…leider war dann am Abend doch keine Zeit mehr für die letzten Blogbeiträge von unserer Exkursion. Und jetzt hat auch noch das neue Semester begonnen!
Tief im Westen …
Vollgetankt mit den Eindrücken der vergangenen Tage machten wir uns am Donnerstag Morgen auf den Weg nach Frechen, in der Nähe von Köln. Als abschließender Programmpunkt unserer Exkursion stand der Besuch der ältesten noch produzierenden Brikettfabrik Deutschlands auf dem Plan. Sie ist einer der drei Veredlungsstandorte der RWE Power AG. Neben den Briketts wird hier auch Braunkohlenstaub für viele Anwendungen erzeugt. Der Dampf des werkseigenen Kraftwerks versorgt die benachbarte Stadt Hürth (ca. 60.000 Einwohner) mit Fernwärme, so dass sich ein Wirkungsgrad von mehr als 80 % ergibt.
Braunkohlenbriketts – immer noch ein Renner
Begrüßt wurden wir von Dr. Joachim Witzel, der uns einen Einblick in das Produktportfolio und den Veredlungsprozess der Braunkohle gab. Er erklärte uns, wie sich die Anforderungen an die Briketts in den letzten Jahrzehnten verändert haben. Während Briketts vor der Einführung von Zentralheizungen essentiell waren, ist es heute eher der Luxus, einen Kaminofen mit Briketts zu betreiben um eine wohlige Wärme und Atmosphäre zu erzeugen.
Dementsprechend legen die Privatkunden natürlich auch mehr Wert auf die Qualität der Briketts und das Marketing ist von großer Bedeutung. Überraschend war dann aber doch, dass RWE immer noch 170.000 Tonnen Briketts pro Jahr verkauft, und die meisten davon noch an Industriekunden im In- und Ausland.
Formkanalpressen -mit mehr als 100 Betriebsjahren nach wie vor volle Performance
Nach der informativen Einführung war Praxis angesagt und Dr. Raimund Lange, selbst Absolvent der TU Bergakademie Freiberg, führte uns über das gesamte Betriebsgelände. Besonders beeindruckt waren wir von den Brikettpressen, die teilweise seit über hundert Jahren im Einsatz sind und auf die damals wie heute Verlass ist. So ein Anblick lässt das Herz eines jeden Maschinenbauers höher schlagen.
Rosa, Tosca und Carmen – nicht nur beim Karneval im Einsatz
Im extremen Kontrast zu den altbewährten Aufbereitungsmaschinen steht hingegen die Technik für die Umverpackung der Briketts in komfortable Papiertüten für den Einzelhandel. Hier sind drei hochmoderne Roboter im Einsatz, die ihre Namen – Rosa, Tosca und Carmen – dem Kölschen Karneval verdanken.
Nachdem wir alle Schritte, von der Aufbereitung der Rohbraunkohle bis zum fertig verpackten Brikett nachvollzogen haben, werteten wir den Rundgang bei einem gemeinsamen Mittagessen aus.
Damit beendeten wir unsere spannende Exkursion, die uns zahlreiche Einblicke in die verschiedenen Felder der Aufbereitung bot und noch mehr Lust auf das Berufsleben als Ingenieur gemacht hat.