GRAFA

Blog der Graduierten- und Forschungsakademie

07. Mai 2018 – Corina Dunger

23. Krüger-Kolloquium

23. Krüger-Kolloquium am 16.05.2018, 18:00 Uhr

Senatssaal, Akademiestraße 6, Freiberg

Diskutieren Sie mit

Prof. Edgar Hertwich,
Yale University in New Haven, USA, Professor für Industrielle Ökologie

zum Thema:
Auf den CO2-Spuren des Welthandels

Fossile Energie ermöglicht den Transport von Gütern über lange Distanzen und damit auch die globale Arbeitsteilung, die unsere Wirtschaft prägt. Der Standort energieintensiver Produktionsprozesse bestimmt maßgeblich die CO2-Bilanz der produzierten Güter. Der Eintritt Chinas in die Weltwirtschaft und seine Rolle als Werkbank der Güterproduktion erklärt einen großen Teil der dramatischen Veränderungen unserer Wirtschaft und auch den raschen Anstieg der CO2-Emissionen in den letzten 20 Jahren. Nachdem Güterproduktion höhere Emissionen verursacht als Dienstleistungen, prägt die wachsende globale Arbeitsteilung auch die Klimapolitik.

Edgar Hertwich ist ein Pionier der Anwendung von globalen Input-Output-Modellen zur Quantifizierung der CO2-Bilanz von Ländern, Haushalten und Betrieben. In diesem Kolloquium geht er auf die Entwicklung der Emissionen, die zur Herstellung international gehandelter Güter notwendig sind, ein. Er zeigt auf, daß ein wachsender Teil der Wertschöpfung von Importen abhängig ist und die Ausformung der Klimapolitik für die WHO relevante Auswirkungen auf die globale Arbeitsteilung haben kann.

Edgar Hertwich ist Professor für Industrielle Ökologie an der Yale University in New Haven, Connecticut. Er lehrte zuvor an der Norwegischen Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität in Trondheim und war Forscher am Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse in Wien. Er war ein Autor des Energiekapitels im letzten Weltklimabericht und leitet zurzeit eine Studie, welche im Auftrag der G7 den Beitrag der Kreislaufwirtschaft zum Klimaschutz untersucht.

01. Juni 2017 – Corina Dunger

22. Krüger-Kolloquium und Eröffnungsvortrag des 68. BHT FREIBERGER UNIVERSITÄTSFORUMs

Wir laden alle Interessierten herzlich zum 22. Krüger-Kolloquium und Eröffnungsvortrag des 68. BHT – FREIBERGER UNIVERSITÄTSFORUMs am 07. Juni 2017, 18:00 Uhr in der Alten Mensa ein:

Prof. Ulrich Schlie,
Andrássy Universität Budapest
Lehrstuhl für Diplomatie II

Thema: „Rohstoffversorgung und Sicherheitspolitik – Herausforderungen für die Zukunft“

In Zeiten zunehmender weltpolitischer Unsicherheiten hat das Bewusstsein, dass Sicherheit und Wohlstand der Menschen in Deutschland von der strategischen Ausrichtung politischen Handelns abhängen, deutlich zugenommen. Der sichere Zugang zu Rohstoffen ist dabei sowohl für Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit als auch für die Grundsicherung der Nation eine entscheidende Zukunftsfrage. Der Vortrag beschäftigt sich mit den sich verändernden Rahmenbedingungen internationaler Sicherheit. Er nimmt die Risiken der Rohstoffversorgung in Deutschland vor diesem Hintergrund in den Blick und stellt Rohstoffpolitik als Teil der deutschen Sicherheitspolitik in den nationalen und europäischen Kontext.

Ulrich Schlie ist Historiker und Gastprofessor an verschiedenen Universitäten Europas. Er gehört dem deutschen Auswärtigen Dienst an und hat gegenwärtig den Lehrstuhl für Diplomatie an der Andrássy-Universität Budapest inne. Von 2005 bis 2014 war er zunächst als Leiter Planungsstab und dann als Politischer Direktor im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin für die internationale Sicherheitspolitik und die deutsche Verteidigungspolitik zuständig.

30. Januar 2017 – Corina Dunger

21. Krüger-Kolloquium

Kann man mit deutscher Braunkohle nur Wasser warm machen und eine Turbine antreiben? Oder gibt es noch intelligentere Nutzungsoptionen jenseits der Energiewirtschaft? Für diese Fragen zeigt Guido van den Berg, Mitglied im Landtag von Nordrhein-Westfalen, Lösungsansätze auf, wenn er Gast zum 21. Krüger-Kolloquium am 01. Februar 2017, 18:00 Uhr in der Alten Mensa ist.

Gerade unter den Bedingungen des Klimaschutzes kann der wichtigste deutsche Bodenschatz eine neue Bedeutung gewinnen. Sektor-Kopplung öffnet nicht nur neue Chancen für eine gelungene Energiewende, ein vernetzter Einsatz von Braunkohle in den Bereichen Energie und Produktion kann langfristig auch die Schließung von Stoffkreisläufen ermöglichen.

„21. Krüger-Kolloquium“ weiterlesen

20. Oktober 2016 – Corina Dunger

20. Krüger-Kolloquium mit Prof. Ottmar Edenhofer

Prof. Ottmar Edenhofer
Prof. Ottmar Edenhofer

Ottmar Edenhofer und das 20. Krügerkolloquium. „Nach Paris: Herausforderungen für die Klimapolitik“ waren Titel und Inhalt des brillanten Vortrages, der alle Zuhörer in seinen Bann zog – und im Anschluss eine spannende und wiederum anregende Diskussion auslöste. Das beinahe als Tabu zu bezeichnende Thema Kohle stand im Fokus des Vortrages und mit klaren Worten und überzeugender Logik entwickelte Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change, Berlin, sowie stellvertretender Direktor des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) seine Thesen, die immer wieder den Bogen spannten von Deutschland über Europa bis zu globalen Fragen. Mit den diplomatischen Ergebnissen von COP 21 sind politische „Leitplanken“ verbindlich eingezogen worden, die unsere Welt wiederum verändern werden. Darin liegen gewaltige technologische und wirtschaftliche Chancen, die den Risiken eines weiteren Nichtstuns nicht nachstehen. Bemerkenswerterweise werden jedoch diese Chancen bislang nur rudimentär wahrgenommen und gerade auch Deutschland und die Europäische Union spielen ihr Potential bislang in keiner Weise konstruktiv aus.

Diese Veranstaltung war ein würdiges Jubiläum für das bereits 20. Krüger-Kolloquium. Die Stifterin, Dr. Erika Krüger, gab sich die Ehre und alle Teilnehmer drückten ihren Respekt und Dank an ihre Initiative aus, die gemeinsam mit den zahlreichen weiteren Aktivitäten der Krüger-Stiftung das akademische und intellektuelle Leben der TU Bergakademie Freiberg nachhaltig bereichert.

Autor: Prof. Jörg Matschullat

11. Oktober 2016 – Corina Dunger

20. Krüger-Kolloquium

Weltkugel aus Glas, Erde mit Gras und Sonne, Naturschutz, UmweltDer Weltklimagipfel in Paris, und was kommt danach? Das ehemalige Mitglied im Weltklimarat, Prof. Ottmar Edenhofer, ist Gast zum 20. Krüger-Kolloquium am 19. Oktober 2016 in der Alten Mensa. Gemeinsam mit Prof. Matschullat von der TU Bergakademie Freiberg diskutiert er über die Herausforderungen für die Klimapolitik, die sich daraus ergeben. Ab 18:00 Uhr berichtet Edenhofer über die Ergebnisse des Weltklimagipfels 2015.

Das ehemalige Mitglied des Weltklimarates Professor Ottmar Edenhofer hat den Bericht mit auf den Weg gebracht, der die Grundlage bildete für die Verhandlungen auf dem Klimagipfel in Paris Ende 2015. Nun zieht er Bilanz. Das Paris-Abkommen von 2015 ist ein diplomatischer Erfolg – aber kein Durchbruch in der Klimapolitik. Die internationale Staatengemeinschaft hat sich auf die Festlegung eines Klimaziels und freiwillige Selbstverpflichtungen geeinigt. Jetzt gilt es, die Umsetzung der angestrebten Ziele durch eine internationale, globale Klimapolitik anzupacken, in der die Kooperation zwischen den Staaten stabilisiert und schrittweise ausgebaut wird.

Ohne einen Mindestpreis für CO2-Emissionen wird es jedoch nicht gehen: Er setzt einen dreifachen Anreiz für den Klimaschutz. Die Verbrennung von Kohle und Öl wird teurer, Energie aus Sonne und Wind attraktiver und es entstehen Einnahmen, die zur Finanzierung von Infrastruktur verwendet werden können. Diese Infrastrukturinvestitionen, wie Zugang zu sauberem Wasser, zu sauberem Strom und zu Transport, können Armut vermindern und die Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften erhöhen. Damit würde die Klimapolitik auch kurzfristig Vorteile schaffen, die eine politische Umsetzung in vielen Ländern erleichtern.

Deutschland muss seine Ziele zur Emissionsminderung erreichen, um die deutsche Energiewende weiterhin als glaubwürdiges Vorbild zu erhalten. Ein Ausstieg aus der Kohlenutzung ist jedoch nicht im nationalen Alleingang realisierbar. Hierfür ist eine umfassende Reform des Emissionshandels notwendig.

Ottmar Edenhofer ist nicht nur Klimaforscher sondern auch Wirtschaftswissenschaftler, Philosoph und Theologe. Er ist Berater der Weltbank, der deutschen Regierung und der Europäischen Kommission sowie des Papstes. Er prägte die viel beachtete Umwelt-Enzyklika, die Papst Franziskus 2014 veröffentlichte. Edenhofer war im Führungskreis des Weltklimarates und leitete dort von 2008 bis 2015 die Arbeitsgruppe „Vermeidung des Klimawandels“.

Edenhofer ist Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change Berlin sowie stellvertretender Direktor und Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung.

Die Veranstaltung wird am 19. Oktober 2016 auch im Livestream übertragen unter: http://blogs.hrz.tu-freiberg.de/elearning/20kk/.