Beim Besuch des Instituts für Aufbereitungsmaschinen (IAM) der TU Bergakademie Freiberg in einer der modernsten Aufbereitungsanlagen Deutschlands im Südraum von Leipzig konnten wir erleben, wie z.B. Altautos, alte Pesonenzugwagen und andere metallhaltige End-of-Life-Produkte recycelt werden.
Im Wechselspiel von Zerkleinerung, Klassierung und Sortierung nach unterschiedlichen Bestandteilen, wie verschiedenen Metallsorten, Kunststoffarten, Gummi und mineralischen Bestandteilen, werden am Ende nahezu sortenreine Fraktionen erstellt. Dabei werden insbesondere für das automatische Sortieren mittels moderner Aufbereitungsmaschinen die unterschiedlichsten physikalischen Effekte von der elektrischen Leitfähigkeit bis zur Röntgendichte genutzt. Ziel ist, das mitunter aus Qualitätsgründen heute noch erforderliche manuelle Nachsortieren, künftig durch zuverlässige automatisierte Verfahren zu ersetzen.
Durch Zugabe von feinstvermahlenem Ferro-Silizium in Wasser wird z.B. die Dichte der entstehenden Schwertrübe soweit erhöht, dass die mineralische Fraktion (Steine, Glas etc.) schwimmt, während die Metallfraktion absinkt, so dass eine Trennung möglich ist. Andere Einrichtungen nutzen u.a. die Magnetisierbarkeit, Form- und Rückprallelastizitätsunterschiede der Werkstoffe. Ziel ist es, möglichst viel Material sortenrein zurückzugewinnen und einer neuen Nutzung zuzuführen – und dabei so wenig wie möglich thermisch zu verwerten oder gar zu deponieren.
Im Gespräch mit Absolventen der Studienrichtung Umweltengineering mit der Spezialisierung Recycling der TU Bergakademie Freiberg, die seit Jahren in der Anlage arbeiten, haben wir uns über den großen Bedarf an jungen Ingenieuren in diesem Wachstumsmarkt informiert und Möglichkeiten einer noch intensiveren Zusammenarbeit in der Ausbildung und Forschung besprochen.