Circular Economy in Freiberg
Die Transformation in Richtung einer effizienten Kreislaufwirtschaft ist eine Grundvoraussetzung zur Erreichung der auf europäischer und Bundesebene gesetzten Nachhaltigkeitsziele und kann in Deutschland zu einem Innovations- und Wachstumsmotor werden. Dabei blickt die TU BAF nicht nur auf eine lange Tradition der Primärrohstoffgewinnung und -aufbereitung zurück, sondern hat auch breites technisches und wirtschaftliches Know-how im Bereich der gesamten kreislaufwirtschaftlichen Wertschöpfungskette unterschiedlicher Produkte und Abfallfraktionen. Durch weitere renommierte Forschungseinrichtungen, wie das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) sowie mehrere Fraunhofer Niederlassungen, hat sich Freiberg zu einem zentralen Forschungsstandort für die Kreislaufwirtschaft entwickelt.
Ergänzt wird dieser Forschungsschwerpunkt durch lokale Unternehmen, die sich im Bereich der Kreislaufwirtschaft spezialisiert haben. Das an der TU BAF neu gegründete interdisziplinäre Zentrum „Freiberg Center for Circular Economy (FCCE)“ organisiert zur besseren Vernetzung verschiedener Akteure ein eintägiges interdisziplinäres Fachkolloquium mit den folgenden Schwerpunkten:
- Prozess- und Verfahrenstechnik für die Kreislaufwirtschaft: Verschiedene Forschungseinrichtungen in Freiberg, aber auch regionale Betriebe verfügen über diverse technische Kompetenzen im Bereich der Kreislaufwirtschaft. In diesem Kolloquium werden unterschiedliche aktuelle Freiberger Entwicklungen zur Prozess- und Verfahrenstechnik für die Kreislaufwirtschaft vorgestellt und diskutiert.
- Modellierung und Analyse kreislaufwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten: Neben der Entwicklung neuer Technologien ist die Transparenz hinsichtlich aufkommender Stoffströme und deren Verwertungswege eine zentrale Grundlage für Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft. Hierzu werden verschiedene quantitative Modellierungs- und Bewertungsmethoden eingesetzt, die in diesem Fachkolloquium präsentiert und diskutiert werden.
- Messung und Bewertung des Übergangs zur Kreislaufwirtschaft im Rechnungswesen – Implikationen von European Sustainability Reporting Standard (ESRS) E5: Auf Basis der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und den European Sustainability Reporting Standard (ESRS) müssen Unternehmen zukünftig in viel größerem Umfang als bisher über ihre Nachhaltigkeitsleistung berichten. Zudem steigt der Umfang der zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichteten Unternehmen. Der themenbezogene ESRS E5 „Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft“ enthält Vorgaben zur Offenlegung von Maßnahmen und Strategien zum Übergang zur Kreislaufwirtschaft sowie Kennzahlen zur Messung dieses Themas. Gegenstand des Kolloquiums ist die Umsetzung der Vorgaben im Rechnungswesen von Unternehmen.
- Akzeptanz und Governance in der Circular Economy: Produzierende Unternehmen sehen sich heute in Bezug auf Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz anspruchsvollen Stakeholdererwartungen ausgesetzt. Gleichzeitig unterliegen sie veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen, welche ebenso ihr wirtschaftliches Handeln beeinflussen. In diesem Kolloquium soll über die Anreizwirkung aktueller Kreislaufwirtschaftsgesetzgebung unter anderem am Beispiel der „Extended Producer Responsibility“ reflektiert und die Wirksamkeit von staatlichen Institutionen zur Förderung von Kreislaufwirtschaftssystemen diskutiert werden. Gleichzeitig sollen Methoden zur Erfassung von Einstellungen der Bevölkerung vorgestellt und abschließend Strategien zur sozialwissenschaftlich informierten Gestaltung von Kreislaufwirtschaftssystemen vorgestellt werden.
Detailliertes Programm (als PDF-Datei)
Datum: 5. Juni 2024 Ort: hybrid, Schlossplatzquartier SPQ-1.301 Prüferstr. 4 Konferenzsprache: Deutsch Leitung: Frau Prof. Karina Sopp Herr Prof. Dr. Gari Walkowitz Herr Prof. Dr.-Ing. Simon Glöser-Chahoud Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Simon Glöser-Chahoud TU Bergakademie Freiberg Fakultät für Wirtschaftswissenschaften (Fakultät 6) Lehrstuhl für Corporate Sustainability and Environmental Management Schlossplatz 1 DE-09599 Freiberg Tel: +49 3731 39 – 2742
