„Forschung ist Freiheit⊓
Nachwuchswissenschaftlerinnen vom „Erfolgsteam. Junge Frauen an die Spitze“ der TU BAF diskutierten am 22.10.2014 mit Professorin Christine Silberhorn von der UniversitĂ€t Paderborn. Christine Silberhorn, seit 2010 Professorin fĂŒr Angewandte Physik mit dem Forschungsschwerpunkt Integrierte Quantenoptik und jĂŒngste TrĂ€gerin des Leibniz-Preises 2011, war Gast des 13. KrĂŒgerkolloquiums an der TU BAF und nahm sich im Rahmen dessen Zeit fĂŒr ein GesprĂ€ch mit den Doktorandinnen.
Silberhorn prĂ€sentierte dabei den Doktorandinnen ihr Forschungsfeld und zeigte ihre berufliche und persönliche Erfolgsgeschichte auf. Ihre Karriere sei, wie sie betonte, gar nicht geradlinig geplant gewesen. Es sei vielmehr die Neugierde an der Wissenschaft gewesen, die sie den Weg in die Physik finden und letztlich Wissenschaftlerin werden lieĂ. Neben ihrem Forschungsdrang, der bis heute anhĂ€lt, hĂ€tten sie auf ihrem Weg zum Erfolg viele Menschen, unter anderem ihr Doktorvater und ihr Mann, unterstĂŒtzt. PrĂ€gend fĂŒr ihre Entwicklung, so Silberhorn, sei auch ihr Aufenthalt an der UniversitĂ€t Oxford gewesen, an der sie von 2003 bis 2004 als Post-Doctoral Research Assistent an den Clarendon Laboratories tĂ€tig war. Ein wichtiger Karriereschritt, der fĂŒr sie zugleich Unsicherheit hinsichtlich der Planbarkeit einer wissenschaftlichen Laufbahn bedeutete. Dennoch ergriff sie diese Chance, um sich letztlich auch gegen den Beruf als Lehrerin zu entscheiden.
Ihre Motivation Professorin zu werden, war vor allem die Freiheit zu Forschen. In ihrer TĂ€tigkeit als Professorin habe sie aber auch lernen mĂŒssen, FĂŒhrungsaufgaben zu ĂŒbernehmen. Silberhorn bevorzugt einen nicht autoritĂ€ren FĂŒhrungsstil und schĂ€tzt es, Verantwortung abzugeben oder aber auch Kritik zuzulassen. Sie unterstrich zugleich, dass Frauen anders fĂŒhren wĂŒrden. Wichtig seien ihr zudem die Reflexionen im Umgang mit den Menschen und die Zusammenarbeit mit ihrer Arbeitsgruppe.Silberhorn kritisierte, dass fĂŒr Frauen eine wissenschaftliche Laufbahn noch immer schwierig zu realisieren sei. Dennoch appellierte sie an die Nachwuchswissenschaftlerinnen, Rahmenbedingungen fĂŒr sich selbst zu finden, um âSpaĂâ an der Wissenschaft zu haben und bei persönlichen Entscheidungen Kompromisse einzugehen.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist fĂŒr Christine Silberhorn ein wichtiges Thema. So sei es selbstverstĂ€ndlich fĂŒr sie, ihre Tochter mit an die UniversitĂ€t zu nehmen â ihre Arbeitsgruppe unterstĂŒtzt sie dabei. Sie empfahl den Doktorandinnen fĂŒr ihren Berufsweg insbesondere Selbstsicherheit zu entwickeln und einen eigenen Weg â auch mit Familie â zu finden.