„If you want to see an elephant, go where the elephants live“
Mit diesem Bonmot eröffnete Univ.-Prof. Frank Melcher der Montanuniversität Leoben heute seinen Gemeinschaftsvortrag mit Prof. Jens Gutzmer vom Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) zum Thema „Mineral Raw Materials from Europe for Europe – Europe’s Potential in Mineral Deposits“ (Mineralische Rohstoffe aus Europa für Europa – das Potential von Europas Rohstoff-Lagerstätten) in der Eröffnungsfachgruppe „Raw Materials are the Future“ (Rohstoffe sind die Zukunft). Wer nach neuen Rohstofflagerstätten sucht, so der Tenor, sollte in der Nähe alter Bergwerke beginnen!
Neue Lithiumprojekte in Zinnwald und Wolfsberg
Prof. Melcher und Prof. Gutzmer zeigten anhand konkreter Explorationsergebnisse das große Rohstoffpotenzial Europas auf – u.a. im Erzgebirge und in den Alpen! Vor dem Hintergrund eines rapide ansteigenden Rohstoffbedarfs für Lithium-Ionen-Batterien wurden zwei neue Lithiumprojekte in Zinnwald (Erzgebirge) an der deutsch-tschechischen Grenze und Wolfsberg, 270 km südlich von Wien gelegen, vorgestellt.
Batterietaugliches Lithiumcarbonat und Lithiumhydroxid werden für die Herstellung der verschiedenen Typen von Lithium-Ionen-Batterien eingesetzt. Diese kommen bislang v.a. in mobilen Endgeräten zum Einsatz, werden zukünftig jedoch verstärkt auch für Elektroautos verwendet. Allein mit dem Lithiumvorkommen auf der deutschen Seite der Lagerstätte in Zinnwald könnten ca. 10 Millionen Fahrzeuge mit entsprechenden Batterien ausgestattet werden – und die Lithiumreserven auf der tschechischen Seite sind sogar doppelt so groß!
Allerdings wurde, wie in vielen anderen Vorträgen auch, auf den Mangel an qualifizierten Fachkräften hingewiesen – verbunden mit günstigen Berufsaussichten für Absolventen der Bergbaufachrichtungen und der Aufbereitungsstudiengänge an der TU Bergakademie Freiberg!