2012 Asien Japan Verfahrenstechnik

 Vorbereitung

Nach dem ich im Februar die Zusage fĂŒr IAESTE Tokyo bekommen hatte, fing ich sofort an mich um alle offiziellen Unterlagen zu kĂŒmmern. Im Vergleich zu Praktika in anderen LĂ€ndern ist der Aufwand ziemlich hoch (Empfehlungsschreiben und Gesundheitscheck vom Arzt (hat mich 60 Euro gekostet)). Außerdem solltet ihr sehr langfristig planen. Sprich, wenn ihr alle Unterlagen zusammenhabt, (am besten mit dem Verweis an IAESTE Deutschland die Unterlagen per Luftpost nach Japan zu schicken, da es ansonsten wesentlich lĂ€nger dauern kann…) sollten noch min. 2.5 Monate Zeit sein bis zu Eurem Praktikumsbeginn. Ein Visum braucht ihr nur falls Euer Praktikum lĂ€nger als 90 Tage dauert. Sollte Euer Praktikum weniger als 90 Tage dauern, ihr aber lĂ€nger als 90 Tage in Japan bleiben wollt, dann mĂŒsst ihr Euer Touristenvisum fĂŒr 4000 Yen verlĂ€ngern. Evtl. gibt es auch die Möglichkeit ein Studentenvisum zu bekommen, allerdings weiß ich nicht, ob das im Konflikt mit den Bedingungen fĂŒr den JR Railpass steht (sehr zu empfehlen, falls ihr in Japan weit herumreisen wollt – Trampen geht ĂŒbrigens auch und ist es sehr leicht!). Die billigere Variante ist der Buspass von Willerexpress fĂŒr Nachtbuse.

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Unterkunft

Untergebracht war ich mit ca. 7 anderen Jungs in einem MĂ€nnerdorm in Kokubunji – weit außerhalb von Tokyo. Eine Strecke (inkl. Laufen) zur Arbeit dauerte 1h 20min. Es gab FrĂŒhstuck und Abendbrot in dem Wohnheim, allerdings habe ich das Abendbrot oft auch mal ausfallen lassen, um mit anderen Praktikanten mehr Zeit zu verbringen zu können.  Die QualitĂ€t war okay.  Jeder hatte ein persönliches Zimmer von ca.8.5m2, allerdings verbrachte ich dort kaum Zeit. Es gab private und Gemeinschaftsduschen sowie einen kleinen Pool. Die Unterbringung des weiblichen Geschlechts war meiner Meinung nach weniger optimal, da die Frauen in der ganzen Stadt verteilt lebten und nur max. 2 Frauen in einem Dorm gemeinsam untergebracht wurden waren. (Eine Notiz an den Organisator in Japan kann das vielleicht Ă€ndern). Ein Besuch des anderen Geschlechts im eigenen Dorm war aufgrund von gewissen Regelungen untersagt…

Geld

Die Unterkunft wurde bereits vom Arbeitgeber bezahlt und zusĂ€tzlich erhielt ich 80000 Yen  – davon musste ich 20000 Yen fĂŒr die Monatskarte investieren. Diese gilt nur fĂŒr eine ausgewĂ€hlte Strecke! FĂŒr jede Benutzung außerhalb dieser Strecke mĂŒsst ihr extra bezahlen – und bei den vielen verschiedenen Verkehrsanbietern kommt da schon leicht einiges an Geld zusammen. Generell ist Japan und im speziellen Tokyo sehr teuer.

Zwar könnt ihr allen offiziellen Unternehmungen vom IAESTE Gehalt finanzieren, aber falls ihr noch viel Party machen wollt und Obst und GemĂŒse essen wollt, mĂŒsst ihr definitiv auch euer eigenes Geld „mitbringen“.

Praktikum

Gearbeitet habe ich am Institut fĂŒr Architektur an der UniversitĂ€t von Tokyo. Zu meinen Aufgaben gehörte neben Literaturrecherchen und dem Vorbereiten von PrĂ€sentationen auch das DurchfĂŒhren von Experimenten natĂŒrlich. Der Schwierigkeitsgrad war nicht zu hoch und auch die Einteilung meiner Arbeitszeit war unkompliziert.

 IAESTE Tokyo

Abgeholt wurde ich von 2 IAESTE Mitgliedern in einer Station irgendwo in Tokyo. Der Weg dorthin war leicht zu finden, da meine Kontaktperson (CP) SEIJI den Weg genau beschrieben hatte. Der 2. Japaner war KEIJA, der schon Erfahrung mit IAESTE auch im Ausland hatte und daher relativ gutes Englisch spricht (Was eher untypisch fĂŒr Japaner ist!). IAESTE Tokyo ist sehr bemĂŒht den Kontakt zu den Praktikanten herzustellen, z.B. durch die Willkommensfeier oder die aller 2 Wochen stattfindenden Treffen in denen jeder Praktikant einer Gruppe von Japanern zugeteilt wird, um mit diesen ĂŒber alltĂ€gliches oder was auch immer zu sprechen. Das ganze dient dazu, dass die Japaner Englisch sprechen und um den Kontakt zwischen IAESTE Tokyo (TLSC) und Praktikanten herzustellen. Leider war die Beteiligung des TLSCs bei Veranstaltungen der Praktikanten eher zurĂŒckhaltenden.

Nichts desto trotz leistete das TLSC eine super Arbeit in der Organisation von Events bspw. nach Kamakura, Tokyo Bay oder Nikko und versuchte uns Japanische Kultur nahezubringen.

 Leben in Tokyo

Nicht ĂŒbertrieben gesagt – Tokyo ist wohl eine der unterhaltsamsten StĂ€dte der Welt. Scheinbar unbegrenzte Dinge gibt es zu entdecken. Ob Schreine und Tempelanlagen, sowie GĂ€rten, die kleinen Oasen, die ĂŒberall in der Stadt verteilt sind oder die neuste Technik und alles was das MANGA Herz begeert in Akihabara. Im Sommer finden jedes Wochenende unglaublich spektakulĂ€re und lange Feuerwerke statt. Außerdem sollte ihr Euch die Zeit nehmen die Japanische Kultur zu entdecken  –  ganz klar steht da Sushi  auf dem Programm, sowie SUMO oder eine Mediationsstunde in einem Tempel. Zu empfehlen sind auch Besuche in Kamakura – eine Stadt am Meer mit vielen Tempeln, Schreinen und dem großen Buddha, außerdem sind NIKKO – das kleine Kyoto sowie Yokohama mit seinem wunderschönen Hafen empfehlenswert. Oft macht es auch Spaß einfach irgendwo in ein Gebiet Tokyos zu fahren und durch die Straßen zu schlendern. Ein paar Monate reichen definitiv nicht aus, um alles zu entdecken.

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 Japan und Japaner

Das Land der aufgehenden Sonne ist ein großer Kontrast zu unserem Land. Einige Dinge werden Euch vertraut andere eher eigenartig vorkommen. Aber mit Offenheit und Freundlichkeit begegnen Euch in diesem Land auch ohne viel (Englisch) Kommunikation die wohl freundlichsten und ehrlichsten Menschen der Welt. Mein SchlĂŒssel und mein Portmonee gingen z.B. verloren und schon nach kurzer Zeit hatte ich beides wieder – selbstverstĂ€ndlich ohne, dass etwas entwendet wurde! Zudem sind die Japaner sehr hilfsbereit z.B. falls ihr verloren gehen solltet oder wenn ihr trampen wollt.

Zusammenfassung

Einen Aufenthalt in Tokyo kann ich jedem nur empfehlen. Allerdings solltet ihr nicht vergessen, dass es eine der teuersten StÀdte der Welt ist. Belohnt werdet ihr aber mit scheinbar unbegrenzten Unternehmungen in einer Metropole von 40 Millionen Einwohnern. Die Erwartungen bzgl. des Praktikums sollten vielleicht nicht zu hoch gesteckt sein. Ich hatte hier definitiv eine super Zeit und werde diese riesen Stadt sicher schon bald vermissen.

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