Positionspapier für soziale und umweltgerechte Mensen in Ostdeutschland
2011 entwickelte sich beim Netzwerktreffen “Klimagerechte Hochschule” in Jena die Idee, ein Positionspapier, welches die Mensen in Ostdeutschland ökologischer und sozialer gestaltet, zu verfassen. Hintergrund ist dabei, dass die Studierendenwerke in Ostdeuschland (ausgenommen Berlin) zur Einkaufskooperative-Ost zusammen geschlossen sind und Ausschreibungen für benötigte Lebensmittel gemeinsam durchführen. Durch die höhere Ausschreibungsmenge können Lebensmittel zum einen günstiger bezogen werden, andererseits können die Mensen lokal unflexibler auf Änderungsanregungen reagieren. Es Bedarf daher einer eher grundlegenden und gemeinsamen Umgestaltung des Kosumverhaltenes der Studentenwerke.
Es folgten zwei Treffen in Leipzig und Potsdam, bei denen das achtseitige Positionspapier des Arbeitskreises „Ökologische Mensa“ ausgearbeitet wurde. Die Hauptpunkte, welche im Positionspapier aufgegriffen werden, sind: mehr biologisches, regionales, saisonales, faires, vegetarisches und veganes Essen. Das ganze solle in einer vernünftigen Qualität hergestellt werden und nicht zu Lasten der MitarbeiterInnen der Mensen gehen. Um unseren Forderungen ein höheres Gewicht zu verleihen, entschieden wir uns dafür, das Papier den ostdeutschen Studierendenvertretungen zuzuschicken und eben jene über selbiges befinden zu lassen. Bis Ende November 2013 hatten Studierendenvertretungen von folgenden Hochschulstandorten dem Papier zugestimmt: TU Cottbus, Universität Potsdam, Europa-Universität Viadrina, Universität Greifswald, Hochschule Wismar, TU Chemnitz, HTW Dresden, TU Dresden, Universität Leipzig, TU Ilmenau, Universität Jena, Fachhochschule Nordhausen, Bauhaus-Universität Weimar, HfM Weimar, Universität Rostock. Insgesamt repräsentieren die Studierendenvertretungen über 182.000 Studierende und damit deutlich über die Hälfte der Studierenden, die von der Einkaufskooperative Ost betroffen sind. Als Problem bei der Suche nach Unterstützung für das Positionspapier stellt sich heraus, dass gerade die kleineren Hochschulstandorte oft keine funktionierenden Studierendenvertretungen haben und dementsprechend von eben jenen keine Rückmeldung kam.
Mit dieser Rückendeckung konnten wir nun an die Studierendenwerke herantreten. Wir ließen ihnen das Positionspapier mit samt der UnterstützerInnenliste, sofern möglich vor Ort durch lokale VertreterInnen, zukommen und baten um einen Gesprächstermin beim nächsten Treffen der Einkaufskooperative-Ost. Dieses fand am 27.11.2013 in Chemnitz statt und wir wurden auch zu eben jenem eingeladen. Wie sich bereits im Vorfeld des Treffens herausstellte hatten die Stuwes das Positionspapier schon lange bevor wir es Ihnen zugeschickt hatten erhalten und bereits zwei Mal darüber debattiert.
Der 27.11. stellte den vorläufigen Höhepunkt unserer Kampagne dar. Wir hatten die Gelegenheit mittels Ortsschilder (für alle von der Einkaufskooperative-Ost betroffenen Orte), einem Plakat mit 182.000 Strichmännchen und Transparenten vor der Chemnitzer Mensa auf unser Anliegen aufmerksam zu machen. Insgesamt waren am Tag selbst auch Studierende von 9 Hochschulstandorten anwesend, um der Aktion Nachdruck zu verleihen. Das Gespräch mit den VertreterInnen der Studierendenwerke verlief erwartungsgemäß ohne konkrete Zusagen. Uns gegenüber wurde geäußert, dass man dazu bereit ist, den Speiseplan zu ändern, wenn auch die Studierenden dies wollen, daran soll nun gemeinsam gearbeitet werden. Konkrete Veränderungen gab es in den Mensen Ostdeutschlands teilweise bereits im Vorfeld zu dem Gespräch. Was sich in Zukunft ergibt werden wir sehen. Auf alle Fälle werden wir weiterhin die Einkaufskooperative-Ost begleiten, die jetzt ihrerseits an einem eigenen Positionspapier arbeitet. Der Stein ist also ins Rollen gebracht.