen können. Platz 3 war somit das Ziel für unsere erste Herrenmannschaft. Unsere Kontrahenten um Platz 3 waren auf den ersten beiden Positionen mit starken Leuten aufgestellt. Dennoch konnten Alexander und Micha mithalten. Auf Platz 6 liegend übernahm Benjamin das Ruder. Mit einer sehr guten 500 m Zeit von 1:30 machte er aus 2 Sekunden Rückstand auf Platz 3 einen Vorsprung von 3 Sekunden. Stefan, der mit eine Körpergröße von 2,00 m das Hebelgesetz optimal ausnutzen kann, baute als Schlussmann den Vorsprung deutlich aus und kam als Dritter vor den Mannschaften der HTW Dresden, BA Riesa und der Uni Leipzig ins Ziel. Alles Standorte, die aufgrund ihrer geografischen Lage, optimale Ruderbedingungen im Vergleich zu Freiberg bieten.
Dass wir als blutige Ruderanfänger solche guten Leistungen zeigen konnten, haben wir vor allem dem Gießereitechnik-Studenten Alexander Schmidt zu verdanken. Der Ruderer aus der Bundesliga vom Pirna Achter unterrichtete uns in der Wechsel- und Rudertechnik.
Während des Wettkampfs war auch Philipp Wende vor Ort. Der Olympiasieger von London im Doppelvierer studierte an der Bergakademie Tiefbohrtechnik und beendete sein Studium im vergangenen Jahr erfolgreich. Er nahm sich etwas Zeit, um mit uns über Studium und natürlich den Rudersport zu sprechen. Für den nächsten Hochschulcup hat uns Philipp angeboten, ein gemeinsames Techniktraining zu absolvieren.
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Ein Gedanke zu „Die Bergakademie auf Entdeckungsreise im Rudersport“