Zu Beginn des 18. Jahrhunderts begann das zaristische Russland mit dem Aufbau seiner Wissenschaftslandschaft. In diesem Zusammenhang wurde Michael W. Lomonossow, 1711 in einem kleinen Fischerdorf im Norden Russlands geboren, mit dem Auftrag ins Ausland entsandt, sich Spezialbildung im Berg- und Hüttenwesen anzueignen. Seinem dreijährigen Aufenthalt an der Universität Marburg folgten zehn Monate Spezialausbildung auf dem Gebiet des Montanwesens in der Bergstadt Freiberg, für die der renommierte Gelehrte Bergrat Johann Friedrich Henckel gewonnen werden konnte. Nach seiner Rückkehr in die Heimat begann für Lomonossow eine akademische Karriere, in der er sich auf außergewöhnlich vielen Wissenschaftsgebieten erfolgreich etablieren konnte.
Alexander Puschkin, russischer Nationaldichter und Begründer der modernen russischen Literatur, urteilte daher über Lomonossow zu recht: „Er gründete die erste Universität – genauer gesagt, er war selbst die erste Universität.“
Die Ausstellung gewährt Einblicke von der Kindheit Lomonossow’s bis zu seinen ersten Schritten auf dem Weg der Wissenschaft zu einem großen Universalgelehrten, wobei sein Studium und seine Freiberger Zeit einen besonderen Stellenwert einnehmen. Wie ein Arbeitsplatz im Laboratorium von Bergrat Henckel, bei dem Lomonossow 1739/1740 seine Studien zu Mineralogie, Bergbaukunde und Hüttenwesen absolvierte, vermutlich aussah, veranschaulichen zahlreiche zeitgenössische Ausstellungsstücke. Diese Miniaturausgabe eines nachgebildeten Laborarbeitsplatzes rundet die Ausstellung ab.