Ein Anruf erreichte mich von meinen IAESTE-Kolleginnen von der Tauschbörse im Februar: „Wir konnten leider keinen deiner Wunschplätze für dich bekommen… Aber wir hätten da einen Ersatzplatz für dich. Es ist nicht ganz England, aber UK. Möchtest du einen Platz in Glasgow?“ Na ja, dachte ich, ist jetzt nicht deine erst Wahl, aber immerhin ein englischsprachiges, was soll da groß schief gehen?
Garnichts, wie sich herausstellte, denn dieser Sommer mutierte zum besten, den ich je hatte!
Vor meinem Abflug in Berlin hatte ich schon ein ziemliches Bauchkribbeln und war gespannt auf das, was mich erwarten würde. Das war dann auch gleich ein extrem unverständlicher Busfahrer, der anscheinend nicht ganz verstanden hatte, was ich von ihm wollte. Ernüchterung schlich sich an sowie ein leichter Zweifel an meinen Englischkenntnissen. Letztendlich hat er mich aber doch dorthin befördert hat, wo ich hinwollte. Dort wurde ich dann auch gleich von meinem „Buddy“ abgeholt und mit einem Umweg über das Village Office, wo ich meine Schlüssel bekam, in mein Wohnheimzimmer gebracht. Endlich angekommen! Aber es gab keine Zeit zum Pausieren, es ging gleich weiter zum abendlichen Ceilidh (gesprochen: kili), dem traditionellen Tanz der Schotten. Super! Ich glaube so viel Spaß hatte ich vorher selten beim Tanzen. Und nebenbei bildeten sich die ersten Freundschaften unter den etwas früher Angereisten. Am nächsten Morgen bekamen wir dann eine kleine Stadtführung, die wir eigentlich mit dem besuchenden LC Hamburg verbringen sollten, diese stießen jedoch erst recht spät zu uns, da der vorherige Abend in Edinburgh noch in ihren Knochen steckte. Das machte uns natürlich gar nichts, da wir uns ja erst noch selbst und die Stadt kennenlernen wollten.
Und dann war er auch schon da, der erste Arbeitstag. Mein Buddy brachte mich hin, da zu befürchten war, dass ich in das falsche Gebäude gehen würde, denn das eigentliche Gebäude wurde nur wenige Monate von den Chemieingenieuren in Brand gesetzt (makaberer Weise auch noch zu einer IAESTE-Sitzung). Die neuen Büros befanden sich dann aber glücklicherweise direkt über dem Fitnessstudio der Strathclyde University, an der ich arbeitete. Dass man den richtigen Eingang zum Institut für „Mechanical and Aerospace Engineering“ gefunden hatte wurde einem nur durch ein kleines Schild im Treppenaufgang gezeigt. Endlich oben angekommen musste ich mich erstmal in die Warteecke setzen- mein Chef war noch beschäftigt und überhaupt kommt da noch eine andere Praktikantin, auf die ich auch noch warten sollte. Wie sich herausstellte war diese andere Praktikantin eine meiner Mitbewohnerinnen. Der Tag gestaltete sich dann wie jeder erste Arbeitstag: Man wird allen Kollegen vorgestellt, muss endlos Hände schütteln, bekommt seinen Betreuer und ein Thema zugeteilt… Und hat am Ende wieder fast alle Namen der Kollegen vergessen, weil es zu viele für den Anfang waren. Dies legte sich jedoch über die Tage und Wochen und am Ende konnte ich fast jedem Gesicht einen Namen zuordnen. Meine Arbeit gestaltete sich dann jedoch etwas schwierig, da ich mich in ein FEM-Programm einarbeiten musste, was einige Zeit dauerte, am Ende jedoch recht gut geklappt hat, und mein Betreuer anscheinend immer nicht wusste mit wie viel Arbeit er mich belasten kann. So war es die ersten Wochen recht wenig und in den letzten zwei Wochen, in denen er ironischer Weise im Urlaub war, hatte ich dann richtig viel Arbeit zu erledigen. Das war eine gute Zeit, weil sich auch endlich Ergebnisse für unser Projekt ergeben haben, die einen Sinn ergaben und uns zufrieden stellten.
Ein IAESTE-Praktikum besteht dann aber doch nicht nur aus Arbeiten, auch wenn man das bei einem nine-to-five-Job denken könnte- weit gefehlt, der Abend ist ja noch da. An den Abenden haben wir sehr viel unternommen, angefangen bei gemütlichen Filmabenden in den Wohnzimmern mit allen anderen Praktikanten, über die dienstäglichen Stammbarbesuche, Social Events (z.B. Basketball- oder Fußballspiele), viele Kino- und IMAX-Besuche sowie zweier Olympia-Fußballspiele in Hampden und so viel mehr. Es wurde einfach nicht langweilig! Mit so vielen anderen Gleichgesinnten fällt es auch nicht schwer eine Abendgestaltung zu finden.
Für die Wochenenden allerdings waren die LC Scotland Mitglieder zuständig, wobei meist nicht ein LC ein Wochenende organisiert hat sondern mehrere Mitglieder aus Glasgow und Edinburgh dies gemeinsam taten- bei so wenigen LC’s und Universitätsstädten ist das auch kein Problem. Die Wochenenden, egal ob es nur ein Tagesausflug am Samstag oder über vier Tage war, waren alle super organisiert und haben extrem viel Spaß gemacht. Angefangen bei unserem Ein-Tages-Ausflug zum nahegelegenen Loch Lomond, bei dem uns das Wetter (das erste Mal) einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Die geplante Bootstour mit anschließender Wanderung auf einer der Inseln viel sprichwörtlich ins Wasser. Stattdessen haben wir dann eine andere Tour gemacht, sind zu einem Schloss gewandert und haben zum Aufwärmen danach einen schönen Irish Coffee getrunken (die Schotten sagen: Der Irische Whiskey ist gut genug für den Kaffee, mit unserem macht man das nicht!). Und abends ging es wieder zum Ceilidh- und es hat wieder sehr viel Spaß gemacht. Danach mussten wir dann natürlich auch anfangen die Clubszene Glasgows auszutesten- man kann durchaus richtig gut weggehen! Zum Beispiel in den Club mit der größten Discokugel der Welt (ich möchte hier keine Schleichwerbung machen!) oder auch andere kleinere Clubs oder auch Pubs; davon gibt es reichlich. Der Sonntag wurde somit automatisch zum erneuten Glasgowtag ernannt… Der nächste Samstag brachte uns nach St. Andrews, DIE Stadt des Golfes, was wir dann natürlich auch gleich ausprobieren mussten; allerdings nur in Mini. Wir mussten gemeinschaftlich feststellen, dass es doch sehr langweilig und am Strand spazieren doch um einiges toller ist. Die Stadt an sich ist dann aber doch sehr hübsch mit einer sehr guten kleinen Eisdiele, die unglaublich viele Geschmacksrichtungen hat. Die Cathedral- oder was davon noch übrig ist- ist sehr beeindruckend; man kann sich einfach nicht vorstellen, wie die Menschen damals ohne die modernen Hilfsmittel diese riesen Kathedralen gebaut haben.
Weiter ging es zum Schloss, beziehungsweise auch dessen Ruinen, denn viel zu sehen war davon nicht mehr. Der Eintritt ist aber alleine wegen des schönen Ausblicks gerechtfertigt. Danach ging es dann auch schon wieder zurück zum Bus und der 2 ½ -stündigen Fahrt nach Glasgow und einem erneuten Samstagabend in der Stadt.
Neues Wochenende, neuer Ausflug, diesmal für zwei Tage auf die schöne Insel Arran. Nach einer sehr sonnigen Überfahrt auf die Insel ging es direkt in die erste Distillery des Sommers und eine schöne Whisky-Masterclass mit einem Whiskyglas als Souvenir. Nach dem Rundgang durch die Distillery und die auch dort vorhandene Schlossruine brachte uns der Bus zu unserer Unterkunft am unteren Ende der Insel, wo „Haggis, Neeps and Tatties“ auf uns warteten- sehr lecker, auch wenn man nicht unbedingt wissen will, was drin ist. Abends gab es dann noch ein schönes Lagerfeuer am Strand, von dem uns dann jedoch ein stärker werdender Regen vertrieb. Am nächsten Morgen standen dann die Besichtigung der Standing Stones auf dem Programm, die man nur erreichte, wenn man mit Schafkot übersähte Wege langging. Die Wanderung die darauf folgte war sehr viel angenehmer und führte am Strand und einem Golfplatz entlang (von denen gibt es ja über 400 in Schottland). Wieder am Bus angekommen ging es auch wieder zurück nach Glasgow und ins eigene Bett.
Als nächstes Stand Edinburgh auf dem Plan- in Wahrheit stand es unter Wasser. Regen ist man in Schottland ja gewöhnt aber in dieser Woche hatte es so sehr geregnet, dass der Park unter Wasser stand und die Sitzbänke auf dem neuentstandenen Teich schwammen. Wir waren denn auch alle nass- und haben uns trotzdem das Scott’s Monument von oben angesehen, sind die Princess Street und die Royal Mile entlanggewandelt und haben das neugebaute Parlament geführt besichtigt. Ein sehr beeindruckendes Gebäude mit viel Gedanke dahinter. Zum Anschluss des Abends gab es wieder ein Tänzchen und die Rückfahrt nach Glasgow, denn wir wollten uns „den weltbesten Hypnotiseur“ ansehen und mussten letztendlich einsehen, dass das auf der Bühne wirklich nur Show und nicht Real ist. Da der nächste Tag so verregnet wie der vorherige war beschlossen wir nicht nach Edinburgh zurückzufahren- Regen genießt man am besten zu Hause im Trockenen.
Auf ging es zum längsten, anstrengendsten und aufregendsten Trip des Sommers. Vier Tage im Bus standen uns bevor. Am Freitag morgen ging es los mit dem lustigen Spiel „der menschliche Knoten“, bei dem sich alle an die Hände nehmen und wir versuchen am Ende alle wieder in einem Kreis zu stehen, ohne dass diese Kette bricht. Das hat uns einiges an Zeit gekostet und uns gleich am Anfang in Zeitverzug gebracht, was aber nicht so schlimm war, denn die Fähre haben wir dann trotzdem noch gekriegt. Bis dahin fuhr der Bus durch eine wunderschöne Landschaft, die sich von den Lowlands langsam in die Highlands verwandelte. Dabei war uns die Sonne ein ständiger Begleiter, wie auch das ganze Wochenende lang. Die Fährfahrt gestaltete sich als besonders schön, da wir nicht nur Sonnenschein hatten sondern auch Delfine beim Jagen beobachten konnten. Auf der wunderschönen Insel Skye, unserem Wochenendziel, angekommen, gab es Abendessen in der Inselhauptstadt- Fish’n’Chips. Sagen wir es waren nicht die besten des Sommer, dazu später mehr. Auf ging es zu unserem Wochenenddomizil, einem von uns voll belegten Hostel im Norden. Jeder suchte sich sein Bett und los ging das Abendprogramm. Am nächsten Morgen ging es dann leicht übermüdet zum Gaelic College, wo wir etwas Gälisch sowie einige gälische Bräuche lernten und das College mit Umgebung besichtigten- dort möchte man wirklich gerne leben.
Nach dem Lernen kam das Wandern durch die wunderschöne Landschaft Skyes, währenddessen wir auch auf eine Hochlandrindfamilie stießen, die das ständige Fotografieren von 50 Leuten dann doch auch irgendwann satt hatten und uns das auch deutlich machten- es ist aber nichts passiert. Es folgte einer der Höhepunkte der Tour: Der internationale Abend, an dem Speisen und Getränke aus den verschiedenen Ländern, aus denen die Praktikanten kamen, präsentiert und vernichtet wurden. Auch der Sonntagmorgen startete sehr müde aber voller Tatendrang, denn es stand wieder eine Distillery-Tour auf dem Plan, diesmal durch die weitbekannte Tallisker-Destillery. Im Anschluss sollten wir wieder wandern, durch die wunderschönen und spektakulären Fairy Pools, ein Tal in der Nähe der Distillery. Erschöpft aber glücklich stiegen wir wieder in den Bus und fuhren Richtung Hostel aber nicht ohne einen Abstecher zum Robbenbeobachten zu machen, die wir dann auch tatsächlich trotzdem gleißendem Sonnenschein für wenige Minuten beobachten konnten. Außerdem konnte man an dem Sandstrand auch mal mit den Füßen ins Wasser gehen- eine herrliche Erfrischung nach der Wanderung. Im Hostel angekommen gab es dann eine weitere typisch schottische Speise: Steakpie. Sehr zu empfehlen, zumal der Inhalt weit besser klingt als der des Haggis. Zum Ausklang des Abends ging es wieder an den Strand zum Lagerfeuer, von dem wir- schon wieder- vom Regen ins Haus gedrängt wurden, wollten wir nicht komplett durchnässt werden. Der letzte Tag brach an und der (Zeit-)Plan dafür war voll. So mussten wir recht früh das Hostel verlassen, fuhren über die einzige die Insel und das Festland verbindende Brücke wieder in die Highlands, noch ein Stück gegenüber der Insel Richtung Loch Ness, wo wir das Monster leider auch nicht finden konnten, weiter nach Inverness, die „Hauptstadt der Highlands“ und ein hübsches Städtchen, und Culloden, dem bedeutendsten Kriegsschauplatz in der Geschichte Schottlands, über Perth, dem Verkehrsknotenpunkt Schottlands wieder zurück nach Glasgow. Dieses Wochenende hat jeden beeindruckt und auch ziemlich mitgenommen- in jeder Hinsicht.
Nach diesem Wochenendmarathon hatten wir mal ein „freies Wochenende“, an dem wir alle unterschiedliche Ziele hatten, vielen fuhren nach London oder andere englische Städte, ich flog mit ein paar Freunden und LC-Mitgliedern nach Belfast, die wahrscheinlich gespaltendste Stadt des Königreichs. Nichts desto trotz ist sie sehr sehenswert und wir haben so ziemlich jede Touristenattraktion mitgenommen, angefangen beim Besuch des Ulster Museums, eine der berühmten Taxifahrten, die uns zu den Murials (Hauswandmalereien) und der Wall, die Katholiken und Protestanten trennt, brachte und zum Schluss das Titanicmuseum, welches sein Geld wirklich wert ist, denn es ist riesig und zeigt den kompletten Werdegang der Titanic von Anfang bis Ende. Der Abend gestaltete sich dann etwas kürzer, denn unser Flug ging schon um 7:00 am Morgen, was eine sehr kurze Nacht zuvor bedeutete. Zum Abendessen musste es aber doch noch etwas landestypisches geben: Irish Stew und Guinness. Am nächsten Morgen ging es ins nahe Umland, zum Schloss der Stadt, welches nicht sehr imposant und nun auch ein Hotel ist. Anschließend stiegen wir auf „Napoleons Nase“, eine Bergspitze über der Stadt, die an Napoleons spitze Nase erinnert. Auf dem Weg dorthin trafen wir einen sehr netten Iren, der uns gleichmal ein bisschen was zu Belfast und dem Umland erzählte. Wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen ging es zum Abendessen und einem Treffen mit einigen Mitgliedern und Praktikanten des LC Belfast, welches sich durch einen häufigen Wechsel der Lokalitäten auszeichnete. Für den Sonntag hatten sie dann einen Ausflug ins Umland für uns und einige ihrer Praktikanten geplant, es ging unter anderem zum Giants Causeway und Carrick-a-Rede Rope Bridge; wunderschöne Orte, die man unbedingt besichtigt haben sollte, wenn man in Nordirland ist. Und dann ging es auch schon zurück, mit einer halbe Stunde Verspätung aber trotzdem glücklich.
Es Folgte das Glasgow Weekend, welches mit einer Whisky-Verkostung am Freitagabend startete- hmmm, da waren einige gute dabei. Trotzdem standen am nächsten Morgen alle mehr oder weniger pünktlich auf der Matte zur Stadtralley, für die wir in Gruppen eingeteilt wurden und in diesen viele (lustige) Aufgaben erfüllen und kreativ werden mussten. Meine Gruppe hat dann aber leider nicht gewonnen- wir konnten halt keinen Goldfisch ertauschen. Abends ging es dann mal wieder zum Ceilidh und in das Glasgower Nachtleben, welches zu einer eher geringeren Beteiligung beim sonntäglichen Programm führte- außerdem hat Glasgow sich mal wieder von seiner besten Seite gezeigt, heißt es hat geschüttet wie aus Eimern.
Dafür hatten wir am nächsten Wochenende wieder richtig Glück mit dem Wetter, denn in Stirling hatten wir Sonne pur und es war schon wieder fast ein bisschen zu warm (mit 25°C). Das Schloss und das Wallace Monument sind durchaus sehr sehenswerte und schöne Plätze, die einiges an Geschichte zu bieten haben. Nach den Dungeons ging es noch zu einer meisterhaften Ingenieursleistung, dem Falkirk Wheel, einem Rad, dass zwei Flussteile über ca. 20 Meter Höhenunterschied verbindet- und dafür nicht mehr Strom verbraucht als ein Staubsauger. Da kann man eigentlich nur sagen: „Im proud to be an Engineer!“
Auf zum nächsten Wochenende. Es ging wieder viel zu früh los, dafür versprach es jedoch ein sonniges Wochenende zu werden. Unser Ziel war Oban, die Stadt in der man den besten frischesten Fisch in ganz Schottland bekommen sollte. Als wir nach drei Stunden Zugfahrt dort ankamen, unsere Sachen im Hostel abgestellt hatten und zum McCaig’s Tower gestiegen waren, mussten wir das natürlich auch selbst ausprobieren- erzählen können sie uns ja viel. Ich bestellte mir große Jacobsmuscheln und muss sagen: Super frisch und sehr lecker! Nach dem Essen hatten wir ziemlich viel Freizeit, die jeder anders zu nutzen wusste. Einige besuchten die Distillery Oban oder sahen sich die Stadt an. Meine Gruppe holte sich ein Eis und ging zum Strand, da sich die 25°C wirklich zum Baden anboten. Auf dem Weg zum Strand kamen wir am Dunollie Castle vorbei, das wir uns natürlich auch aus der Nähe ansehen mussten (da kommt man in Schottland ja fast nicht drum herum). Und zum Glück ist dieses Jahr auch alles gut gegangen- im vergangenen musste doch ein Praktikant unbedingt darauf herumklettern und brach sich beim Herunterspringen beide Beine… Dann kamen wir nach gefühlten 10 Kilometern auch endlich am Strand an und sofort ging es für uns ins Wasser. Oh man war das kalt! Der Atlantic ist mit 10°C nicht grade eine Badewanne. Es war dann aber- nachdem alles abgefroren ist- sehr schön. Zum Abendbrot holten wir uns Fish’n’Chips, was in Oban auch um einiges besser ist als im Rest Schottlands. Danach ging es kurz ins Hostel, Einchecken und Frisch machen, von wir von einem Bagpiper abgeholt und zu unserer Abendveranstaltung begleitet wurden- einem Ceilidh mit Band, der, wie sich herausstellte, der „Club“ gehörte und die nach dem Ceilidh, wenn sich der Raum in eine Disco verwandelt hat, hinter der Bar standen. Eine an sich sehr coole Sache- wäre der DJ gut gewesen. Aber man darf auch nicht zu viel von einer Kleinstadtdisco erwarten. Am nächsten Morgen ging es dann nach Kerrera, eine kleine Insel vor Oban. Auf diese gelangte man nur mit einer Fähre, die ca. 15 min für eine Tour (hin und zurück) brauchte und unglaubliche 12 Personen pro Fahrt transportieren konnte. Das bedeutete für uns: Warten, warten, warten. Das Warten hat sich dann aber gelohnt, da die Insel wirklich schön ist und sich auf dem vier Stunden Marsch, zum Teil auch quer durch die Prärie, eine tolle Landschaft präsentiert hat. Nach dem Rundgang waren dann aber trotzdem alle recht erschöpft und so wurde sich noch ein kleiner Imbiss und unser Gepäck geholt und alle ließen sich müde in die Sitze des Zuges fallen.
Und dann begann auch schon das letzte Wochenende. Am Freitagabend luden die polnischen Praktikanten zur „Polish Party“ nach Edinburgh ein. Der nächste Morgen gestaltete sich dementsprechend schwierig für alle Partizipierenden. Nichtsdestotrotz standen die „IAESTE Olympic Games“ an, auch wenn die richtigen Olympischen Spiele schon wieder vorbei waren. Die Disziplinen waren unter Anderem: Minigolf, Tauziehen, Haggisweitwurf, Dreifußlauf und einiges mehr. Und da jeder Teilnehmer mindestens einmal auf dem Siegerpodest stehen konnte hat es sich auch für jeden gelohnt. Dann ging es wieder zurück nach Glasgow, zur Serbian Dinnernight und zu meinem nur halbgepackten Koffer- am nächsten Vormittag ging es ja schon wieder zurück nach Deutschland. So hatte ich jedoch noch einen schönen letzten Tag und einen tollen Abend mit allen Freunden- nur das Abschiednehmen ist dann nicht so schön. Das war überhaupt das Schwerste, allen Leuten, die man über die Wochen so lieb gewonnen hat, auf einmal Tschüss zu sagen und aus dem relativ stressfreien Leben wieder in das Alte zurückzukehren. Allerdings hab ich jetzt sehr viel mehr Gründe einfach mal in den „Urlaub“ zu fahren um Freunde zu besuchen und ganz einfach sehr viele andere Länder kennenzulernen.
Deshalb ein ganz großes Dankeschön an IEASTE! Für eine unglaublich tolle Zeit, neue Erfahrungen und Erlebnisse und den besten Sommer, den ich je hatte!