Vor einigen Jahren wurde von der Sintokogio AG in Japan die innovative ACE Formmaschine mit dem Aeration Sandeinfüllverfahren entwickelt. Diese Maschine wird nun von der deutschen Tochterfirma Heinrich Wagner Sinto (HWS) für den europäischen Markt gebaut und angeboten. Die ACE Formmaschine gibt es in 4 Baugrößen (ACE 3, 4, 5, 6) mit den Kastengrößen minimal 600×500 und maximal 1200 x 1000. Die erreichbare Formleistung liegt bei 150 F/h.
Der Maschinenständer der ACE besteht hauptsächlich aus den beiden Hauptpresszylindern. Für den Formvorgang wird der Modellplattenträger in die Maschine mittels eines Drehtisches geschwenkt und mit einem speziellen Verriegelungszylinder am Grundrahmen der Maschine fixiert. Der Formkasten wird über eine Rollenbahn der Maschine zugeführt und die Maschine senkt den Füllrahmen auf den Formkasten ab und fährt weiter nach unten bis das Paket auf dem unteren Nivellierrahmen aufliegt. In dem geschlossenen Formraum wird nun das Trennmittel auf das Modell aufgesprüht. Der Sandbunker wird nun verschlossen und abgedichtet und mit Luft über spezielle poröse Platten fluidisiert. Nach kurzer Zeit wird der Sand mit leichtem Druck in den Formraum gefüllt. Durch den fluidisierten Sand können extrem kleine Taschen komplett mit Sand gefüllt werden.
Für den beidseitigen Pressvorgang senkt sich die Maschine ab und nach einem definierten Pressruck wird der Formkasten durch den oberen Füllrahmen mittels Zylinder an der Modellplatte vorbeibewegt. Zum Abschluss des Formvorgangs fährt das Paket auseinander wobei der Trennvorgang durch die Abhebezylinder am Nivellierrahmen unterstützt wird.
Durch die Ausnutzung des Obergewichtes der Maschine für den Pressvorgang und Nutzung des Öls in einem Zwischenbehälter werden nur sehr geringe Antriebsleistungen benötigt. Die integrierte Sandfüllregelung und Aufbringen des Trennmittels führen zu weiteren Einsparungen von Überfallsand und Trennmittel. Weitere Vorteile sind die kompakte Bauart und sehr geringe Lautstärke der ACE.
Das Sandeinfüllverfahren mittels Aeration wurde während des Entwicklungsstadiums durch Simulation berechnet und optimiert.
Beeindruckend ist die erreichte Sanddichte durch das Aeration Sandfüllverfahren bei kleinen Taschen (Durchmesser 10, 20 und 30 mm, jeweils 50 mm tief) im Vergleich zu anderen Sandfüllverfahren.
Bei der Gießerei +GF+ Mettmann wurde vor der Investitionsentscheidung eine ACE- Testmaschine installiert und die Eigenschaften umfassend untersucht. So wurden u. a. die Sandformen und das Modell mit 3D Scannern vermessen und verglichen. Es konnte gezeigt werden, dass die Abformgenauigkeit mit der ACE zu anderen Formmaschinen am besten war.
Auch die ermittelten Verschleißwerte mittels Verschleißtestkörper am Modell und die ermittelten Gussgenauigkeiten zeigten ein sehr gutes Ergebnis bei der ACE. Aufgrund der Ergebnisse bei der ACE Versuchsmaschine hat sich +GF+ Mettmann bei dem Neubau der Gießerei für eine Formanlage (AMR) mit zwei ACE Maschinen von der Heinrich Wagner Sinto Maschinenfabrik (HWS) entschieden.