Wasser ist eine der wichtigsten natürlichen Ressourcen. Betrachtet man Deutschland als Ganzes, besteht im Durchschnitt „kaum Wassermangel“. Die regionalen und zeitlichen Unterschiede sind aber teilweise sehr groß, zwischen Flut im Ahrtal und bspw. Trockenheit im Nordosten Deutschlands im Sommer.
Grundwasserdürre
In unserem Blog „UB-Wissen“ haben wir uns bereits im letzten Jahr mit dem Thema „Grundwasserdürre“ beschäftigt.
„Erstmals hat CORRECTIV Daten von rund 6.700 Messstellen aus den vergangenen drei Jahrzehnten analysiert. Die Auswertung liefert erschreckende Befunde: An knapp der Hälfte aller ausgewerteten Orte ist das Grundwasser in den Dürrejahren zwischen 2018 und 2021 auf den tiefsten Stand seit 1990 gefallen. Insgesamt ist in den vergangenen 32 Jahren der Grundwasserstand mehr gesunken als gestiegen.“ Es geht aber auch anders „So geben die Behörden für 16 der 26 Messstellen, an denen das Grundwasser am stärksten gestiegen ist, die Stilllegung von Tagebauen als Grund an.“
„Wir haben insgesamt von 23.834 Messstellen Daten bekommen und konnten davon für unsere weitere Auswertung 6.677 Messstellen nutzen. Wenn die Datenlage ausreichend war, haben wir unsere 32-jährige Trendanalyse durchgeführt und stellen diese Ergebnisse zur Verfügung.“ Wer selber auswerten will: CORRECTIV stellt die Datengrundlage via Github zur Verfügung gestellt. Dort wird ebenfalls die Methodik der Auswertung offengelegt. Hier geht’s zur Datenauswertung für Sachsen.
Wer die Trends für Niederschlag und Temperatur für „seinen“ Ort/“seine“ Gemeinde in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wissen möchte kann das über „ReKIS – REGIONALES KLIMAINFORMATIONSSYSTEM SACHSEN, SACHSEN-ANHALT, THÜRINGEN“ tun und dort die entsprechenden PDF’S herunterladen. Achtung: „Freiberg“ ist unter „Universitätsstadt Freiberg“ aufgeführt.
In den letzten trocken und warmen Jahren ist in vielen, auch sächsischen, Gebieten der Grundwasserstand deutlich gesunken. Trockene Böden und die darauf niedergehenden Wolkenbrüche und Gewitter führen häufig zu Erosion & Überschwemmungen, füllen den Grundwasser-Vorrat aber nicht effektiv auf. Mit der fortschreitenden Erwärmung der Atmosphäre nehmen solche warmen/heissen Tage und damit auch die Starkniederschläge zu. Grundwasser ist aber in unseren Breiten auf absehbare Zeit unabdingbar für Landwirtschaft und Natur. Grundwasser ist ebenfalls eine wichtige Quelle für unsere Flüsse und Seen.
Die „Annaberger Klimatage“ sind eine bundesweite Tagung zum regionalen Klimawandel und werden u.a. vom Klima-Fachzentrum des Sä. Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, der TU Bergakademie Freiberg (u.a. Prof. Matschullat) und weiteren Institutionen veranstaltet.
Trockene Jahre mit entsprechenden dramatischen Folgen besonders für die Landwirtschaft gab es auch früher, wie die „Hungersteine“ der Elbe drastisch zeigen. Aus der wärmeren Gegenwart & Zukunft lässt sich eine Zunahme solcher niedrigen Wasserstände ableiten.