An der TU Bergakademie Freiberg und weit darüber hinaus bekannt ist Prof. Matthias Reich, einziger Lehrstuhlinhaber für Bohrtechnik, Spezialtiefbauausrüstungen und Bergbaumaschinen in Deutschland.
In seinem YouTube-Kanal „Spaß mit Tiefbohrtechnik“ vermittelt er in mittlerweile 80 Videos auf unterhaltsame Weise, aber dennoch wissenschaftlich fundiert, Wissen zur Bohrtechnik, zum Fluidbergbau (z.B. auf Erdöl und Erdgas) bis hin zur geothermischen Energiegewinnung.
Als zusätzliches Highlight werden die YouTube-Videos per QR-Code in die Vorlesungen mit eingebunden. Die englische Version des Kanals nutzen Zuschauer u.a. aus Afrika und den USA, wo Prof. Reich selbst 16 Jahre lang in der Bohrindustrie tätig war.
In der Universitätsbibliothek können Sie auf folgende Werke von Prof. Matthias Reich zugreifen:
Insbesondere die Tiefengeothermie (ab 400 m Tiefe) bietet sich aufgrund ihrer 24/7 – Verfügbarkeit als Wärmequelle, aber gegebenenfalls auch für die Stromerzeugung an. Neben Schneeberg rückt jetzt eine Thermalquelle und der ehemalige Flußspatbergbau im Vogtland in den Fokus.
In einem kürzlich veröffentlichten Artikel u.a. der „Sächsischen Zeitung“ heisst es, dass die „Thermalquelle Neumühle mit ihrem 25 Grad warmen Wasser in der Nachbargemeinde Weischlitz…“ derzeit quasi ungenutzt ist. „Bisher wurde es verpasst, diesen unterirdischen Schatz zu nutzen, etwa in Form eines Thermalbades“, sagt Kämpf, der seit Jahrzehnten als Geologe in der Region zu Schwarmbeben forscht. Ein Jahr läuft nun die Testphase des Projektes zur Tiefen-Geothermie – also zur Nutzung von Erdwärme aus bis zu 5.000 Metern Tiefe. Neben dem GFZ Potsdam sind auch Wissenschaftler der TU Bergakademie Freiberg und der Universität Jena involviert.“ Quelle: „Artikel „Vulkanismus im Vogtland: Sorgt Magma künftig für warme Stuben?“ in der „Sächsische Zeitung“ vom 18.09.2022
In der UB Freiberg sind ebenfalls Informationen zu dieser Quelle bei Neumühle im Vogtland vorhanden, inkl. einer Analyse von 1990, in der Publikation „Mineral- und Thermalwässer in Sachsen„. Und die erste offizielle Informationen zu dieser Quelle dürfte „Eine neue Mineralquelle im südwestlichen Vogtland und Bemerkungen zum Granitmassiv von Eichigt-Schönbrunn“, Autorin/Autor: Schützel, Heinz, Hösel, Günter sein, die in der „Zeitschrift für angewandte Geologie“, Bd. 8 (1962), S. 404-408 : Ill., Tab. ISSN 0044-2259 enthalten ist. Diese Zeitschrift steht bei uns in der UB Freiberg im Lesesaal (bitte an der Auskunft nachfragen – ab 9:00 Uhr).
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) koordiniert dieses Projekt, in dem die „notwendige Grundlagen für eine Rohstoffstrategie zur Lithiumgewinnung aus Thermalwasser in Deutschland..“ im Auftrag des Wirtschaftsministeriums entwickelt werden.
Bisher wurden in „hydrothermalen Fluiden im Norddeutschen Becken (bis zu 350 mg/l) als auch im Oberrheingraben (190mg/l) erhöhte Lithiumgehalte nachgewiesen“. Quelle Meldung
Und zum Schluss noch zwei passende Meldungen aus der Presse:
„…niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat den Stadtwerken Munster-Bispingen die grundsätzliche Erlaubnis zur gewerblichen Aufsuchung von Lithium erteilt“ Quelle
und im Rheintalgraben
„Unter dem Rhein liegt Europas größtes Lithium-Vorkommen
Ein Start-up aus Karlsruhe will den kostbaren Rohstoff aus dem Wasser unter der Erde fördern und Europa mit Lithium beliefern. Die Hürden sind hoch.“ Quelle
Am 8. September diesen Jahres hat in Island die Firma Climaworks aus der Schweiz ihre Anlage „Orca“ in Betrieb genommen. Bei dem verwendeten Verfahren „Direct Air Capture (DAC)“ wird das CO2 aus der Luft abgeschieden und durch Mineralneubildung von Karbonaten für geologische Zeiträume gebunden.
„…We remove carbon dioxide from the air with our direct air capture machines. Carbfix then mixes the carbon dioxide with water and pumps it deep underground. Through natural mineralization, the carbon dioxide reacts with the basalt rock and turns into stone within a few years.“
Quelle: https://bit.ly/3EjXUU2 , Accessed: 16.09.2021
Neben natürlichen Gesteinsformationen wie auf Island wird auch an Abraumhalden mit entsprechenden basischen/ultrabasischen Gesteinen geforscht. Beispiele gibt es in der Literatur der UB zur CO2-Abscheidung via Mineralisierung.
Für den energieintensiven Vorgang können sinnvoll nur regenerative oder relativ CO2-arme Energiequellen genutzt werden. In Island ist dies die Geothermie. Literatur der UB zur Geothermie auf Island.