Universitätsbibliothek

Blog der Universitätsbibliothek (UB) der TU Bergakademie Freiberg

01. Juni 2023 – Bernhard Wagenbreth

Investitionen für Lithium-Projekte im Erzgebirge und geplantes Rohstoffgesetz der EU

Die „Advanced Metallurgical Group“ (AMG) ist als neuer Aktionär bei der Zinnwald Lithium Plc beteiligt. Dadurch hat das Unternehmen zusätzliches Geld zur Vorbereitung und Umsetzung des Lithium-Bergbaues in Zinnwald (Ost-Erzgebirge). Konkret werden damit die Bohrkampagne verstärkt, um im Rahmen der Genehmigung die Erkundungsarbeiten schneller voranzubringen und dadurch die Grundlage zur Bewertung der Lagerstätte zu schaffen. Die neue Tochtergesellschaft „Deutsche Lithium Services GmbH“ ist für Immobilienaufgaben und Personaldienstleistungen zuständig. Möglicherweise werden die Erze im Steinbruch Bärenstein und nicht in Altenberg aufbereitet. Dadurch würden erheblich weniger Menschen belästigt, ein vorhandener Stolln könnte zur Förderung des Erzes aus dem Bergwerk genützt und eine Verladestation an der Eisenbahn im Müglitztal gebaut werden. (Quelle: Sächsische Zeitung – Dippoldiswalde vom 6.5.2023)

Die Universitätsbibliothek hat einige Informationen zum Thema zusammengestellt:

Die EU-Kommission beabsichtigt, die Rohstoff-Abhängigkeit von Lithium als strategischer und kritischer Rohstoff senken. Weiterhin soll durch das europäische Lieferkettengesetz geregelt werden, dass alle Unternehmen entlang ihrer Lieferketten Sorgfaltsprüfungen hinsichtlich schwerwiegender Menschenrechtsverletzungen und Umweltverbrechen durchführen. Dem entspricht die Absicht der AMG, auch durch Investitionen, die komplette Wertschöpfungskette für die Batterieindustrie in Europa anzusiedeln und dadurch die Lagerstätte Zinnwald in Sachsen zu nutzen. (Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/dippoldiswalde-sebnitz/lithium-abbau-zinnwald-100.html#KritischeRohstoffe)

Abbildung: Im Altbergbau Zinnwald, Foto: Steve Püschel

19. April 2023 – Andreas Stumm

Strategische & kritische Rohstoffe für die EU – Neue Auflistung vom März 2023 im Gesetzesvorschlag der EU

Im „Proposal for a REGULATION OF THE EUROPEAN PARLIAMENT AND OF THE COUNCIL establishing a framework for ensuring a secure and sustainable supply of critical raw materials and amending Regulations (EU) 168/2013, (EU) 2018/858, 2018/1724 and (EU) 2019/1020“ werden die strategischen und die kritischen Rohstoffe für die EU aufgelistet. Neu auf der Liste sind Arsen, Kupfer, Feldspäte, Helium, Mangan und Nickel, wieder zurück auf die Liste ist Helium (zuletzt 2017 aufgeführt)
"An illustration of the Circular Economy concept", Date: 9 December 2020, Source: Geissdoerfer, M., Pieroni, M.P., Pigosso, D.C. and Soufani, K., 2020. Circular business models: A review. Journal of Cleaner Production, p.123741.
Abbildung: „Circular Economy concept„, Geissdoerfer, M., Pieroni, M.P., Pigosso, D.C. and Soufani, K., 2020. Circular business models: A review. Journal of Cleaner Production, p.123741.
Dabei wird inzwischen auch auf die Verarbeitungstufen geachtet wie z.B. „battery grade“, da die Aufbereitung häufig auch auf wenige Länder (z.B. China) konzentriert ist: „Heavy rare earth elements, used in permanent magnets, are exclusively refined in China. 63% of  the  world’s  cobalt,  used  in  batteries,  is  extracted  in  the  Democratic  Republic  of  Congo, while 60% is refined in China.“ Quelle: https://bit.ly/3MRoiez
Daher werden im Gesetzesvorschlag auch ausdrücklich Zielmarken für Quoten bei der Aufbereitung und dem Recycling gesetzt.
„The Regulation sets clear benchmarks for domestic capacities along the strategic raw material supply chain and to diversify EU supply by 2030:
  • At least 10% of the EU’s annual consumption for extraction,
  • At least 40% of the EU’s annual consumption for processing,
  • At least 15% of the EU’s annual consumption for recycling,
Not more than 65% of the Union’s annual consumption of each strategic raw material at any relevant stage of processing from a single third country.“
Pressemeldung der EU dazu: https://bit.ly/3Le3NaZ
Vergleich der strategischen/kritischen Rohstoffe der EU, USA und Kanadas mit Stand April 2023 als PDF: krit_Rohstoff_Vergleich_April_2023
Weitere Blogbeiträge zum Thema:
Die TU Bergakademie Freiberg widmet sich in Forschung und Lehre verschiedenen Aspekten rund um Rohstoffe, deren Förderung, ressourcenschonende Nutzung und deren Recycling.
Alle Studienrichtungen der TU Bergakademie Freiberg sind hier vertreten.

22. März 2023 – Andreas Stumm

Weltwassertag: UN World Water Day 2023 am 22.03.2023

Hungerstein in PirnaWasser ist eine der wichtigsten natürlichen Ressourcen. Betrachtet man Deutschland als Ganzes, besteht im Durchschnitt „kaum Wassermangel“.  Die regionalen und zeitlichen Unterschiede sind aber teilweise sehr groß, zwischen Flut im Ahrtal und bspw. Trockenheit im Nordosten Deutschlands im Sommer.

Grundwasserdürre

In unserem Blog „UB-Wissen“ haben wir uns bereits im letzten Jahr mit dem Thema „Grundwasserdürre“ beschäftigt.

Literatur der UB Freiberg zum Thema

Die neuesten UNESCO Veröffentlichungen (Open-Access) aus dem UNESCO „United Nations world water development report“:
Eine Auswahl relevanter Bestände zum Thema Überschwemmung/Trockenheit/Wasserhaushalt unserer Universitätsbibliothek finden Sie hier:

Bildquelle: Sastognuti, Public domain, via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hungerstein_Elbe-bei-Pirna.jpg)

13. Januar 2023 – Andreas Stumm

Größtes europäisches REE-Vorkommen bei Kiruna – TU Bergakademie Freiberg mittendrin

Prof. Gutzmer vom Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie  ordnet im Interview  mit  tagesschau.de die Nachricht über das Seltene Erden Vorkommen in der (Eisenerz)-Lagerstätte „Per Geijer“ bei Kiruna ein.
Magnetite By Rob Lavinsky, iRocks.com – CC-BY-SA-3.0, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10419681
Die TU Bergakademie Freiberg forscht aktuell und seit 2018 an dieser Lagerstätte. Dr. Krolop verteidigte 2022 seine Disseration „The Per Geijer iron ore deposits in northern Sweden“ mit summa cum laude und arbeitet heute selbst bei LKAB, dem Betreiber. Betreuer dieser Promotion waren seitens der TU Bergakademie Freiberg Prof. Thomas Seifert und Prof. Bernhard Schulz sowie Dr. Kari Niiranen  von LKAB.

 

Gerade jetzt läuft an der TU Bergakademie die Masterarbeit: „Source of sulphides in the iron oxide – apatite (IOA) deposits in the Kiruna district, northern Sweden“ betreut von Dr. Patrick Krolop und Prof. Thomas Seifert. Ansprechparter zum Thema ist Prof. Thomas Seifert.

 

Neben den Lagerstättenkundler:innen waren auch schon die Geophysiker:innen der AG Seismik und Seismologie der TU Bergakademie Freiberg in Kiruna tätig:

 

Die Universitätsbibliothek der TU Bergakademie Freiberg hat folgende Bücher zur Lagerstätte von Kiruna. Zum Lagerstättentyp von Kiruna (“ iron oxide-apatite deposite“) gibt es in Freiberg diese Titel. Insgesamt 252 Titel gibt es zu allen Arten von Seltenerd-Lagerstätten an der Universitätsbibliothek.

 

Studieren und promovieren in Freiberg:

Lagerstättenkunde 

Studentische Organisation: „SEG Student Chapter Freiberg

 

Informationen zum Geophysik-Studium sowie ein nützlicher  Blogbeitrag
Studentische Organisationen: „EAGE Student Chapter“  und „IAMG Student Chapter Freiberg – Dresden

 

bei Geowissenschaftler:innen immer ein Highlight: Exkursionen (Lagerstättenkunde)  und Feldpraktika/Exkursionen (Geophysik).
Hinweis: Durch die Kurzlinks müssen Daten an Bit.ly übertragen und in die langen URL’s zurücktransformiert werden.

14. Dezember 2022 – Dana Kuhnert

Sachsen setzt auf heimische Rohstoffe

Rohstoffgewinnung Kemna
Rohstoffgewinnung Kemna by: Streethistorian1, own work, Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rohstoffgewinnung_Kemna.jpg

Sachsen besitzt viele Rohstoffe, u. a. auch seltene Metallerze wie Lithium, die momentan hauptsächlich aus anderen Ländern importiert werden. Aktuelle Herausforderungen wie die Energiewende und die Digitalisierung erhöhen die Bedeutung dieser Rohstoffe. Allerdings steigen auch die Weltmarktpreise für Rohstoffe. Sachsen will nun den heimischen Bergbau stärken und seine Abhängigkeit von internationalen Rohstofflieferanten reduzieren. Das Kabinett hat eine neue Rohstoffstrategie beschlossen (Arbeitsvorlage für die neue Sächsische Rohstoffstrategie: https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/41292) , die u.a. die Erschließung heimischer Rohstoffquellen für den Bergbau, Rohstoffrecycling und die Nutzung nachwachsende Rohstoffe im Fokus hat. Die finale Fassung dieser neuen Strategie erscheint im Januar 2023.

ROHSA 3, ein zentrales Projekt der sächsischen Rohstoffstrategie, unterstützt die Neubewertung der Rohstoffvorkommen in Sachsen. Die vorliegenden Rohstoffdaten werden digitalisiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Hier können Sie nach interessanten Informationen zu bestimmten Rohstoffen, Bohrungen, Rohstoffgewinnungsstellen usw. in Sachsen suchen.

Im Katalog der UB Freiberg finden Sie verschiedene Titel zur Rohstoffstrategie, Rohstoffwirtschaft und zu Rohstoffvorkommen in Sachsen. Eine Auswahl davon haben wir hier zusammengestellt: bit.ly/3FmD0oC

Für die Darstellung unserer Bestände mittels Kurzlink müssen die Daten an Bit.ly übertragen werden.

12. Dezember 2022 – Bernhard Wagenbreth

„Spaß mit Tiefbohrtechnik“: Prof. Matthias Reich ist erfolgreicher „YouTuber“

An der TU Bergakademie Freiberg und weit darüber hinaus bekannt ist Prof. Matthias Reich, einziger Lehrstuhlinhaber für Bohrtechnik, Spezialtiefbauausrüstungen und Bergbaumaschinen in Deutschland.

In seinem  YouTube-Kanal „Spaß mit Tiefbohrtechnik“ vermittelt er  in mittlerweile 80 Videos auf unterhaltsame Weise, aber dennoch wissenschaftlich fundiert, Wissen zur Bohrtechnik, zum Fluidbergbau (z.B. auf Erdöl und Erdgas) bis hin zur geothermischen Energiegewinnung.

Als zusätzliches Highlight werden die YouTube-Videos per QR-Code in die Vorlesungen mit eingebunden. Die englische Version des Kanals nutzen Zuschauer u.a. aus Afrika und den USA, wo Prof. Reich selbst 16 Jahre lang in der Bohrindustrie tätig war.

In der Universitätsbibliothek  können Sie auf folgende Werke von Prof. Matthias Reich zugreifen:

https://katalog.ub.tu-freiberg.de/Author/Home?author=Reich%2C+Matthias&hiddenFilters%5B%5D=%7Emega_collection%3ASWB&hiddenFilters%5B%5D=%7Emega_collection%3AVerbunddaten+SWB&hiddenFilters%5B%5D=%7Emega_collection%3AQucosa&hiddenFilters%5B%5D=%7Emega_collection%3AEbook+Central&hiddenFilters%5B%5D=%7Emega_collection%3Ade+Gruyter+ebooks

(Bildquelle: https://www.youtube.com/watch?v=B0V5vugvLn4, 12.10.2022)

05. Dezember 2022 – Dana Kuhnert

Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) tritt am 1. Januar 2023 in Kraft

Am 1. Januar 2023 tritt das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) in Kraft, das erstmals die unternehmerische Verantwortung für die Einhaltung von Menschenrechten in den Lieferketten regelt.

Dieses Gesetz verpflichtet Unternehmen mit Hauptverwaltung, Hauptniederlassung usw. in Deutschland zur Achtung von Menschenrechten durch die Umsetzung definierter Sorgfaltspflichten. Diese beziehen sich auf die gesamte Lieferkette und beinhalten z. B. die Einrichtung eines Risikomanagements, um die Risiken von Menschenrechts­verletzungen (Kinder- und Zwangsarbeit, Missachtung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes usw.) und die Schädigungen der Umwelt zu identifizieren, durch geeignete Maßnahmen zu vermeiden oder zu minimieren. Die Erfüllung der Sorgfaltspflicht muss dokumentiert und jährlich in einem Bericht dargelegt werden.

Vorerst gilt das Lieferkettengesetz für Unternehmen mit mindestens 3.000, ab 2024 auch für Unternehmen mit mindestens 1.000 Arbeit­­­­nehmer*innen im Inland.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) entwickelt Handreichungen zur Unterstützung der Unternehmen. Weitere Informationen dafür finden Sie hier: www.bafa.de/lieferketten

Aktuelle Literatur zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz gibt es auch in der UB (bit.ly/3FqSV6r )

03. November 2022 – Andreas Stumm

„Grundwasseratlas: Wo in Deutschland das Grundwasser sinkt“ und „Klima“-Steckbriefe für euren Ort in Mitteldeutschland

"View into a hand-dug well cased with concrete rings. Ouelessebougou, Mali." By Cataclasite - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12114586
„View into a hand-dug well cased with concrete rings. Ouelessebougou, Mali.“
By Cataclasite – Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12114586

Erstmals hat CORRECTIV Daten von rund 6.700 Messstellen aus den vergangenen drei Jahrzehnten analysiert. Die Auswertung liefert erschreckende Befunde: An knapp der Hälfte aller ausgewerteten Orte ist das Grundwasser in den Dürrejahren zwischen 2018 und 2021 auf den tiefsten Stand seit 1990 gefallen. Insgesamt ist in den vergangenen 32 Jahren der Grundwasserstand mehr gesunken als gestiegen.“ Es geht aber auch anders „So geben die Behörden für 16 der 26 Messstellen, an denen das Grundwasser am stärksten gestiegen ist, die Stilllegung von Tagebauen als Grund an.“

Bücher der UB Freiberg zu Kohlenabbau und Grundwasser.

„Wir haben insgesamt von 23.834 Messstellen Daten bekommen und konnten davon für unsere weitere Auswertung 6.677 Messstellen nutzen. Wenn die Datenlage ausreichend war, haben wir unsere 32-jährige Trendanalyse durchgeführt und stellen diese Ergebnisse zur Verfügung.“ Wer selber auswerten will: CORRECTIV stellt die Datengrundlage via Github zur Verfügung gestellt.  Dort wird ebenfalls die Methodik der Auswertung offengelegt. Hier geht’s zur Datenauswertung für Sachsen.

Quelle: Huth, Katarina (2022): Grundwasser-Atlas lokal: Welche Regionen besonders betroffen sind, https://correctiv.org/aktuelles/klimawandel/2022/11/02/grundwasser-atlas-lokal-welche-regionen-besonders-betroffen-sind/ , accessed: 03.11.2022

 

Wer die Trends für Niederschlag und Temperatur für „seinen“ Ort/“seine“ Gemeinde in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wissen möchte kann das über „ReKIS – REGIONALES KLIMAINFORMATIONSSYSTEM SACHSEN, SACHSEN-ANHALT, THÜRINGEN“  tun und dort die entsprechenden PDF’S herunterladen. Achtung: „Freiberg“ ist unter „Universitätsstadt Freiberg“ aufgeführt.

An der TU Bergakademie Freiberg forscht Prof. Scheytt  zu diesem Themenkreis, u.a. mit dem „Zentrum für Wasserforschung Freiberg“ rund um Wasser und Grundwasser. Der Lehrstuhl für Hydrogeologie und Hydrochemie bietet auch Informationen zum entsprechenden Studium an.

Informationsressourcen der UB Freiberg zum Zusammenhang von Klimawandel und Grundwasser.

21. September 2022 – Andreas Stumm

Geothermie – die grundlastfähige alternative Energiequelle, auch in Sachsen

Thermalquelle nahe der ehemaligen Neumuehle bei Geilsdorf im September 2019
Von Navajoa – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=82391848

Insbesondere die Tiefengeothermie (ab 400 m Tiefe) bietet sich aufgrund ihrer 24/7 – Verfügbarkeit als Wärmequelle, aber gegebenenfalls auch für die Stromerzeugung an. Neben Schneeberg rückt jetzt eine Thermalquelle und der ehemalige Flußspatbergbau im Vogtland in den Fokus.

In einem kürzlich veröffentlichten Artikel u.a. der „Sächsischen Zeitung“ heisst es, dass die „Thermalquelle Neumühle mit ihrem 25 Grad warmen Wasser in der Nachbargemeinde Weischlitz…“ derzeit quasi ungenutzt ist. „Bisher wurde es verpasst, diesen unterirdischen Schatz zu nutzen, etwa in Form eines Thermalbades“, sagt Kämpf, der seit Jahrzehnten als Geologe in der Region zu Schwarmbeben forscht. Ein Jahr läuft nun die Testphase des Projektes zur Tiefen-Geothermie – also zur Nutzung von Erdwärme aus bis zu 5.000 Metern Tiefe. Neben dem GFZ Potsdam sind auch Wissenschaftler der TU Bergakademie Freiberg und der Universität Jena involviert.“ Quelle: „Artikel „Vulkanismus im Vogtland: Sorgt Magma künftig für warme Stuben?“ in der „Sächsische Zeitung“ vom 18.09.2022

In der UB Freiberg sind ebenfalls Informationen zu dieser Quelle bei Neumühle im Vogtland vorhanden, inkl. einer Analyse von 1990, in der Publikation „Mineral- und Thermalwässer in Sachsen„. Und die erste offizielle Informationen zu dieser Quelle dürfte „Eine neue Mineralquelle im südwestlichen Vogtland und Bemerkungen zum Granitmassiv von Eichigt-Schönbrunn“, Autorin/Autor:  Schützel, Heinz, Hösel, Günter sein, die in  der „Zeitschrift für angewandte Geologie“, Bd. 8 (1962), S. 404-408 : Ill., Tab. ISSN 0044-2259 enthalten ist. Diese Zeitschrift steht bei uns in der UB Freiberg im Lesesaal (bitte an der Auskunft nachfragen – ab 9:00 Uhr).

Weitere Bestände der UB zum Thema sind u.a. „Flußspatlagerstätten des SW-Vogtlandes: Schönbrunn, Bösenbrunn, Wiedersberg„, „Tiefengeothermie Sachsen“ inkl. Schneeberg vom sächsischen LfULG  sowie die Blogeinträge „Eifel & Vogtland: zukünftiger Vulkanismus?“ und „Projekt „Li+Fluids“ zu geothermalen Lithium-Potenzialen in Deutschland

Informationen zur Prospektion hinsichtlich Tiefengeothermie in Schneeberg sind u.a. „Three-dimensional focused seismic imaging for geothermal exploration in crystalline rock near Schneeberg, Germany“ von Felix Hloušek,Olaf Hellwig,Stefan Buske  (im Campusnetz oder via VPN mit dem Profil „world-ad“) zu finden.

An der TU Bergakademie Freiberg beschäftigen sich mit geothermischer Energie u.a. Prof. Amro & Prof. Reich, beide vom Institut für Bohrtechnik und Fluidbergbau mit den entspr. Studienrichtungen . Die geophysikalischen Erkundung solcher Geothermal-Projekte ist ein Teilgebiet von Prof. Buske vom Institut für Geophysik und Geoinformatik. Informationen zum Geophysik-Studium sowie einen nützlichen Blogbeitrag sind dort ebenfalls zu finden.

 

22. Juli 2022 – Dana Kuhnert

Wasserstoffatlas Deutschland online

Um Deutschlands Wirtschaft und Industrie auf Wasserstoff umzustellen, brauchen wir eindeutige Informationen darüber, welche Wasserstoff-Kapazitäten bereits vorhanden sind und wo zukünftig weitere Möglichkeiten existieren, d.h. konkret:

  • Welche Anlagen gibt es bereits?
  • Wo sind neue Anlagen geplant?
  • Wo lohnt sich der Einsatz von Wasserstoff-Technologien und wo nicht?
  • Wo können welche Potenziale zu welchen Kosten gehoben werden?
  • Welche CO2-Einsparungen sind wo möglich?
  • Welche Wertschöpfungsketten sind vorhanden oder zukünftig möglich?
  • Wo gibt es welche Beschäftigungspotenziale?

All diese Fragen beantworten Forschende mit dem Wasserstoffatlas. Er bildet eine wissenschaftlich fundierte Basis, um Potenzial, Verbrauch, Kosten und Emissionsminderungen verschiedener Wasserstoffanwendungen für Wirtschaft und Industrie in einzelnen Regionen Deutschlands einzuschätzen. Der Wasserstoffatlas Deutschland wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF gefördert.

Weitere Informationen des BMBF zum Wasserstoffatlas und zu nationalen und internationalen Forschungsprojekten zu Grünem Wasserstoff finden Sie hier: https://bit.ly/3OG0sQx