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Summer School an der China University of Mining and Technology – TUBAF International

Summer School an der China University of Mining and Technology

von Felix Lange

Bevor ich meinen Flug nach China annahm wusste ich nicht viel ĂŒber China. Ich wusste, es bezeichnet sich als das Reich der Mitte, das es ĂŒber eine Milliarde Einwohner hat und das vorzugsweise mit StĂ€bchen gegessen wird. Daher war ich froh und dankbar ein neues Land und seine Bewohner kennen zu lernen.


Von der Zusage bis zum Abflug verging die Zeit sehr schnell, Vorlesungen, Belege, Flugticket und Visum besorgen war etwas schwierig unter einen Hut zu bekommen. Doch mit Rana lief die Vorbereitung recht problemlos, sodass wir am 23. Juni mit dem Zug nach Frankfurt aufbrechen konnten. Wir schliefen eine Nacht auf dem Flughafen und am nĂ€chsten Tag flogen wir dann ĂŒber Amsterdam nach Peking.
Am 25. Juni landeten wir um 7:35 in Peking. Am Flughafen erwarteten uns zwei nette lĂ€chelnde VolontĂ€rs, Tiffany und Sofie. Sie brachten uns in unser Hotel. Auf dem Weg dorthin bekamen wir einen ersten Eindruck von diesem großen Land. Es waren 32°C, sehr feucht und Smog. Beim Mittagessen wurden erste Versuche angestellt mit den StĂ€bchen umzugehen und wir lernten die ersten anderen Teilnehmer der Summer School kennen.
Am nĂ€chsten Tag unternahmen wir einen Ausflug. Zuerst fuhren wir zur chinesischen Mauer. UrsprĂŒnglich sollte sie das chinesische Reich vor nomadischen Reitervölkern aus dem Norden schĂŒtzen. Begonnen wurde mit dem Bau im 7. Jahrhundert v. Chr. Und ist nach neusten Erhebungen ĂŒber 21.000 km lang. Auf ihr verbrachten wir zweieinhalb Stunden, bevor wir mit dem Bus wieder nach Peking aufbrachen. Hier besuchten wir noch den Himmelstempel und den riesigen Garten, der ihn umgibt.

Tags darauf standen wir frĂŒh auf, fuhren mit dem Bus zum Bahnhof und wir fuhren mit 300 km/h in einem Schnellzug nach Xuzhou. In den ersten Tagen wurde uns die UniversitĂ€t vorgestellt, mit VolontĂ€r und Campusplan erkundeten wir den Campus und sahen wo sich die Mensen, der Supermarkt, die HörsĂ€le und vieles mehr befanden.
In den Ice-Breaking-Kursen stellte sich jede UniversitĂ€t vor. Die Teilnehmer an der Summer School kamen aus Australien, Polen, Russland, Mongolei, Deutschland, Vietnam und aus der Tschechischen Republik. Ein bunt zusammengewĂŒrfelter Haufen und es war wunderbar sie alle kennenlernen zu dĂŒrfen und Gemeinsamkeiten zu entdecken.

Am 29. Juni begann dann die eigentliche Summerschool. Im Durchschnitt hatten wir tĂ€glich drei Veranstaltungen mit einem Bergbaulichen Schwerpunkt. Die drei Hauptkurse waren LagerstĂ€ttengeologie, Bewetterung und ökologische Bergbautechnologien. Daneben hatte Herr Zhang auch Gastprofessoren eingeladen die VortrĂ€ge zu den Themen „Intelligente Minen“, „Saubere Kohle“ und „Nachnutzung des Altbergbaus“. Jedoch hatten wir neben den fachlichen Modulen auch zahlreiche Kurse die uns die chinesische Kultur nĂ€her brachten. Wir bekamen eine EinfĂŒhrung in die chinesische Sprache, lernten etwas ĂŒber die Kunst der Schriftzeichen, die Kalligrafie. Wir durften unter den Augen eines Taiji-Meisters trainieren und lernten in einer chinesischen Teezeremonie, dass Tee trinken nicht gleich Tee trinken ist.

Jedoch bestand die Summer School nicht nur aus Vorlesungen und umfangreichen Hausaufgaben. Nach Vorlesungsende unternahmen wir nach Möglichkeit AusflĂŒge in die Stadt und die Umgebung. Mit neu gefundenen Freunden unternahmen wir zum Beispiel einen Ausflug zu einer nahegelegenen HĂŒgelkette auf dessen einen Gipfel ein Pavillon mit wunderschönem Ausblick ĂŒber Xuzhou. Nach einem kurzen Spaziergang auf den HĂŒgeln erreichten wir dann einen buddhistischen Tempel. Als wir die HĂŒgel verließen kamen wir an einem kleinem Lokalen Markt, mit ObststĂ€nden, FahrradlĂ€den und GeschĂ€ften mit Sachen fĂŒr den tĂ€glichen Gebrauch. Wir schlenderten darĂŒber aßen ein paar Bananen und kauften Souvenirs. Bevor wir wieder mit dem Bus zurĂŒck zur UniversitĂ€t fuhren mieteten wir uns noch fĂŒr eine Stunde ein Boot und verbrachten etwas Zeit auf dem Yunlong-See. An anderen Tagen fuhren wir mit LeihfahrrĂ€dern um diesen See oder gingen in die Stadt Einkaufen und chinesische SpezialitĂ€ten kosten (z.B. Esel-Burger, Durian, 
).

An den Wochenenden hatte Herr Zhang meist etwas fĂŒr uns organisiert. Bei einer Stadtrundfahrt durch Xuzhou besuchten wir ein Museumshaus mit eigener BĂŒhne und typischer chinesischem Orchester. Wir besuchten den durch Absenkung entstandenen und zum Naherholungsgebiet rekultivierten Yunlongsee und den Panansee. Außerdem wurden uns die GrĂ€ber und Terra-Cotta-Krieger aus der Han-Dynastie gezeigt. An unserem zweiten Wochenende in Xuzhou unternahmen wir einen Ausflug zur WirkungsstĂ€tte und Heimatstadt von Konfuzius.
Am Nachmittag trennten ein kleines GrĂŒppchen, ein VolontĂ€r und ich uns von der Gruppe und fuhren mit dem Schnellzug nach Tai’an. Dort wollten wir in der Nacht den Tai Shan besteigen um am nĂ€chsten Morgen den Sonnenaufgang zu bewundern. Die 6293 Stufen zogen sich ewig, doch mit meinen Freunden und mehreren tausend Chinesen um uns herum gab es immer was zu reden und die Zeit verging wie im Flug. Wir erreichten zwei Stunden vor Sonnenaufgang den Gipfel. Als es jedoch so weit war zogen schließlich Wolken auf sodass wir leider nicht den berĂŒhmten wunderschönen Aufgang sehen konnten. Dennoch bleibt dieses kleine Abenteuer eines meiner schönsten Erinnerungen an China.

So verließen wir nach viel zu kurzer Zeit am 18. Juni wieder Xuzhou gen Shanghai. ZunĂ€chst bekamen wir eine Stadtrundfahrt, besuchten den Bund und einen Markt. Der nĂ€chste Tag stand uns zur freien VerfĂŒgung. Wir besuchten das Shanghai World Financial Center und fuhren in den 94. Stock. GlĂŒcklicherweise war an diesem Tag kein Smog in der Stadt, so konnten wir eine atemberaubende Aussicht genießen. Danach spazierten wir durch ein normales chinesisches Wohnviertel und beobachteten das Treiben auf den Straßen. Am Abend besuchten wir noch einmal den Bund bei Nacht und konnten so die atemberaubende, hell erleuchtete Skyline Shanghais bewundern.
Die Summer School an der CUMT war eine wunderschöne Zeit, ich habe viel erlebt, gelernt und gesehen. Diese Zeit gab mir einen interessanten Einblick in MentalitĂ€t, Kultur und Lebensweise Chinas. Vieles scheint gleich und ist doch so unterschiedlich. In den StĂ€dten scheint man in einer modernen westlichen Metropole zu sein, wĂ€ren da nicht ĂŒberall die Motorroller, StraßenhĂ€ndler oder Menschen, die in den Parks tanzen und Taiji machen. Das essen geht von sĂŒĂŸ-sauer bis feurig scharf und immer gibt es Reis dazu.
Schlussendlich möchte ich nur noch Danke sagen. Danke fĂŒr 26 unvergesslich Tage. Danke fĂŒr die vielen Erlebnisse. Danke fĂŒr die Möglichkeit so viele neue Freundschaften geknĂŒpft zu haben. Danke fĂŒr alles.