23. Februar 2015 – Rene\;René Wirnata Allgemein

Nagel vs. Physiker – SFB 920 Teil 1

Wie viele Wissenschaftler braucht man um einen Nagel in die Wand zu schlagen?
Mindestens 3 Theoretiker:
– der Student, der fleißig das Poster justiert
– die Doktorandin, die daneben steht und gewissenhaft das Werkzeug hält
– der Chef, der kritisch Beobachtet und die ganze Aktion koordiniert
…und 2 Ingenieure, die die Nägel in die Wand schlagen 😀

Ah…und natürlich nicht zu vergessen der Ingenieurs-Professor, der sich die Sache kurz anschaut und dann lachend weiterläuft.

So konnten wir 2 Poster mit 4 Nägeln innerhalb der Rekordzeit von einer Stunde an der Wand befestigen. *stolz*

Hört sich alles lustig an, hat aber einen doch etwas ernsteren Hintergrund. Das ganze lief nämlich in Vorbereitung auf die morgige „Begehung“ des SFB 920 ab.

SFB steht für SonderForschungsBereich und ist i.d.R. an einer einzelnen Hochschule angesiedelt und forscht instituts- und fakultätsübergreifend an einem Themenkomplex wie z.B. „Multifunktionale Filter für die Metallschmelzefiltration – ein Betrag zu Zero Defect Materials“.

Auch das Institut für theoretische Physik betreut in diesem Forschungsvorhaben ein Teilprojekt. Dabei geht es im Wesentlichen um die Berechnung von Oberflächenenergien und thermodynamischen Größen für verschiedene binäre und ternäre Systeme wie Al5Fe2 oder Al3FeSi2. Die Basis der ab-initio Rechnungen((ab-initio bedeutet ohne jeglichen experimentellen Input)) an diesen Festkörpern bildet die Dichtefunktionaltheorie in Kombination mit der (Quasi-)Harmonischen Näherung. Ein weiterer Bereich unserer Studien bezieht sich auf molekulardynamische Simulationen der „Dreckpartikel“ in der Schmelze, z.B. via Random-Walk oder Monte-Carlo Methoden. Ein kleines Video aus einer vorherigen Studienarbeit kann man (demnächst) hier bewundern.

Alle Mitarbeiter warten schon ganz gespannt auf die Gutachter der DFG((DFG steht für Deutsche ForschungsGemeinschaft und ist Deutschlands größter Geldgeber für allerlei Forschungsprojekte, von Einzelanträgen bis hin zu SFBs)), die morgen in Freiberg eintreffen werden und zwei Tage Zeit haben zu entscheiden, ob der SFB in eine zweite Förderungsperiode fortgesetzt werden darf. Aus dem ITP werden aus der Theorie-Gruppe natürlich unser Chef Prof. Kortus, die am SFB angestellte Doktorandin M.Sc. Amirkhanyan und meine Wenigkeit, sowie Herr Dr. Röder aus der Raman-Gruppe anwesend sein und unsere Ergebnisse sowie den Ablaufplan für die nächste Förderperiode nach besten Kräften verteidigen.

Wie so eine Verteidigung abläuft und ausschaut kommt morgen im nächsten Post.

Bis dahin,
Glück auf!

P.S. wer sich für den SFB 920 interessiert, kommt über diesen Link zur Homepage

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