10. Dezember 2025 – Maximilian Vincent Erdmann Allgemein

Die Rolle der Deponie im Fokus: Rückblick auf das 9. Forschungsseminar der Kreislaufwirtschaft

Am Montag, den 8. Dezember 2025, fand von 13 bis 14 Uhr das 9. Forschungsseminar der Kreislaufwirtschaft des Freiberg Center for Circular Economy statt. Rund 20 Interessierte kamen im Seminarraum der Universitätsbibliothek zusammen und diskutierten im Anschluss angeregt über die Inhalte des Vortrags von Christian Rasquin (Geschäftsführer der Interessengemeinschaft Deutsche Deponiebetreiber) , der unter dem Titel „Die Rolle der Deponie in der Kreislaufwirtschaft“ einen vielschichtigen Einblick in ein oft unterschätztes Thema bot.


Rasquin erläuterte, wie sich die Deponielandschaft in Deutschland verändert hat und dass seit dem 1. Juni 2005 keine unbehandelten Siedlungsabfälle mehr deponiert werden dürfen. Heute ist die Ablagerung ausschließlich auf inertes Material begrenzt und stellt das letzte Glied der Abfallhierarchie dar.

In Deutschland existieren fünf Deponieklassen, deren Anforderungen mit dem Gefährdungspotenzial steigen. Am häufigsten kommt die Deponieklasse 0 für gering belastete mineralische Abfälle vor. Trotz aller Fortschritte im Recycling bleibt jedoch klar, dass Deponien weiterhin benötigt werden – bedingt durch Konsumverhalten, Lebensstandard und unvermeidbare Reststoffe. Deutschland verfügt hierbei über einige der sichersten Deponien weltweit, insbesondere dank des Multibarrierensystems.

Gleichzeitig machte der Vortrag deutlich, dass Herausforderungen wie Methanbildung und Sickerwasser nach wie vor bestehen und eine sorgfältige technische sowie langfristige Überwachung notwendig bleibt. Rasquin ordnete das Thema auch europäisch ein: Vielerorts bestehe noch Nachholbedarf, weil lediglich neun Mitgliedsstaaten in einem nennenswerten Umfang deponieren.

Das Seminar verdeutlichte insgesamt, dass Deponien zwar nur eine begrenzte Rolle in der Kreislaufwirtschaft einnehmen, aber als unverzichtbare Schadstoffsenke weiterhin gebraucht werden. Die engagierte Diskussion im Anschluss zeigte, wie präsent und wichtig dieses Thema bleibt.

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