06. Oktober 2025 – Maximilian Vincent Erdmann

Neue EU-Vorgaben zu GewÀhrleistung und Garantie: Einheitliche Kennzeichnung ab 2026

Ab dem 27. September 2026 gelten in der EuropÀischen Union neue Vorschriften, die den Umgang mit GewÀhrleistungs- und Garantieinformationen deutlich transparenter machen sollen. Damit setzt die EU ihre Richtlinie zur StÀrkung der Verbraucherrechte (EU) 2024/825 um.

Bisher fanden sich Hinweise zu GewĂ€hrleistung und Garantie oft nur im Kleingedruckten. KĂŒnftig sollen diese Informationen in klarer, leicht verstĂ€ndlicher Form bereitgestellt werden – Ă€hnlich wie Verbraucher es schon von bekannten Energieeffizienzlabels kennen.

Die GewĂ€hrleistung bleibt weiterhin gesetzlich vorgeschrieben und betrĂ€gt mindestens zwei Jahre. Eine Garantie ist hingegen eine freiwillige Zusatzleistung von Hersteller oder HĂ€ndler, die zusĂ€tzliche Absicherungen bieten kann. Neu ist: Sobald eine Haltbarkeitsgarantie von mehr als zwei Jahren angeboten wird, ist ein standardisiertes Garantie-Label verpflichtend. Dieses Label muss u. a. Marke, Modell und Garantiedauer enthalten. ZusĂ€tzlich können digitale Elemente wie ein QR-Code eingesetzt werden, der weiterfĂŒhrende Informationen bereitstellt.

Die Vorgaben gelten sowohl fĂŒr den stationĂ€ren Handel als auch fĂŒr den Onlinehandel. FĂŒr HĂ€ndlerinnen und HĂ€ndler bedeutet das Anpassungen – etwa beim Aufbau von Produktseiten oder bei der Integration neuer Kennzeichnungen. Zugleich bieten die Labels eine Chance: Sie stĂ€rken das Vertrauen der Kundschaft und machen nachhaltige Kaufentscheidungen einfacher.

30. September 2025 – Simon Glöser-Chahoud

FIRE-Fachtagung am 01.10.2025

Am 01.10.2025 organisiert die Freiberger Interessengemeinschaft der Recycling- und Entsorgungsunternehmen e.V. zusammen mit der TU Bergakademie Freiberg die etablierte FIRE-Fachtagung unter dem Motto „Energie- Rohstoffe und Recycling“ in den alt ehrwĂŒrdigen RĂ€umen der Alten Mensa der TU Bergakademie Freiberg. Es handelt sich um eine eintĂ€gige Veranstaltung, in der verschiedene Akteure aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft zusammenkommen um aktuelle Entwicklungen zur Energieversorgung, neueste Entwicklungen der KI-Nutzung im Unternehmen, der Abfallbehandlung und des Wiederinverkehrbringens von Recyclingmaterial zu diskutieren.

Weitere Infos und Anmeldung:
https://fire-ev.de/

10. September 2025 – Maximilian Vincent Erdmann

13. Internationale Freiberg-Konferenz ĂŒber Circular Carbon Technologies

Die Technische UniversitĂ€t Bergakademie Freiberg lĂ€dt vom 15. bis 19. September 2025 zur 13. Internationalen Freiberg-Konferenz ĂŒber Circular Carbon Technologies nach Prag ein.

Organisiert vom Institut fĂŒr Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (IEC) der TU Bergakademie Freiberg, widmet sich die Veranstaltung den Chancen und Herausforderungen einer ressourceneffizienten, klimaneutralen Kreislaufwirtschaft, in der kohlenstoffhaltige AbfĂ€lle als wertvolle SekundĂ€rrohstoffe dienen. Diskutiert werden neuste Entwicklungen in thermochemischen Umwandlungsverfahren wie Vergasung und Pyrolyse sowie innovative ElektrifizierungsansĂ€tze durch Plasma.

Forschende, Fachleute aus Industrie und Politik sowie weitere Interessierte tauschen sich ĂŒber aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse, technologische Innovationen und regulatorische Rahmenbedingungen aus. Neben den VortrĂ€gen und Diskussionen sind auch technische Exkursionen und Networking-Möglichkeiten Teil des Programms.

Die Konferenz schafft erneut eine internationale Plattform, um Lösungen fĂŒr die zukĂŒnftige Kreislaufwirtschaft zu erarbeiten und gemeinsam die Basis fĂŒr eine nachhaltige Nutzung von Kohlenstoffressourcen zu schaffen.

Zeitraum: 15. bis 19. September 2025

Weitere Informationen finden Sie hier: Link

21. August 2025 – Maximilian Vincent Erdmann

Circular Fashion Index 2025: Mode zwischen Fast Fashion und echter Kreislaufwirtschaft

Der Circular Fashion Index 2025, veröffentlicht am 24. Juli 2025, erhebt auf Basis von 246 Marken aus 18 LĂ€ndern eine umfassende Bestandsaufnahme zur ZirkularitĂ€t in der Modebranche. Bewertet werden Marken anhand von sieben Dimensionen, darunter zirkulĂ€res Design, nachhaltige Produktion, Pflege, Weiterverwendung und RĂŒcknahme. Ziel der Untersuchung ist es, Fortschritte im Bereich Circular Economy sichtbar zu machen und Anreize fĂŒr Transformation zu schaffen.

Dabei wurde insgesamt ein Durchschnittsergebnis von 3,4 von 10 Punkten erreicht. Dies deutet an, dass viele Unternehmen zwar erste zirkulĂ€re Maßnahmen implementiert haben, diese aber oft nur punktuell stattfinden und eine flĂ€chendeckende Verankerung zirkulĂ€rer Prinzipien noch fehlt. Besonders problematisch ist, dass Reparaturservices, Second-Hand-Modelle und Mietangebote kaum von großen Marken betrieben werden, obwohl genau diese GeschĂ€ftsmodelle entscheidend sind, um Kleidung lĂ€nger im Umlauf zu halten. Hinzu kommt, dass die Textilindustrie zu den ressourcenintensivsten Sektoren ĂŒberhaupt gehört: Der Baumwollanbau verbraucht enorme Wassermengen, Polyester basiert auf fossilen Rohstoffen und Mischgewebe lassen sich bislang kaum recyceln. Gleichzeitig fehlen die Anreize, da Fast Fashion weiterhin auf schnelle UmsĂ€tze und kurze Produktlebenszyklen setzt. Hingegen sind Recyclingprozesse oft teuer und stehen in keiner Relation zu den niedrigen Produktionskosten von Neuware. Dadurch wird Recycling fĂŒr viele Unternehmen ökonomisch unattraktiv.

In Europa lassen sich hingegen leicht vielversprechende Entwicklungen beobachten: Hier lag der Fashion Index leicht ĂŒber dem Durchschnitt bei 3,6 Punkten. LĂ€nder wie Frankreich, Italien und die Niederlande konnten ihre Bewertung im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 0,4 Punkte steigern. Auch die DACH-Region liegt mit etwa 3,5 Punkten knapp vor den USA. Der Zuwachs ist dabei mit den regulatorischen Entwicklungen verbunden (Reparaturboni, erweiterte Herstellerverantwortung oder Ökodesign Vorgaben).

Letztendlich ist der jĂ€hrliche Circular Fashion Index ein Impulsgeber fĂŒr den notwendigen Wandel. Damit der Circular Fashion Index kĂŒnftig steigt, braucht die Modebranche weit mehr als vereinzelte Pilotprojekte. Kleidung muss bereits im Design so konzipiert werden, dass sie langlebig, reparierbar und recycelbar ist. Ebenso entscheidend ist, dass Reparaturservices, Second-Hand-Programme und Mietmodelle zum festen Bestandteil des GeschĂ€ftsmodells werden und gleichzeitig die Recycling-Infrastruktur erheblich ausgebaut wird.

Schlussendlich muss auch das Konsumverhalten der Konsumenten hinterfragt werden. Nachhaltiger Konsum erfordert eine Abwendung von der WegwerfmentalitĂ€t hin zu mehr WertschĂ€tzung fĂŒr QualitĂ€t und Wiederverwendung.

Erst wenn bei allen Faktoren zirkulĂ€r gedacht wird, kann der Übergang von punktuellen Fortschritten in Richtung echter Kreislaufwirtschaft gelingen.

Weitere Informationen finden Sie hier: Link