Wie Peter Hoffmann bei der Rollskisommerbiathlon WM in Estland abgeschnitten hat und davon, was er derzeit in der Schweiz macht, berichten wir im folgenden Artikel und dem angehangenen Fotoalbum:
Schweizer Berglauf mit durchschnittlich 15 % Steigung
Zur Zeit hält sich Peter Hoffmann in der Schweiz auf. Sein Praxissemester hat ihn für ein halbes Jahr nach Visp im wunderschönen Wallis geführt. Natürlich darf man dort nicht still rumsitzen, sondern muss auf die Berge hinauf. Heute war er allerdings ein wenig schneller oben als sonst, denn heute startete der 16. Jeiziberglauf von Gampel nach Jeizinen. Gampel liegt auf 635 m Höhe im Rhonetal, Jeizinen befindet sich auf 1520 m über dem Meeresspiegel. Das heißt, es waren 885 hm zu überwinden, auf einer Länge von gerade einmal 6150 Metern. Peter ist zwar vom Erzgebirge schon ein paar Höhenmeter gewohnt, aber durchschnittlich 15 % Steigung sind dann doch eine neue Erfahrung gewesen.
Sehr guter 5 Platz von 204 Teilnehmer
In seinem ersten Berglauf ist er mit Respekt vor der Strecke angetreten, denn wenn man einmal überzogen hatte, so konnte man sich bis zum Ziel nicht wieder davon erholen. Nicht ein Meter ging flach oder gar bergab, nach den ersten nicht ganz so steilen Metern durch das Dorf war die Steigung nie geringer als 10 %, dazu kamen noch hochsommerliche Temperaturen. Trotzdem konnte er ein zügiges Tempo durchlaufen, wenn man bei 6:55 min/km im Schnitt davon noch sprechen kann, und hatte zum Schluss sogar noch die Reserven, 4 Konkurrenten, die ihm dicht auf den Fersen waren, auf Distanz zu halten und sich so Platz 5 von 204 Läufern zu sichern. Die lautstarke Anfeuerung von gut 200 Zuschauern auf den letzten (und steilsten) Metern, ließen ihn die Anstrengung und Schmerzen vergessen und so lief er nach 42:36 min mit einem Lächeln ins Ziel seines ersten Berglaufs.
Gewonnen hat Werner Marti vor Martin Anthamatten, beide sind in der Schweizer Skitouren-Nationalmannschaft. Werner ist Vize-Juniorenweltmeister im Vertical und Martin ist Weltmeister im Sprint und Relais. Platz 3 ging an Lucas Nanchen.
Rollskisommerbiathlon WM in Otepää in Estland
Doch auch Peter war dieses Jahr bei Weltmeisterschaften, da noch kein Bericht darüber erschienen ist, wird dies hier nachgeholt:
Vom 24.-28.8.2016 fanden im estnischen Otepää, nahe unserer Partneruniversität in Tartu, die Weltmeisterschaften im Rollskisommerbiathlon statt. Da Peter früher Biathlet war und sich dieses Jahr wieder die Gelegenheit ergeben hatte, daran teilzunehmen, nahm er die Chance war und bereitete sich seit dem letzten Winter darauf vor. Angemerkt sei hier, dass er natürlich ein vorbildlicher Student ist und dabei das Studium nicht in den Hintergrund gerückt ist. Bei den vielen Trainingseinheiten rund um Freiberg und auf der Altenberger Biathlonanlage konnte er seine Form auf ein höheres Level bringen als zur letztjährigen WM, was sich auch in den Resultaten niederschlug.
Härteprüfung im Feld der Profisportler bestanden
In der Mixed-Staffel zusammen mit Annika Schlegel, Grit Otto und Paul Böttner überquerte er als Schlussläufer der deutschen Staffel auf dem 14. Platz die Ziellinie. Bei dem Sprint über 10 km kam er mit 2 Strafrunden auf einen sehr guten 39. Rang. Gewonnen hatte Martin Otcenas vor Lukas Kristejn und Sergey Klyachin. Dem Biathlon-Fan wird auffallen, dass keine Fourcades oder Björndalens auf der Siegerliste stehen, tatsächlich wird die Rollskisommerbiathlon-WM von den westeuropäischen Nationen eher gemieden. Dem wahren Biathlon-Fan wird dann aber auffallen, dass das Niveau trotzdem sehr hoch war, aber leider kennen nur die wenigsten Zuschauer die Namen, die nach Platz 3 kommen. Der Sprint war schon sehr zufriedenstellend, mit dem Platz und den erreichten Rückständen hatte er davor niemals gerechnet. Der Verfolger lief dann auch gut an, seine Laufform hat immer noch gepasst. Leider hat er dann beim Liegendschießen zweimal 2 Scheiben stehen gelassen und somit Plätze verloren. Auch die 2 fehlerfreien Stehendschießen konnten ihn in diesem Feld nicht mehr nach vorne bringen und so kam er als 41. ins Ziel.
Als Student in einem Feld von Sportlern, die damit ihr Geld verdienen, sind dies doch beachtliche Ergebnisse. Verbunden mit ein paar Tagen Urlaub in den estnischen Nationalparks hat sich die Reise für ihn auf jeden Fall gelohnt.