Die Ausstellung widmet sich dem Leben jener Frauen, unter ihnen 24 namentlich erwähnte Nonnen, die in der Reformation die Chance auf mehr eigene Rechte sahen und sich deshalb mutig für die neue Religion einsetzten.
Auch wenn im Zusammenhang mit der Reformation meist nur die Namen bedeutender Männer genannt werden, so waren es auch im Freiberger Ländchen zwei Dinge, die ihre Einführung wesentlich beschleunigt haben – der Buchdruck mit beweglichen Lettern und die Beharrlichkeit willensstarker Frauen – allen voran Katharina von Mecklenburg. Seit 6. Juli 1512 mit Herzog Heinrich dem Frommen von Sachsen verheiratet, setzte sie sich unbeirrt und mit tiefer Überzeugung für die neuen Lehren Luthers ein. Sie bekehrte ihren Mann, der aus Angst vor seinem Bruder, dem regierenden Herzog Georg, bis 1536 die Reformation unterdrückte. Sie brachte reformatorische Druckschriften in Umlauf. Einige dieser Drucke gelangten in die Klöster der Umgebung und führten zur Flucht von mehreren Nonnen aus dem Magdalenerinnen-Kloster in Freiberg. Unter ihnen Ursula von Münsterberg, die noch vor ihrer Flucht 1528 eine eigene Denkschrift mit 69 Artikeln zur Rechtfertigung ihres Austritts verfasste.