Kann man mit deutscher Braunkohle nur Wasser warm machen und eine Turbine antreiben? Oder gibt es noch intelligentere Nutzungsoptionen jenseits der Energiewirtschaft? Für diese Fragen zeigt Guido van den Berg, Mitglied im Landtag von Nordrhein-Westfalen, Lösungsansätze auf, wenn er Gast zum 21. Krüger-Kolloquium am 01. Februar 2017, 18:00 Uhr in der Alten Mensa ist.
Gerade unter den Bedingungen des Klimaschutzes kann der wichtigste deutsche Bodenschatz eine neue Bedeutung gewinnen. Sektor-Kopplung öffnet nicht nur neue Chancen für eine gelungene Energiewende, ein vernetzter Einsatz von Braunkohle in den Bereichen Energie und Produktion kann langfristig auch die Schließung von Stoffkreisläufen ermöglichen.
Jedoch denkt van den Berg, dass „Dekarbonisierung“ hierfür der falsche politische Begriff ist, da dieser den Kohlenstoff simpel verteufelt, obschon er zentrales Element des Lebens ist. Es bedarf daher auch einer neuen politischen Kommunikation: Ziel muss das Entstehen von abgewogenen nachhaltigen Lösungen sein. Konzepte der Nachhaltigkeit, eine langfristige CO2-Neutralität und das Leitbild der Kreislaufwirtschaft müssen zu tragenden politischen Zielgrößen werden. Es bleibt viel zu tun für Wissenschaft, Industrie und Politik.
Guido van den Berg ist Abgeordneter im Landtag von Nordrhein-Westfalen. Der 41 jährige Diplom-Sozialwissenschaftler ist stellvertretender Landrat des Rhein-Erft-Kreises und war Sprecher der Sozialdemokraten in der Enquetekommission zur Zukunft der chemischen Industrie in NRW. Hier entstand ein parteiübergreifendes Votum für eine Nutzung der Braunkohle als Chemierohstoff.
Im Rahmen des 21. Krüger-Kolloquiums wird Herrn van den Berg der Ehrenbergkittel der TU Bergakademie Freiberg verliehen.
Die Veranstaltung wird am 01. Februar 2017 auch im Livestream übertragen unter: http://blogs.hrz.tu-freiberg.de/elearning/21kk/.