Die letzte Ausstellung der Universitätsbibliothek in den „alten Gemäuern“ an der Agricolastraße ist eine besonders hochkarätige Ausstellung – im wahrsten Sinne des Wortes.
Sie widmet sich den sächsischen Goldvorkommen und montanistischen Goldgeprägen. Ausschlaggebend waren zwei Ereignisse.
Erstens die Fertigstellung eines neuen Kataloges zu Flussgold und montanistischen Goldgeprägen durch Herrn Dr. Lothar Schumacher und zweitens der 250. Todestag von Johann Gottlieb Bidermann (1705- 1772), der als Rektor des Freiberger Gymnasiums das erste umfassende, deutschsprachige numismati-sche Verzeichnis bergmännischer Gepräge „Von Bergwercks-Münzen“ zusammenstellte und publizierte.
Die Ausstellung ist im Lesesaal (OG) zu besichtigen.
2019 wurde das 150. Jubiläum des Periodensystems der Elemente (PSE) begangen. Das Freiberg in diesem Kontext eine bedeutende Rolle zukommt, wurde bisher wenig gewürdigt.
Durch Freiberger Professoren und Absolventen wurden vier chemische Elemente entdeckt: das Wolfram, das Vanadium, das Indium und schließlich das Germanium. Diesen vier „Freiberger Elementen“ widmet die Universitätsbibliothek ihre derzeitige Ausstellung.
Das durch Clemens Winkler 1886 in Freiberg entdeckte chemische Element Germanium gehörte zu den ersten Elementen, die nach der Aufstellung des PSE entdeckt wurden und somit die Richtigkeit des PSE beweisen.
Bereits zuvor war 1863 durch die Freiberger Professoren Theodor Richter und Ferdinand Reich das chemische Element Indium entdeckt worden.
Wenig bekannt ist jedoch, dass auch internationale Absolventen der Bergakademie zwei chemische Elemente entdeckten. Die beiden aus Spanien stammenden Brüder Fausto und Juan Jose Delhuyar, die von 1778 bis 1781 in Freiberg studiert hatten, entdeckten zwei Jahre später in Vergara das Element Wolfram. Das Erz dafür stammte übrigens aus Zinnwald. Ein weiterer Verdienst Fausto Delhuyars ist die Gründung der Bergakademie im damaligen Neu Spanien, in Mexiko-Stadt.
An diese Bergakademie ging später ein weiterer spanischer Absolvent der Freiberger Bergakademie: Andrés Manuel del Río. Er entdeckte dort das Element Vanadium.
Die Universitätsbibliothek widmet die neue Ausstellung dem 250. Geburtstag von Alexander v. Humboldt und zeigt vom 14. Mai bis 28. August 2019 Interessantes rund um sein Frühwerk „Florae Fribergensis specimen„.
„… In unterirdischen Regionen, in Höhlen, an dem Zimmerwerk der Erzgänge kommen Pilze, Schwämme und ähnliche Gewächse vor …“(W. Döring)
Alexander v. Humboldt studierte vom 14.06.1791 – 27.02.1792 in Freiberg. Neben seinen montan- und geowissenschaftlichen Studien widmete er sich u.a. der Botanik. Sein spezielles Interesse galt dabei, und das fand er in Freiberg offensichtlich zum ersten Mal, auch der unterirdischen Pflanzenwelt. Bei seinen Befahrungen, in den verschiedenen Gruben Freibergs, zog ihn die unterirdische Pflanzenwelt in seinen Bann „… weil Mangel an Licht und eine so verschieden gemischte Atmosphäre auch eine andere Organisation, als die überirdische, ahnen läßt …“.
Etwa ein Jahr nach seinem Studium in Freiberg (1793) veröffentlichte er die Ergebnisse „seiner Jagd nach Moosen“ im Band Florae Fribergensis Specimen plantas cryptogamicas praesertim subterraeas. Humboldt unterteilte die Pflanzen in Algae (Flechten) und Fungi (Pilze). Dabei beschrieb er in seinem Werk 124 Flechten und 134 Pilze, die er zum großen Teil erstmalig nachweisen konnte. Einen Pilz, den er im Tiefen Nachtigall Stolln bei Tuttendorf (Güte Gottes Erbstolln, samt Gottes Hülfe Fundgrube zu Tuttendorf) fand, benannte er Ceratophora fribergensis. Seine Freiberger Erkenntnisse wurden in den nächsten Jahren in zahlreichen Fachpublikationen kommentiert und bewertet.
Die Ausstellung ist im Lesesaal (OG) zu besichtigen.
Der Freiberger Maler und Grafiker Helmut Rudolph (1906-1981), der u.a. durch seine Federzeichnungen der regionalen Bergbaulandschaften bekannt wurde, gestaltete auch zahlreiche Adventskalender.
Die in den 1950er-Jahren entworfenen Adventskalender versüßen auch heute noch die Adventszeit. Hinter den 24 Türchen verstecken sich liebevoll gestaltete Motive und Texte, die nur darauf warten, von neugierigen Händen geöffnet zu werden. Ein kleiner Augenschmaus, der Groß und Klein durch die Adventszeit begleitet.
Das ist Anlass für die Universitätsbibliothek erstmals eine Weihnachtsausstellung zu präsentieren. Neben den Adventskalendern sind auch historische Spielzeuge zu sehen.
Die neue Ausstellung öffnet ein ganz besonderes Geschichtsbuch. Es beginnt im Laufe der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts und wird bis heute fortgeschrieben …
Münzen und Medaillen spiegeln die wechselvolle Geschichte Freibergs in eindrucksvollen Bildern wieder – von den ältesten Darstellungen Otto des Reichen um 1156 bis hin zur Medaille zum Jubiläumsjahr Silberrausch Freiberg 2018.
Da, wo es einst keine bildlichen Darstellungen gab, bleiben Münzen und Medaillen unser ikonographisches Gedächtnis.
Welche historischen Ereignisse aus Freibergs vergangenen Tagen erhalten geblieben sind, soll in der Ausstellung „Freibergs silbernes Geschichtsbuch“ eindrucksvoll aufgezeigt werden.
Die Ausstellung widmet sich dem Leben jener Frauen, unter ihnen 24 namentlich erwähnte Nonnen, die in der Reformation die Chance auf mehr eigene Rechte sahen und sich deshalb mutig für die neue Religion einsetzten.
Auch wenn im Zusammenhang mit der Reformation meist nur die Namen bedeutender Männer genannt werden, so waren es auch im Freiberger Ländchen zwei Dinge, die ihre Einführung wesentlich beschleunigt haben – der Buchdruck mit beweglichen Lettern und die Beharrlichkeit willensstarker Frauen – allen voran Katharina von Mecklenburg. Seit 6. Juli 1512 mit Herzog Heinrich dem Frommen von Sachsen verheiratet, setzte sie sich unbeirrt und mit tiefer Überzeugung für die neuen Lehren Luthers ein. Sie bekehrte ihren Mann, der aus Angst vor seinem Bruder, dem regierenden Herzog Georg, bis 1536 die Reformation unterdrückte. Sie brachte reformatorische Druckschriften in Umlauf. Einige dieser Drucke gelangten in die Klöster der Umgebung und führten zur Flucht von mehreren Nonnen aus dem Magdalenerinnen-Kloster in Freiberg. Unter ihnen Ursula von Münsterberg, die noch vor ihrer Flucht 1528 eine eigene Denkschrift mit 69 Artikeln zur Rechtfertigung ihres Austritts verfasste.
Was wissen Sie eigentlich über Abraham Gottlob Werner wirklich?
Wer war dieser Abraham Gottlob Werner, der bis heute als Vater der modernen Geologie und Mineralogie bezeichnet wird, der den Weltruf der Bergakademie Freiberg begründete , mit seinem neptunistischen Gedankengut angeblich einen Paradigmenwechsel in der Naturphilosophie provozierte und dessen Ideen die romantische Landschaftsmalerei wesentlich beeinflussten. Wer war der Mensch, der als Kind durch die Gräflich-Solmsschen Hüttenwerke streifte, seine Profession in der Entwicklung der Geowissenschaften fand, der mit Begeisterung ordnete und strukturierte und der schon von Kindesbeinen an eine ganz besondere Begabung für Sprachen zeigte. Wer war der Gelehrte, dem man so viel Achtung entgegen brachte, dass man widerlegte Erkenntnisse Werners als eigene Fehler ansah, dem Kollegen, Schüler und Freunde ein Denkmal setzten, dass nicht seine Verdienste um die Wissenschaft hervorhebt, sondern seine Irrtümer verewigte. Wer war der Mann, den man in den Salons als interessante Person und durchaus gute Partie bezeichnete, allerdings mit der Randbemerkung, er trage stets eine Metallplatte auf dem Bauch und sei etwas hypochondrisch …
Eine Antwort auf diese Fragen gibt die neue Sonderausstellung der Universitätsbibliothek. Sie wird mit Achtung die vielen Facetten dieses Gelehrten der Aufklärung beleuchten und mit Humor aber auch seinen kleinen Eigenheiten Raum geben.
Wir möchten Sie auf unserWerner-Symposium vom 29. Juni bis 1. Juli 2017 hinweisen, welches zum 200. Todestag des Geologen, Mineralogen und Montanwissenschaftlers Abraham Gottlob Werners in Freiberg stattfindet. #werner2017
Die Universitätsbibliothek widmet ihre neue Ausstellung der 500jährigen, wechselvollen Geschichte des Joachimsthaler Bergbaus.
1517 vom böhmischen Graf Schlick und sächsischen Adligen gegründet, bringt der Silberbergbau der Stadt großen Reichtum und 1519 mit dem Joachimsthaler sogar eine eigene Münze. Es folgen unterschiedlichste Bergbauperioden, die Gründung der weltweit ersten Bergschule, eine umfangreiche Produktion von Uranfarben, die Entdeckung der Elemente Polonium und Radium durch Marie und Pierre Curie, das erste Radiumbad der Welt und bis 1964 der Uranerzbergbau. Diese letzte Periode des Joachimsthaler Bergbaus gehört sicher zu den schlimmsten Kapiteln europäischer Bergbaugeschichte. Unter z.T. menschenunwürdigen Bedingungen mussten „Uransklaven“ Uranerze für die Sowjetunion fördern.
Heute ist Joachimsthal / Jáchymov mit seinen Bergbaurelikten und den zahlreichen Patrizierhäusern Teil des Projektes UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge.
Die Ausstellung ist während unserer Öffnungszeiten im Lesesaal zu besichtigen.
Im Foyer der Universitätsbibliothek ist bis Ende November die Sonderausstellung Studentinnen und Wissenschaftlerinnen an der TU BAF (1885-2015) zu sehen.
Diese Ausstellung soll einen wesentlichen, bisher wenig beachteten Aspekt der Universitätsgeschichte – das Wirken von Frauen an der TU Bergakademie Freiberg – herausstellen.
Porträtiert werden u.a. Mary Hegeler, die erste Studentin der Bergakademie (1885), Maja Krumnacker, die erste Professorin an der Bergakademie (1978), und Anja Geigenmüller, heute Professorin an der TU Ilmenau.
Aus Anlass des 200. Jahrestages der Völkerschlacht in Leipzig wird in einer Ausstellung die Rolle Freibergs zur dieser Zeit näher beleuchtet.
Urkunden und andere Objekte wie beispielsweise Wörterbücher zur Verständigung der Freiberger Bevölkerung mit den ausländischen Truppen, Einquartierungslisten und Verpflegungsanweisungen illustrieren anschaulich die Situation jener Zeit und speziell des Jahres 1813.
Zeitgenössische Gegenstände wie der Säbel eines in Freiberg in Gefangenschaft geratenen westfälischen Infanteristen runden die Ausstellung ab.