GRAFA

Blog der Graduierten- und Forschungsakademie

29. Oktober 2014 – Angelique Leszczawski-Schwerk

Erfolgsteam »Junge Frauen an die Spitze!« im GesprÀch

„Forschung ist Freiheit
“

Nachwuchswissenschaftlerinnen vom „Erfolgsteam. Junge Frauen an die Spitze“ der TU BAF diskutierten am 22.10.2014 mit Professorin Christine Silberhorn von der UniversitĂ€t Paderborn. Christine Silberhorn, seit 2010 Professorin fĂŒr Angewandte Physik mit dem Forschungsschwerpunkt Integrierte Quantenoptik und jĂŒngste TrĂ€gerin des Leibniz-Preises 2011, war Gast des 13. KrĂŒgerkolloquiums an der TU BAF und nahm sich im Rahmen dessen Zeit fĂŒr ein GesprĂ€ch mit den Doktorandinnen.

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Silberhorn prĂ€sentierte dabei den Doktorandinnen ihr Forschungsfeld und zeigte ihre berufliche und persönliche Erfolgsgeschichte auf. Ihre Karriere sei, wie sie betonte, gar nicht geradlinig geplant gewesen. Es sei vielmehr die Neugierde an der Wissenschaft gewesen, die sie den Weg in die Physik finden und letztlich Wissenschaftlerin werden ließ. Neben ihrem Forschungsdrang, der bis heute anhĂ€lt, hĂ€tten sie auf ihrem Weg zum Erfolg viele Menschen, unter anderem ihr Doktorvater und ihr Mann, unterstĂŒtzt. PrĂ€gend fĂŒr ihre Entwicklung, so Silberhorn, sei auch ihr Aufenthalt an der UniversitĂ€t Oxford gewesen, an der sie von 2003 bis 2004 als Post-Doctoral Research Assistent an den Clarendon Laboratories tĂ€tig war. Ein wichtiger Karriereschritt, der fĂŒr sie zugleich Unsicherheit hinsichtlich der Planbarkeit einer wissenschaftlichen Laufbahn bedeutete. Dennoch ergriff sie diese Chance, um sich letztlich auch gegen den Beruf als Lehrerin zu entscheiden.

Ihre Motivation Professorin zu werden, war vor allem die Freiheit zu Forschen. In ihrer TĂ€tigkeit als Professorin habe sie aber auch lernen mĂŒssen, FĂŒhrungsaufgaben zu ĂŒbernehmen. Silberhorn bevorzugt einen nicht autoritĂ€ren FĂŒhrungsstil und schĂ€tzt es, Verantwortung abzugeben oder aber auch Kritik zuzulassen. Sie unterstrich zugleich, dass Frauen anders fĂŒhren wĂŒrden. Wichtig seien ihr zudem die Reflexionen im Umgang mit den Menschen und die Zusammenarbeit mit ihrer Arbeitsgruppe.Silberhorn kritisierte, dass fĂŒr Frauen eine wissenschaftliche Laufbahn  noch immer schwierig zu realisieren sei. Dennoch appellierte sie an die Nachwuchswissenschaftlerinnen, Rahmenbedingungen fĂŒr sich selbst zu finden, um „Spaß“  an der Wissenschaft zu haben und bei persönlichen Entscheidungen Kompromisse einzugehen.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist fĂŒr Christine Silberhorn ein wichtiges Thema. So sei es selbstverstĂ€ndlich fĂŒr sie, ihre Tochter mit an die UniversitĂ€t zu nehmen – ihre Arbeitsgruppe unterstĂŒtzt sie dabei. Sie empfahl den Doktorandinnen fĂŒr ihren Berufsweg insbesondere Selbstsicherheit zu entwickeln und einen eigenen Weg – auch mit Familie – zu finden.

27. August 2014 – Angelique Leszczawski-Schwerk

Spitzenfrauen-GesprÀch

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„Kleine Schritte als Teil eines großen Ganzen sehen
“ – Junge Nachwuchswissenschaftlerinnen im GesprĂ€ch mit der Human Resources Managerin Ella Seel

Die Nachwuchswissenschaftlerinnen vom „Erfolgsteam. Junge Frauen an die Spitze“ der TU BAF diskutierten am 22.08.2014 ausgiebig und auf Augenhöhe mit Ella Seel, Personalleiterin des Pierburg-Werkes in Hartha. Frau Seel stellte im GesprĂ€ch nicht nur das in Sachsen ansĂ€ssige Unternehmen Pierburg vor, sondern gab auch Einblicke in ihre berufliche und persönliche Erfolgsgeschichte.

Seel, die im Hauptsitz ihrer international agierenden  Firma in Neuss bei DĂŒsseldorf bereits als Azubi lernte, dann ĂŒbernommen und schließlich in verschiedenen Abteilungen ihres Unternehmens tĂ€tig war, betonte, dass sie stets Chancen fĂŒr eine Karriere ergriff und offen gegenĂŒber neuen Herausforderungen war. Leidenschaft fĂŒr Ihre Arbeit, Aufgeschlossenheit und das Vertrauen in ihr Können seitens ihrer Vorgesetzten, so Seel, hĂ€tten sie schließlich in eine FĂŒhrungsposition gebracht. GeprĂ€gt haben sie auch ihre internationalen Erfahrungen, vor allem ein beruflicher Aufenthalt in Mexiko. Ihre Karriere beim Unternehmen war keineswegs geradlinig geplant, denn Seels eigentlicher Traum war ein Studium der BWL mit Schwerpunkt Controlling.

Vor knapp drei Jahren kam Ella Seel nach Sachsen, um ihre Stelle als Personalleiterin anzutreten. „Kein leichter Anfang“ wie sie selbst betonte, da sie aus der Großstadt DĂŒsseldorf nach Hartha bei Dresden kam und ein Ressort mit neuen Aufgaben und Mitarbeitern ĂŒbernahm. Einer Herausforderung, der sie sich stellte.

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Den GesprĂ€chsnachmittag prĂ€gte Ella Seel durch ihre aufgeschlossene und aufrichtige Persönlichkeit. So fanden viele Fragen aus dem Publikum offene Ohren. Frau Seel unterstrich, dass FĂŒhren fĂŒr sie insbesondere Gestaltungswille, PrĂ€senz und aktives Engagement bedeuten. Dennoch sei es wichtig, FĂŒhrungskrĂ€fte zu trainieren und als FĂŒhrungskraft auch jeden Menschen individuell zu berĂŒcksichtigen. Sie gab den Doktorandinnen mit auf den Karriere-Weg das Vertrauen zu haben, etwas zu schaffen, mit offenen Augen durch das Leben zu ziehen und Mut zu haben, sich auf Neues einzulassen.

 

 

27. August 2014 – Angelique Leszczawski-Schwerk

Erfolgsteam. Junge Frauen an die Spitze

Das Programm geht in die dritte Runde

Im Juni 2014 wurden weitere Doktorandinnen ins Projekt aufgenommen. Dem inzwischen dritten Team gehören zehn Nachwuchswissenschaftlerinnen aus den unterschiedlichen Fachrichtungen aller FakultÀten der TU Bergakademie Freiberg an.

Das erste Coaching fĂŒr die neuen Doktorandinnen fand bereits im August statt. Im Anschluss hatten sie die Gelegenheit in einem GesprĂ€ch auf Augenhöhe mit der FĂŒhrungskraft Ella Seel, Senior Human Resources Managerin der Pierburg Pump Technology GmbH,  zu diskutieren.

Das Projekt „Einrichtung eines Erfolgsteams fĂŒr die wissenschaftliche Laufbahn besonders begabter junger Frauen“ wurde an der Graduierten- und Forschungsakademie der TU Bergakademie Freiberg entwickelt und ist ein im Rahmen des Gleichstellungskonzeptes der TU Bergakademie Freiberg fĂŒr drei Jahre finanziertes Gleichstellungsprojekt fĂŒr Doktorandinnen, das seit Mai 2012 erfolgreich lĂ€uft. Im Mai 2014 erfolgte die Aufnahme des Programmes als best practice in den Instrumentenkasten „Gleichstellung ist Wissenschaft“ – aus der Praxis fĂŒr die Praxis – und zĂ€hlt damit zu den forschungsorientierten Gleichstellungsstandards der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Bislang wurden insgesamt 25 junge Frauen im Projekt gefördert. Im interdisziplinĂ€ren Team sind nun insgesamt fĂŒnf internationale Doktorandinnen vertreten.

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29. Juli 2014 – Angelique Leszczawski-Schwerk

Call InterdisziplinĂ€res Symposium fĂŒr Ingenieurinnen und Naturwissenschaftlerinnen (ISINA)

Call for Lectures

ISINA-Fachsymposium am 11. und 12. MĂ€rz 2015 an der TU Chemnitz

Call for Lectures verlÀngert: ThemenvorschlÀge sind bis 15. August 2014 einzureichen!

Ingenieurinnen und Naturwissenschaftlerinnen sind herzlich eingeladen, ihre fachliche Expertise in Form eines 45‐minĂŒtigen Vortrages einzubringen. Themen aus dem gesamten Spektrum der Fachbereiche Naturwissenschaften, Mathematik, Maschinenbau, lektrotechnik/ Informationstechnik sowie Informatik sind willkommen. Geben Sie als Dozentin des fachwissenschaftlichen Symposiums Ihre beruflichen und fachlichen Erfahrungen weiter!

Der Umfang der ThemenvorschlĂ€ge soll maximal eine Seite betragen. Inhalte des ExposĂ©s sind der Titel der Veranstaltung sowie eine kurze inhaltliche Beschreibung des Themenbeitrags. ThemenvorschlĂ€ge reichen Sie bitte per E‐Mail ein an: isina@tu‐chemnitz.de.

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ISINA

Innovative Ideenfindung, die Entfaltung von KreativitĂ€t und das Bestreiten neuer (Forschungs-) Wege stehen im Fokus des fachlichen Austausches des interdisziplinĂ€ren Symposiums. Das Symposium richtet sich sowohl an Expertinnen aus der Wissenschaft als auch an weibliche Fach- und FĂŒhrungskrĂ€fte aus der Wirtschaft. Durch die Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft können wechselseitig Innovationspotenziale erschlossen und Anregungen fĂŒr die eigene Arbeit gewonnen werden. Der Zugang zu zukunftsweisenden Forschungsfeldern und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen dient zugleich als Impulsgeber fĂŒr die Unternehmen. HochkarĂ€tige Expertinnen aus Wissenschaft und Wirtschaft können sich miteinander vernetzen und viel versprechende Kooperationen aufbauen.

Somit richtet sich das Symposium zugleich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Studentinnen mit dem Ziel der Weichenstellung fĂŒr die zukĂŒnftige Karriere an Hochschulen, außeruniversitĂ€ren Einrichtungen oder in innovativen Unternehmen. ISINA bietet die Plattform fĂŒr Wissenstransfer und Austausch zu Themen wie InterdisziplinĂ€re Forschung, Erfolgsstrategien sowie Impulse zu innovativen Arbeitsformen. 

Weitere Informationen unter: http://www.tu-chemnitz.de/gleichstellung/isina/

 

 

 

 

 

25. Juni 2014 – Angelique Leszczawski-Schwerk

5. Freiberger Frauen- und MĂ€nnergesprĂ€ch: ein RĂŒckblick

 Vielfalt heißt Diversity: Baustein fĂŒr zukunftsfĂ€hige HochschulenIMG_2834_neu

Diversity Management: Welches Potential und welche Werte bringt es hervor – sowohl an Hochschulen als auch in Unternehmen? Dieser Frage ging das fĂŒnfte Freiberger Frauen- und MĂ€nnergesprĂ€ch am 28. Mai 2014 nach. Feierlich und mit einem besonderen Programmpunkt begann die Veranstaltung: Zwei Mary-Hegeler-Stipendien wurden an Post-Doktorandinnen der TU Bergakademie Freiberg ĂŒberreicht. Dr. Anke Köhler (Institut fĂŒr Anorganische Chemie) und Dr. Shieleses Sosina Haile (Institut fĂŒr Geologie) werden inzwischen als dritte bzw. vierte Stipendiatin unterstĂŒtzt. Professor Broder Merkel, Prorektor fĂŒr Forschung und Vorsitzender der Rektoratskommission, wĂŒrdigte Mary Hegeler, die erste immatrikulierte Studentin der UniversitĂ€t, bei der Vergabe der Stipendien. Er betonte, wie bedeutsam es sei, weibliche Post-Doktorandinnen zu fördern, um einen höheren Frauenanteil an Professuren zu verwirklichen. Und so Vielfalt auf FĂŒhrungsebene in der Hochschule zu schaffen. Dana Frohwieser, stellvertretende Leiterin am Zentrum fĂŒr QualitĂ€tsanalyse der TU Dresden, betrachtete in ihrem Einstiegsvortrag Diversity von der philosophischen Seite – als Kultur der Öffnung. Offene Hochschulen, die Chancengleichheit, Antidiskriminierung, Inklusion und Geschlechtergerechtigkeit vorleben und abbilden. Diversity Management dagegen sei eine Steuerungsstrategie, um Vielfalt als Ressource und als Imagefaktor im internationalen Wettbewerb zu nutzen. „Beide Begriffe“, so Frohwieser, „wĂŒrden sich in der Praxis unter Internationalisierung vermengen“.

Die anschließende Diskussion fokussierte die Praxis nĂ€her und wurde durch die persönliche Erfahrungen der PodiumsgĂ€ste, Professor Michael B. Hinner (Fak. 6, TU BAF), Alireza Arab (ProRat, TU BAF) und Torsten Nitzsche (eXperts consulting center, Dresden), bereichert. Professor Hinner erachtet es als wichtig, Kompetenzen im Umgang mit kultureller Vielfalt (interkulturelle Kompetenzen) unter seinen Studierenden zu fördern. Auch Lehrende sollten ĂŒber diese SchlĂŒsselqualifikation verfĂŒgen. Am Beispiel des Promovierendenrates verdeutlichte Alireza Arab, wie Gender Diversity „gelebt“ werde. Er sprach sich fĂŒr eine bessere „Willkommenskultur“ fĂŒr internationale Studierende und Promovierende aus. Aus Sicht der Wirtschaft unterstrich Torsten Nitzsche, dass viele kleine und mittlere Unternehmen in Sachsen oft ĂŒber kein Gender Diversity Management – und damit auch ĂŒber keine Rekrutierungsstrategie fĂŒr auslĂ€ndische FachkrĂ€fte – verfĂŒgten. Großen bĂŒrokratischen Aufwand und unzureichende Deutsch-Kenntnisse nannten die Unternehmen als hauptsĂ€chliche Hindernisse bei der Einstellung internationaler Spezialisten. Andererseits bestĂŒnden bei der Anerkennung auslĂ€ndischer AbschlĂŒsse große Defizite, die wiederum zur Benachteiligung internationaler FachkrĂ€fte fĂŒhren könnten.

Das Potential von Gender und Diversity Management an Hochschulen und in der Wirtschaft ist lĂ€ngst nicht ausgeschöpft – mit diesem gemeinsamen Statement fand die Diskussion ihren Abschluss. Diversity sollte als Chance begriffen werden, die die ZukunftsfĂ€higkeit und Exzellenz in der Bildung sichern könnte.