Auf eine Reise auf den Spuren Alexander von Humboldts in Russland will Dr. Andreas Förster seine Zuhörer am 27.05.2015 mitnehmen. Ab 18:00 Uhr berichtet er in der Alten Mensa beim 16. Krüger-Kolloquium, welche Entdeckungen ein deutsch-russisches Forscherteam seit 1994 gemacht hat.
Im Frühjahr 1829 folgten Alexander von Humboldt und die Berliner Professoren Christian Gottfried Ehrenberg und Gustav Rose einer Einladung von Zar Nikolaj I. zu einer Reise in die Tiefen des Russischen Reiches, die sie in den Ural, den Altai bis zur Grenze nach China und in die Kaspi-Senke führte. Diese zweite große Reise Humboldts stand im Schatten seiner ersten Tour nach Mittel- und Südamerika und fiel im 20. Jahrhundert nahezu dem Vergessen anheim.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion machte sich ein deutsch-russisches Forscherteam in sieben Etappen auf den Weg, um der Reiseroute Humboldts in Russland zu folgen. Auf diesen Expeditionen konnten viele bislang der Humboldt-Forschung unbekannte Archiv-Dokumente sowie authentisches Material zu den von Humboldt bereisten Orten und den Personen, mit denen er zusammengetroffen war, zusammengetragen werden. Die anwachsende Resonanz auf diese Unternehmungen mündete in die Benennung der höchsten Erhebung auf dem Hauptkamm des Nördlichen Ural als Gora Gumboldta (Humboldt-Berg), mit der dem deutschen Forschungsreisenden eine späte Ehrung im Russland des 21. Jahrhunderts zu Teil wurde.
Prof. em. Friedrich Naumann von der TU Chemnitz begleitete Dr. Förster, Leiter des Forschungs- und Expeditionsprogramms „Auf den Spuren Alexander von Humboldts in Russland“, auf zwei dieser Reiseetappen. Als Insider wird er den Abend moderieren.
Dr. Andreas Förster studierte an der Moskauer Staatlichen M. W. Lomonossow-Universität Physik. 1992 promovierte er an der Humboldt-Universität Berlin. Heute ist er Qualitätsmanager bei
der Redknee (Germany) GmbH Berlin. Herr Dr. Förster ist u.a. zweiter Vorsitzender des Go East Generationen e.V. und Mitglied im Rat des Russisch-Deutschen Institutes für Kultur und Wissenschaft in Moskau. Er war mehrmals Teilnehmer am Petersburger Dialog. Weiterhin ist er Leiter zahlreicher deutsch-russischer Projekte und Mitautor des Buches „Alexander von Humboldt und Russland. Eine Spurensuche“.