Ausstellungseröffnung: Fotografien – Fenster in die Vergangenheit

 

 

Datum: 03.05.2016
Zeit:      16:00 - 18:00

Veranstaltungsort:
Universitätsbibliothek
Winklerstraße 3
Freiberg


Unter diesem Motto wird am 3. Mai 2016 um 16 Uhr in der Universitätsbibliothek Freiberg eine neue Ausstellung eröffnet. Zu Beginn hält Svea Saladie, Freiberger Restauratorin für Grafik, Archivgut und Fotografie, einen Vortrag zum Thema „Wie kann man die Lebensdauer von Fotografien verlängern?“.

Fotoausstellung

Interessenten sind herzlich eingeladen und können nicht nur Fragen an die Restauratorin stellen, sondern gern auch ihre alte Fotos mitbringen, sofern sie Ratschläge zu deren Aufbewahrung und Haltbarkeit haben.

Historische Fotografien sind unwiederbringliche Fenster in die Vergangenheit.

Dennoch gehören Fotosammlungen zu den Stiefkindern sowohl des Bibliotheks- als auch des Archivwesens. Dabei sind gerade Fotografien wichtige und überaus sensible Informationsressourcen, deren Haltbarkeit sehr begrenzt ist.

In Deutschland werden derzeit in öffentlichen Einrichtungen etwa 500 Millionen Fotografien aufbewahrt. Davon befinden sich ca. 1,66 Millionen Aufnahmen in der Deutschen Fotothek. Erst in den letzten Jahren rücken diese Bestände deutlich in den Blickpunkt der Öffentlichkeit und werden Objekte im Rahmen von Digitalisierungsprogrammen.

Die UB Freiberg verwahrt derzeit etwa 11.000 Fotografien und 3.500 Glasplattenaufnahmen bzw. Dias aus drei Jahrhunderten. Die frühesten Aufnahmen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind Bestandteile von wissenschaftlichen Nachlässen oder wertvollen handschriftlichen Reiseberichten. Die meisten Aufnahmen entstanden im Rahmen von Exkursionen und Forschungsreisen von Angehörigen der Bergakademie. Durch ihr frühes Entstehungsdatum, ab 1878, sind sie heute überaus wertvolle Unikate. Dargestellt sind alte Montananlagen, wie z.B. Russland Goldbergbau um 1900; Diamantminen in Südafrika 1880-1910 – darunter eine Aufnahme des berühmten Diamanten Cullinan vor dessen Zertrümmerung, der 1905 bei Pretoria gefunden wurde; seltene Aufnahmen von Montananlagen in Korea oder China oder geologische Aufschlüsse aus der Zeit der Kolonialgeologie. Bei den Aufnahmen handelt es sich nicht nur um normale Papierabzüge, sondern auch um Stereoaufnahmen, nachbearbeitete Fotos (z.B. nachkolorierte Gletscheraufnahmen), Glasplatten im Mittelformat oder Dias. Neben der geowissenschaftlichen Relevanz lässt sich so anhand der Trägermaterialien auch ein Stück Entwicklungsgeschichte der Fotografie (Untertage-Aufnahmen) und der Fototechnik belegen.

Um die Fotografien als wissenschaftliche Ressource nutzbar zu machen, sollen sie jetzt erfasst werden und künftig als Kollektion in der Digitalen Bibliothek der TU Bergakademie für geohistorische Forschungen zur Verfügung stehen. Die gleichzeitig durchgeführte restauratorische Bearbeitung, fachgerechte Verpackung und klimatisierte Lagerung gewährleistet die Erhaltung der Originalaufnahme über einen längeren Zeitraum.