11. März 2015 – Cornelius Oertel Allgemein, Wettkampfberichte

Sonne und 40 cm Schnee beim Kammlauf in Klingenthal

Während am vergangenen Wochenende im Flachland schon frühlingshafte Temperaturen herrschten und niemand mehr einen Gedanken an Wintersport verschwendet, läuft im Gebirge auch im März die Skilanglaufsaison noch auf Hochtouren. Am Wochenende war dies beim Internationalen Kammlauf im Klingenthaler Ortsteil Mühlleithen der Fall. Klingenthal ist nicht nur für den Musikinstrumentenbau, sondern auch für seine langjährige Tradition im Skispringen, der Nordischen Kombination sowie im Skilanglauf bekannt. Auch der Kammlauf ging bereits in seine 43. Auflage und wurde aufgrund von Schneemangels im Januar in den März verschoben.

Unser kleines Skiteam um Peter Hoffmann trat am Sonnabend beim 26 km Skatingrennen und am Sonntag beim 47 km Klassik-Rennen von Mühlleithen bis Johanngeorgenstadt und zurück an. Am Sonnabend herrschten optimale Langlaufbedingungen. Der Schnee war auch tagsüber noch leicht angefroren und somit sehr schnell. Peter, Grit und Cornelius gingen alle aus dem ersten Startblock ins Rennen. Das Profil des Laufs ist mit etwa 400 Höhenmetern nicht allzu anspruchsvoll. Der berüchtigte Rammelsberg mit 80 Höhenmetern auf 1 km bildet hier eine Ausnahme und musste auf der Hinfahrt bergauf und auf der Rückfahrt bergab bewältigt werden. Bergab erreichten angstfreie Sportler hier eine Spitzengeschwindigkeit von knapp 60 km/h.

Peter und Grit setzten sich nach dem Start in den jeweiligen Spitzengruppen fest. Peter kämpfte bis zur Ziellinie um Platz 3. Nach 1h13min (Ø 22 km/h) entschieden jedoch 0,2 Sekunden gegen Peter. Gesamtplatz 4 von 212 Teilnehmern und Platz 3 in der Altersklasse im Rahmen eines Euroloppet-Rennens ist jedoch ein sehr gutes Ergebnis. Auf Gesamtsieger Toni Escher vom Fischer-Nordic-Racing-Team hatte er lediglich einen Rückstand von 1:30. Bei den Damen kam Grit auf Gesamtrang 2 ins Ziel (1h25min) und hatte nach vorn und hinten mehr als eine Minute Abstand. Cornelius belegte nach 1h30min Gesamtrang 77.

Nach dem ersten Renntag mussten die Klassikski für den nächsten Tag vorbereitet werden. Hier bot uns unsere Herberge „Pension Waldhaus“ in Klingenthal optimale Verhältnisse. Pensionsinhaber Matthias Heinicke, der früher Nordisch Kombinierter war, stellte uns seinen Wachskeller zur Verfügung.

Für das Klassikrennen über 47 km waren Temperaturen im deutlichen Plusbereich angesagt, so dass die Kleidung nicht zu warm gewählt werden durfte. Die Steigzone musste mit Klister präpariert werden. Da der Schnee am Anfang des Rennens noch gefroren war und erst im Laufe des Tages nass und matschig wurde, mussten wir einen Mix aus verschiedenen Klistern aufbringen. Beim Test unserer Ski ca. 1h vor dem Start, sammelte der aufgetragene Klister noch sehr viel Eis auf, so dass der Ski nicht fahrbar war. Bis zum Start stiegen jedoch die Temperaturen und unsere Ski funktionierten perfekt.

Peter, der in der klassischen Technik nicht ganz so gut wie im Skating ist, beendete das Rennen nach 2h47min auf einem respektablen 12. Platz von 229 Startern. Im Feld der Damen setzte sich Grit gleich vom Start weg an die Spitze des Feldes. Die ersten 15 km konnte Cornelius etwas Tempoarbeit für sie leisten und zudem Windschatten spenden. Leider stürzte Cornelius etwas unglücklich in einer Abfahrt, als der Ski durch den Klister stockte. Dennoch konnte Grit auf sich allein gestellt das Rennen nach 3h12min souverän als Gesamtsiegerin beenden. Cornelius versuchte zwar wieder aufzuschließen, ein Hungerast ca. 15 km Kilometer vor dem Ziel tat jedoch das Übrige. Nach 3h20min reichte es so für Gesamtrang 96.

Für uns war es ein sehr schönes Wochenende im Vogtland und vielleicht können wir durch unseren Bericht noch ein paar Leute für den Langlaufsport begeistern, so dass wir im nächsten Winter mit einer größeren Gruppe anreisen können.

Am kommenden Wochenende steht dann der Saisonhöhepunkt an. In der Selben Besetzung werden wir in Bodenmais im Bayrischen Wald an der Skimarathon Europameisterschaft teilnehmen. Wir sind sowohl für die Einzel-, als auch die Teamwertung gemeldet.

Ergebnis Skatingrennen: http://tinyurl.com/of7uews
Ergebnis Klassikrennen: http://tinyurl.com/mlwwgvs

Skitest vor dem Skatingrennen. Wer die Wahl hat, hat die Qual.
Skitest vor dem Skatingrennen. Wer die Wahl hat, hat die Qual.
Einmarsch der Sportler in den Startgarten
Einmarsch der Sportler in den Startgarten

3a Kammlauf

Gesamtsiegerehrung des 26km-Skatingrennes. Platz 4 für Peter Hoffmann. Sieger wurde Toni Escher (3 v.l.)
Gesamtsiegerehrung des 26km-Skatingrennes. Platz 4 für Peter Hoffmann. Sieger wurde Toni Escher (3 v.l.)
Siegerehrung der Altersklasse 20 mit Grit Otto
Siegerehrung der Altersklasse 20 mit Grit Otto
In der Pension der Familie Heinicke in Klingenthal fanden wir perfekte Bedingungen für die Skipreparation vor. Hier bringt Peter gerade eine Struktur für nassen Schnee in den mit Gleitwachs fertig präparierten Ski auf.
In der Pension der Familie Heinicke in Klingenthal fanden wir perfekte Bedingungen für die Skipreparation vor. Hier bringt Peter gerade eine Struktur für nassen Schnee in den mit Gleitwachs fertig präparierten Ski auf.
Aufbügeln des Gleitwachses.
Aufbügeln des Gleitwachses.
So schön kann ein Sonntag beginnen. Blick aus unserer Pension direkt am Waldesrand.
So schön kann ein Sonntag beginnen. Blick aus unserer Pension direkt am Waldesrand.
Vor Ort mussten wir noch den passenden Klister für die Steigzone auftragen und verreiben. Zur Erwärmung des Klisters haben wir die Lötlampe unten im Bild verwendet. Insgesamt wurden 5 verschiedene Klister aufgetragen. Der Grundklister diente dazu, dass alle weiteren Klistersorten gut auf dem Ski halten. Darauf wurde eine Mischung aus Universalklister (für die Masse), Klister Blau (für Streckenabschnitte mit eisigem Schnee) und Klister Rot (für nassen Schnee) aufgetragen. Als Finish kam als letzte Schicht noch ein paar Tropfen des Klisters Black Magic oben drauf. Dieser sorgte dafür, das Nadeln und Schmutz nicht an der Steigzone kleben bleiben.
Vor Ort mussten wir noch den passenden Klister für die Steigzone auftragen und verreiben. Zur Erwärmung des Klisters haben wir die Lötlampe unten im Bild verwendet. Insgesamt wurden 5 verschiedene Klister aufgetragen. Der Grundklister diente dazu, dass alle weiteren Klistersorten gut auf dem Ski halten. Darauf wurde eine Mischung aus Universalklister (für die Masse), Klister Blau (für Streckenabschnitte mit eisigem Schnee) und Klister Rot (für nassen Schnee) aufgetragen. Als Finish kam als letzte Schicht noch ein paar Tropfen des Klisters Black Magic oben drauf. Dieser sorgte dafür, das Nadeln und Schmutz nicht an der Steigzone kleben bleiben.
Nach 47 km bei Sonnenschein und blauem Himmel im Ziel des Kammlaufs.
Nach 47 km bei Sonnenschein und blauem Himmel im Ziel des Kammlaufs.
Siegerlächeln kurz nach dem Zieleinlauf. Von Müdigkeit keine Spur.
Siegerlächeln kurz nach dem Zieleinlauf. Von Müdigkeit keine Spur.