GRAFA

Blog der Graduierten- und Forschungsakademie

29. Mai 2018 – Corina Dunger

24. Krüger-Kolloquium und Eröffnungsvortrag 69. BHT – Freiberger Universitätsforum

Kreislaufwirtschaft – ein alter Hut? Dass dem nicht so ist, zeigt Dr. Hugo-Maria Schally im 24. Krügerkolloquium am 06. Juni 2018 in der Alten Mensa auf. Ab 18:00 Uhr stellt er den von der Europäischen Kommission vorgelegten Aktionsplan für den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft vor. Das Krüger-Kolloquium ist gleichzeitig der Eröffnungsvortrag des 69. BHT – Freiberger Universitätsforum.

 Die Kreislaufwirtschaft bietet ein breites Spektrum von Möglichkeiten für die europäische Industrie und für die gesamte Gesellschaft. Nicht nur bietet sie Unternehmen die Gelegenheit, sich als Marktpionier zu betätigen und die erforderlichen Veränderungen zu antizipieren, sondern kann gleichzeitig dazu beitragen die notwendigen Veränderungen im Verbraucherverhalten herbeizuführen.

Ende 2015 hat die Europäische Kommission einen umfassenden –  in seiner Bedeutung von der Öffentlichkeit bisher nahezu unbemerkten – Aktionsplan für den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft vorgelegt, welcher alle Phasen des wirtschaftlichen Kreislaufes abdeckt – vom Rohmaterial bis zur Gewinnung von Sekundärrohstoffen aus den Primärprodukten. Der Prozess der Erarbeitung und Umsetzung des Aktionsplans hat das Konzept des Übergangs zu einer Kreislaufwirtschaft zum festen Bestandteil der allgemeinen wirtschaftlichen Strategie der Europäischen Union gemacht. Der Aktionsplan umfasst 54 Maßnahmen, die die gesamte Wertschöpfungskette – von der Produktion und dem Verbrauch bis zur Entsorgung – betreffen, welche die Europäische Kommission seit 2015 umsetzt.

Auch das 69. BHT – Freiberger Universitätsforum widmet sich diesem Thema. Die Endlichkeit natürlicher Ressourcen und eine prognostizierte Bevölkerung von 10 Milliarden Menschen auf unserem Planeten erfordern ein Umdenken auf allen Wertschöpfungsstufen. Von ihrer Gewinnung, über die Verarbeitung und Gestaltung der Produkte bis hin zu Recycling, Umnutzung bzw. Wiederverwertung ist das Ziel der umweltfreundliche und sparsame Umgang mit Rohstoffen. Diesem Zweck folgt die Entwicklung innovativer und zukunftsfähiger Werkstoffe, neuer Technologien und effizienter Recyclingverfahren zur Ausgestaltung einer kreislauforientierten Wirtschaftsweise und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland und Europa.

Dr. Hugo-Maria Schally studierte Jura an der Universität Graz, Österreich. Danach absolvierte er ein Aufbaustudium auf dem Gebiet Internationale Beziehungen an der Wiener Diplomatischen Akademie. Nach seiner Tätigkeit für das UNDP (Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen) in Burkina Faso, das österreichische Außenministerium und die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien, trat er 1998 Europäischen Kommission bei und war Referatsleiter in den Generaldirektionen „Außenbeziehungen“ und „Entwicklung“. Derzeit ist er Referatsleiter in der Generaldirektion „Umwelt“ der Europäischen Kommission und leitet dort die Abteilung „Nachhaltige Produktion, Produkte und Konsum“. Schally ist verantwortlich für die Koordinierung der Folgemaßnahmen zu dem neuen EU-Paket „Kreislaufwirtschaft“ sowie der Entwicklung und Umsetzung einer Reihe von EU-Politiken und -Instrumenten zur Unterstützung des Übergangs zu einer Kreislaufwirtschaft

07. Mai 2018 – Corina Dunger

23. Krüger-Kolloquium

23. Krüger-Kolloquium am 16.05.2018, 18:00 Uhr

Senatssaal, Akademiestraße 6, Freiberg

Diskutieren Sie mit

Prof. Edgar Hertwich,
Yale University in New Haven, USA, Professor für Industrielle Ökologie

zum Thema:
Auf den CO2-Spuren des Welthandels

Fossile Energie ermöglicht den Transport von Gütern über lange Distanzen und damit auch die globale Arbeitsteilung, die unsere Wirtschaft prägt. Der Standort energieintensiver Produktionsprozesse bestimmt maßgeblich die CO2-Bilanz der produzierten Güter. Der Eintritt Chinas in die Weltwirtschaft und seine Rolle als Werkbank der Güterproduktion erklärt einen großen Teil der dramatischen Veränderungen unserer Wirtschaft und auch den raschen Anstieg der CO2-Emissionen in den letzten 20 Jahren. Nachdem Güterproduktion höhere Emissionen verursacht als Dienstleistungen, prägt die wachsende globale Arbeitsteilung auch die Klimapolitik.

Edgar Hertwich ist ein Pionier der Anwendung von globalen Input-Output-Modellen zur Quantifizierung der CO2-Bilanz von Ländern, Haushalten und Betrieben. In diesem Kolloquium geht er auf die Entwicklung der Emissionen, die zur Herstellung international gehandelter Güter notwendig sind, ein. Er zeigt auf, daß ein wachsender Teil der Wertschöpfung von Importen abhängig ist und die Ausformung der Klimapolitik für die WHO relevante Auswirkungen auf die globale Arbeitsteilung haben kann.

Edgar Hertwich ist Professor für Industrielle Ökologie an der Yale University in New Haven, Connecticut. Er lehrte zuvor an der Norwegischen Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität in Trondheim und war Forscher am Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse in Wien. Er war ein Autor des Energiekapitels im letzten Weltklimabericht und leitet zurzeit eine Studie, welche im Auftrag der G7 den Beitrag der Kreislaufwirtschaft zum Klimaschutz untersucht.

01. Juni 2017 – Corina Dunger

22. Krüger-Kolloquium und Eröffnungsvortrag des 68. BHT FREIBERGER UNIVERSITÄTSFORUMs

Wir laden alle Interessierten herzlich zum 22. Krüger-Kolloquium und Eröffnungsvortrag des 68. BHT – FREIBERGER UNIVERSITÄTSFORUMs am 07. Juni 2017, 18:00 Uhr in der Alten Mensa ein:

Prof. Ulrich Schlie,
Andrássy Universität Budapest
Lehrstuhl für Diplomatie II

Thema: „Rohstoffversorgung und Sicherheitspolitik – Herausforderungen für die Zukunft“

In Zeiten zunehmender weltpolitischer Unsicherheiten hat das Bewusstsein, dass Sicherheit und Wohlstand der Menschen in Deutschland von der strategischen Ausrichtung politischen Handelns abhängen, deutlich zugenommen. Der sichere Zugang zu Rohstoffen ist dabei sowohl für Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit als auch für die Grundsicherung der Nation eine entscheidende Zukunftsfrage. Der Vortrag beschäftigt sich mit den sich verändernden Rahmenbedingungen internationaler Sicherheit. Er nimmt die Risiken der Rohstoffversorgung in Deutschland vor diesem Hintergrund in den Blick und stellt Rohstoffpolitik als Teil der deutschen Sicherheitspolitik in den nationalen und europäischen Kontext.

Ulrich Schlie ist Historiker und Gastprofessor an verschiedenen Universitäten Europas. Er gehört dem deutschen Auswärtigen Dienst an und hat gegenwärtig den Lehrstuhl für Diplomatie an der Andrássy-Universität Budapest inne. Von 2005 bis 2014 war er zunächst als Leiter Planungsstab und dann als Politischer Direktor im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin für die internationale Sicherheitspolitik und die deutsche Verteidigungspolitik zuständig.

30. Januar 2017 – Corina Dunger

21. Krüger-Kolloquium

Kann man mit deutscher Braunkohle nur Wasser warm machen und eine Turbine antreiben? Oder gibt es noch intelligentere Nutzungsoptionen jenseits der Energiewirtschaft? Für diese Fragen zeigt Guido van den Berg, Mitglied im Landtag von Nordrhein-Westfalen, Lösungsansätze auf, wenn er Gast zum 21. Krüger-Kolloquium am 01. Februar 2017, 18:00 Uhr in der Alten Mensa ist.

Gerade unter den Bedingungen des Klimaschutzes kann der wichtigste deutsche Bodenschatz eine neue Bedeutung gewinnen. Sektor-Kopplung öffnet nicht nur neue Chancen für eine gelungene Energiewende, ein vernetzter Einsatz von Braunkohle in den Bereichen Energie und Produktion kann langfristig auch die Schließung von Stoffkreisläufen ermöglichen.

„21. Krüger-Kolloquium“ weiterlesen

20. Oktober 2016 – Corina Dunger

20. Krüger-Kolloquium mit Prof. Ottmar Edenhofer

Prof. Ottmar Edenhofer
Prof. Ottmar Edenhofer

Ottmar Edenhofer und das 20. Krügerkolloquium. „Nach Paris: Herausforderungen für die Klimapolitik“ waren Titel und Inhalt des brillanten Vortrages, der alle Zuhörer in seinen Bann zog – und im Anschluss eine spannende und wiederum anregende Diskussion auslöste. Das beinahe als Tabu zu bezeichnende Thema Kohle stand im Fokus des Vortrages und mit klaren Worten und überzeugender Logik entwickelte Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change, Berlin, sowie stellvertretender Direktor des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) seine Thesen, die immer wieder den Bogen spannten von Deutschland über Europa bis zu globalen Fragen. Mit den diplomatischen Ergebnissen von COP 21 sind politische „Leitplanken“ verbindlich eingezogen worden, die unsere Welt wiederum verändern werden. Darin liegen gewaltige technologische und wirtschaftliche Chancen, die den Risiken eines weiteren Nichtstuns nicht nachstehen. Bemerkenswerterweise werden jedoch diese Chancen bislang nur rudimentär wahrgenommen und gerade auch Deutschland und die Europäische Union spielen ihr Potential bislang in keiner Weise konstruktiv aus.

Diese Veranstaltung war ein würdiges Jubiläum für das bereits 20. Krüger-Kolloquium. Die Stifterin, Dr. Erika Krüger, gab sich die Ehre und alle Teilnehmer drückten ihren Respekt und Dank an ihre Initiative aus, die gemeinsam mit den zahlreichen weiteren Aktivitäten der Krüger-Stiftung das akademische und intellektuelle Leben der TU Bergakademie Freiberg nachhaltig bereichert.

Autor: Prof. Jörg Matschullat