02. Februar 2017 – Torsten Mayer Allgemein

Werben um mehr Studenten aus Tschechien – Ein Bericht

Zwei IUZ-Mitarbeiter an einem Messestand
Die IUZ-Mitarbeiter Klara Schönfelder und Torsten Mayer auf der Hochschulmesse Gaudeamus in Prag

Das Internationale Universitätszentrum (IUZ) beteiligte sich am 25. und 26. Januar 2017 in Prag an der landesweit größten Bildungs- und Hochschulmesse in der Tschechischen Republik. Die „Gaudeamus“ richtet sich hauptsächlich an Abiturienten. Insgesamt 10.018 Besucher zählten die Veranstalter. Zusätzlich waren 153 Lehrerinnen und Lehrer zu der Messe gekommen, um Informationen über Hochschulen, Studienangebote und Zulassungsbedingungen für ihre Schüler zu sammeln. Mit dem einzigen Stand einer deutschen Hochschule erfreute sich die TU Bergakademie Freiberg zahlreicher tschechischer Studieninteressenten, die sich über das Studienangebot in Freiberg informierten.

Derzeit ist an der TU Bergakademie Freiberg nur ein Studierender aus der Tschechischen Republik eingeschrieben. Dabei bestehen für Tschechiens Abiturienten und Studenten ideale Voraussetzungen für ein Studium an der grenznahen Freiberger Universität.
Das tschechische Abitur bietet den direkten Zugang zu allen deutschen Hochschulen. In Verbindung mit dem Deutschen Sprachdiplom (DSD-II), welches von 31 Schulen in Tschechien angeboten wird,  können die Gymnasiasten in Deutschland sofort mit dem Studium in einem deutschsprachigen Bachelor- oder Diplomstudiengang beginnen. Im Jahr 2015 legten 425 Schülerinnen und Schüler in Tschechien das Deutsche Sprachdiplom 2 ab. In unabhängigen Sprachtests wurde für das durchschnittliche Deutsch-Sprachvermögen von tschechischen Absolventen im weltweiten Vergleich die höchste Qualität ermittelt. 

Auslandsaufenthalte zu Studienzwecken

Das Hochschulwesen in Tschechien ist stärker verschult als in Deutschland. Ein Auslandsaufenthalt ist bisher in den wenigsten Studienplänen vorgesehen. Auch ein Wechsel der Hochschule nach Beendigung des Bachelorstudiengangs ist für viele Studierende in Tschechien noch kein naheliegender Gedanke. Allerdings versuchen tschechische Hochschulen zunehmend durch Stipendienprogramme die Auslandsmobilität ihrer Studierenden zu erhöhen.

Die tschechische Republik erlebte zwischen 1999 und 2003 einen Rückgang der Geburtenrate, wodurch sich die Hochschulen einer gesunkenen Zahl potentieller Bewerber gegenübersehen. Die Gesamtzahl  der landesweit eingeschriebenen Studierenden von 350.000 sinkt.
„Als Anbieter von Studiengängen aus dem Ausland hat man es in Tschechien derzeit nicht leicht. Die Hochschulen umwerben ihre Studieninteressenten auf hohem Niveau. Auf der Gaudeamus sahen wir viele hochwertige und kreative Messestände“, berichtet Torsten Mayer vom Internationalen Universitätszentrum.
Um in Tschechien an einer bestimmten Hochschule studieren zu dürfen, muss jeder Abiturient jedoch einen Test ablegen. Auf diese Weise wird eine Bindung an eine bestimmte Hochschulen hergestellt. Viele derjenigen, welche die Prüfung nicht bestehen, sehen sich nach einer Alternative um.

Hochschulkooperationen

Laut Informationen des DAAD-Büros in Prag sind zahlreiche tschechische Hochschulen derzeit auf der Suche nach Partnerhochschulen im Ausland.  Die meisten Kooperationsprojekte mit deutschen Hochschulen bestehen aktuell an den Technischen Universitäten Dresden und Chemnitz.

Autor: Torsten Mayer