03. Dezember 2015 – Simon Liebing

TP goes IASC (India), Staffel 1 Folge 1

Hallo hier ist Simon und meldet sich diesmal aus Indien, die grösste Demokratie, wie man so schön sagt. Von Dresden ging es über Zürich und New Dehli nach Kolkata. Dazwischen hatte ich einen kleinen Aufenthalt in Dehli, weil ich eigentlich mit dem Zug weiter fahren wollte, aber der war schon ausgebucht. Von daher also doch fliegen. Da es Nacht war bin ich in Dehli nur um den Flughafen etwas rumspaziert. Das Hauptproblem war dabei vielleicht, dass man erstmal die Taxifahrer abschütteln muss die einen natürlich gern irgendwo hinbringen, wollen, besonders wenn man so aussieht als sei man gerade aus dem Flieger gestiegen und habe keine Ahnung.

Was bringt mich überhaupt hier her? Es handelt sich um unser DAAD Austauschprojekt mit Indien. Dabei geht es im den Austausch über Techniken und Arbeitsweise in den unterschiedlichen Ländern. Um die Vernetzung von Wissenschaftlern hier und dort. Im konkreten Fall, ist das der dritte Austausch in dem Projekt, da uns ja schon der Professor von dort und dann später ein Promovierender besucht hat. Das gemeinsame Thema ist die Modellierung von un der Transport durch einfache und gekoppelte Quantenpunkte.

Bald ist es Yeit die Reise fortzusetzen und nach weiteren 2 Stunden sehe ich einige Palmen an der Landebahn stehen und wir landen in Kolkata. Dort werde ich von Arup in Empfang genommen, der unsere Gruppe ja schon im Sepember besucht hat. Von da geht es zum Gelände der Indian assoziation for the cultivation of science, welches etwas südlich des Stadtzentrums liegt. Diese renomierte Einrichtung ist schon über 140 Jahre alt und hier wurde zum Beispiel der Ramaneffekt entdeckt an dem ja auch in unserem Institut gearbeitet hat. Somit hat diese Einrichtung uns mindestens einen Nobelpreisträger, C.V. Raman, voraus.

Das Institut ist von einem schönen grünen Aussengelände umgeben. Ansonsten sind die Arbeitsbedingungen in dem Institut recht gut. So dass wir sehr gut zu den gekoppelten Quantendots arbeiten konnten, welche unserem Projekt zugrundeliegen.

Ansonsten ist das Leben in Kolkata doch sehr anders als bei uns. Bedingt durch das Wetter und die soziale Situation gibt es hier eine nicht unerhebliche Zahl von Leuten, die mehr oder weniger auf der Strasse leben. Ein Phenomen, dass ja bei uns zumindest im Vergleich nicht vorkommt, ohne jetzt Armut in Deutschland marginalisieren zu wollen. Auf der anderen Seite ist auch hier modere Technik für grosse Teile der Bevölkerung verfügbar, was zumindest ich vorher nicht in dem Masse erwartet habe.

Begründet durch das unterschiedliche Wohlstandsniveau, kann man sich hier für sehr wenig Geld versorgen und bewegen. Alles in allem ist es eine sehr interessante neue Erfahrung, die einen neuen Eindruck auf die Welt vermittelt. Ehrlicher Weise muss man sagen, dass man schon eine gewisse Gelassenheit mitbringen muss und bereit sein sollte das andere nicht sofort als falsch zu klassifizieren.

Was ich irgendwie am seltsamsten finde, ist das es so sommerwarm ist aber trotzdem so zeitig dunkel wird wie im Winter. Und zwar so richtig dunkel wie das für die Tropen offensichtlich üblich ist.

Soviel erstmal zum Groben, mehr folgt dann sicher nochmal hier oder wird verlinkt. Bis dahin.

22. November 2015 – Simon Liebing

Euromat 2015 Warszawa – Stadt an der Weichsel – Material ist nicht so wie es scheint

Ende September haben sich Sebastian und ich ins Auto gesetzt und sind über Wroclaw in die polnische Hauptstadt gefahren. Damit habe zumindest ich gemeinsam mit San Sebastian vorher die beiden europäischen Kulturhauptädte des Jahres 2016 besucht. Dort findet an der technischen Universität Warschu die Tagung Euromat 15, die 2 jährliche Tagung der Materialwissenschaftlichen Gesellschaften Europas statt. Sowohl in Theorie als auch Experiment geht es darum die Eigenschaften neuer Werkstoffe zu verstehen.

Im Bereich der Anwendung geht es um Energiespeicherung und Umwandlungen für leichtere Fahrzeuge oder sparsamere Flugzeuge bauen zu können.
Für mich ist es auch immer wieder überraschend wie wenig homogen eigentlich Materialien sind, die wir im allgemeinen als kristallin und verstanden betrachten. Da wird klar wie viel Klärungsbedarf immer noch besteht und woran man noch arbeiten und Prozesse verbessern kann.

Wir sind in einer netten Wohnung in Laufweite der Technischen Universität Warschau untergebracht. Am ersten Abend gibt es einen kleinen Empfang zum Kennenlernen und dann starten wir am nächsten Morgen in die Konferenz. Es geht los mit Planarvorträgen in der Marmorhalle.In der Marmorhalle der Technischen Universität erheben ich mehrere Emporen, auf denen man oberhalb der Plenarvorträge wandeln kann. Dann geht es in die Fachforen, wo sich jeder seinen speziellen Interessen widmen kann. Zwischendrin kann man sich dann noch die Erfolge der polnischen Wirtschaft zum Beispiel im Bereich der Entwicklung von Flugzeugturbinen anhören.

Insgesamt sieht man in Warschau viele sozialistische Bauten, aber glücklicherweise sind auch noch einige alte Bauten vorhanden, die die deutsche Besatzung und den Rest des 20. Jahrhunderts überstanden haben. Also insgesamt eine spannende Mischung, die man sich anschauen und erleben kann.

Und wir halten fest auch im Bereich der Materialentwicklung bleiben auch noch viele spannende Fragen offen. Im Bereich der Theorie zum Beispiel die Beschreibung der Effekte von geringen Konzentrationen an Fremdatomen.

22. November 2015 – Simon Liebing

PsiK Konferenz in Donostia – Frontier of electronic structure

So wie es den DFB im Fussball gibt oder die DPG für Physik in Deutschland, so gibt es PsiK für die Theorie elektronischer Systeme. Derzeit findet wie alle 5 Jahre ihre Tagung statt. Diese ist diesmal in Donostia (San Sebastian) im nordspanischen Baskenland. Mit Blick auf den Atlantik geht es dabei um die Erfolge der letzten Zeit, an welchen Stellen Verbesserungen möglich scheinen.

PsiK 2015 im Kulturhaus Donostia/ San Sebastian
PsiK 2015 im Kulturhaus Donostia/ San Sebastian

Auch die Gegend kann sich sehen lassen, die Wogen des Atlantiks rollen sanft auf den Strand. In der Altstadt reiht sich eine Tapasbar an die nächste. Für die Freunde der fleischlichen Genüsse hängen ganze Schinken umher aber auch für Vegetarier hat die baskische Küche einiges zu bieten.

Am Wochenende gab es auch noch Ruderwettbewerbe bei denen man möglichst schnell aus der Bucht hinaus, um eine Boje herum und wieder zurück an den Strand rudern musste. Das ganze wurde vom Strand und von 2 Hubschraubern gefilmt und im Radion und Fernsehen übertragen.

Regional heissen die Tapas hier Pinchos und sind etwas größer. Ansonsten gibt es neben viel Strand auch noch einige Kirchen und eine Christusstatue auf dem Berg. Rio kann so nah sein.

Man kann in wenigen Tagen sehen was im eigenen Feld so vorgeht, wo die Probleme liegen und woran man so arbeiten könnte. Ebenso bietet sich dei Möglichkeit zu den Namen, Menschen hinzuzufügen.

Lernt die Welt kennen, wann immer ihr die Chance habt.

22. September 2015 – Simon Liebing

Chaos Communication Camp 2015

Chaos Communication Camp 2015 auf dem Ziegeleipark Mildenberg
Chaos Communication Camp 2015 auf dem Ziegeleipark Mildenberg

Ich belade ein Auto mit Zelt, Schlafsack, Rechner, ein wenig Essen kommt auch mit rein. Was habe ich vor? ich nehme noch je einen Bekannten aus Freiberg und einen aus Dresden mit. Es geht nach Norden.
An Berlin vorbei und weiter. In Finofurt verlassen wir die Autobahn. Nachdem wir die Orte Siedlung II und Neuland passiert haben, steht Mildenberg auf dem Ortsschild. Und nein wir haben uns nicht verfahren. Es sind 4 Jahre vergangen und hier findet in diesem Jahr das nächste Chaos Communication Camp statt. Es handelt sich um das Gelände einer alten Ziegelei, mit eigener Eisenbahn und Hafenanschluss. Jetzt haben sich 4500 Hacker angekündigt. Im nu füllt sich die Fläche mit kleineren und größeren Zeltgruppen. Viele davon sind nach Regionen sortiert. Da Freiberg nur schwach vertreten ist, sind wir ans Dresdener Dorf angegliedert. Für die Vorträge und Workshops gibt es größere Zirkuszelte. Wegen der schwachen Infrastruktur in der Umgebung wurde alles neu aufgebaut: Wasser, Abwasser, Strom und natürlich Internet.
Auf dem Gelände gibt es nun auch Wlan, GSM und Dect-Netz. Auch die eigenen Radio- und Fernsehsender sollte man erwähnen. Bestimmt habe ich auch noch was wichtiges vergessen. Aber das ist ja auch nicht so wichtig. Man sollte erwähnen das das Camp auch nicht fertig wird. Die ganzen 5+x Tage seines Bestehens kommt hier oder da eine Lichtinstallation hinzu, oder ein neuer farbiger Behang. Lange ist auch die Zeit vorbei im dem das Hacken auf potentiell bösen Code beschränkt war. Schon lange gibt es auch die Hardwarehacker. Inzwischen sind zum Beispiel auch Foodhacking, oder das Hacken von Zeiten in Form größerer und kleiner geodätischer Halbkugeln hinzugekommen. die Vorträge kann man auch alle unter nachschauen. Die Atmosphere kann ich nur schwer vermitteln. Das kommt ja auch auf die jeweiligen Interessen an. Wenn ihr euch für Physik interessiert, kann ich hier vielleicht noch den Methodisch inkorrekt Podcast empfehlen.

Ich war zum Beispiel noch beim Ardoino Workshop und habe meinen ersten Rechner selber gelötet, der dann auch noch Dinge machen kann.

Am letzen Abend haben wir dann noch getestet wie man so ein Gelände evakuiert, weil ein Gewitter vorbeikam.

Nach meiner Wiederankunft musste ich natürlich lernen, dass natürlich auch schon andere Leute aus dem Institut richtige Rechner gelötet haben. Es geht um die DDR Eigenbaucomputer, welchen genau kann ich gerade nicht sagen. Aber diese Geschichte müssen euch dann mal die älteren Semester aus dem Institut selber erzählen.