Freiberg Center for Circular Economy

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12. Dezember 2025 – Maximilian Vincent Erdmann

Jetzt bewerben: PRO-SLO PhD School 2026 zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Rohstoffprojekten

In 2026 findet die von EIT Raw Materials geförderte PRO-SLO PhD School statt. Im Mittelpunkt steht die Social Licence to Operate (SLO) und damit die gesellschaftliche Akzeptanz von Rohstoffprojekten. Neben technischer und ökonomischer Machbarkeit ist die Akzeptanz durch lokale Gemeinschaften und relevante Stakeholder ein entscheidender Faktor fĂŒr den Erfolg von Bergbau- und Rohstoffvorhaben.

Die PhD School vermittelt ein fundiertes VerstĂ€ndnis der Konzepte und Prinzipien einer Social Licence to Operate sowie ihres wirtschaftlichen Nutzens fĂŒr die Rohstoffindustrie. Teilnehmende lernen, welche Risiken entstehen, wenn soziale Akzeptanz vernachlĂ€ssigt wird, wie Stakeholder-Dynamiken funktionieren und welche Rolle soziales Kapital spielt. Zudem werden Strategien vermittelt, um konstruktiv mit lokalen Gemeinschaften zu interagieren und eine SLO aufzubauen und langfristig zu sichern.

Das Programm richtet sich an Promovierende aus den Bereichen Rohstoffe, Ingenieur-, Sozial-, Wirtschafts-, Umwelt- und verwandten Wissenschaften. Es umfasst eine Online-Lehrphase vom 9. bis 13. Februar 2026, eine anschließende Selbststudienphase sowie einen PrĂ€senzteil in Griechenland vom 19. bis 24. April 2026. SĂ€mtliche Kosten werden durch EIT Raw Materials vollstĂ€ndig ĂŒbernommen.

Weitere Informationen zu Programm, Anmeldung und Unterkunft finden sich unter
https://www.proslo.eu/for-students

Die Anmeldung ist bis zum 19. Dezember 2025 möglich.

Bei RĂŒckfragen steht Dr. Theresa Wand () gerne zur VerfĂŒgung.

10. Dezember 2025 – Maximilian Vincent Erdmann

Die Rolle der Deponie im Fokus: RĂŒckblick auf das 9. Forschungsseminar der Kreislaufwirtschaft

Am Montag, den 8. Dezember 2025, fand von 13 bis 14 Uhr das 9. Forschungsseminar der Kreislaufwirtschaft des Freiberg Center for Circular Economy statt. Rund 20 Interessierte kamen im Seminarraum der UniversitĂ€tsbibliothek zusammen und diskutierten im Anschluss angeregt ĂŒber die Inhalte des Vortrags von Christian Rasquin (GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Interessengemeinschaft Deutsche Deponiebetreiber) , der unter dem Titel „Die Rolle der Deponie in der Kreislaufwirtschaft“ einen vielschichtigen Einblick in ein oft unterschĂ€tztes Thema bot.


Rasquin erlĂ€uterte, wie sich die Deponielandschaft in Deutschland verĂ€ndert hat und dass seit dem 1. Juni 2005 keine unbehandelten SiedlungsabfĂ€lle mehr deponiert werden dĂŒrfen. Heute ist die Ablagerung ausschließlich auf inertes Material begrenzt und stellt das letzte Glied der Abfallhierarchie dar.

In Deutschland existieren fĂŒnf Deponieklassen, deren Anforderungen mit dem GefĂ€hrdungspotenzial steigen. Am hĂ€ufigsten kommt die Deponieklasse 0 fĂŒr gering belastete mineralische AbfĂ€lle vor. Trotz aller Fortschritte im Recycling bleibt jedoch klar, dass Deponien weiterhin benötigt werden – bedingt durch Konsumverhalten, Lebensstandard und unvermeidbare Reststoffe. Deutschland verfĂŒgt hierbei ĂŒber einige der sichersten Deponien weltweit, insbesondere dank des Multibarrierensystems.

Gleichzeitig machte der Vortrag deutlich, dass Herausforderungen wie Methanbildung und Sickerwasser nach wie vor bestehen und eine sorgfĂ€ltige technische sowie langfristige Überwachung notwendig bleibt. Rasquin ordnete das Thema auch europĂ€isch ein: Vielerorts bestehe noch Nachholbedarf, weil lediglich neun Mitgliedsstaaten in einem nennenswerten Umfang deponieren.

Das Seminar verdeutlichte insgesamt, dass Deponien zwar nur eine begrenzte Rolle in der Kreislaufwirtschaft einnehmen, aber als unverzichtbare Schadstoffsenke weiterhin gebraucht werden. Die engagierte Diskussion im Anschluss zeigte, wie prÀsent und wichtig dieses Thema bleibt.