Erste Exkursion der AG Grubenwehr im Sommersemster 2020
Bergleute, Geologen und Maschinenbauer – für jeden war etwas dabei, beim Ausflug der AG Grubenwehr ins Bergbaumuseum Oelsnitz/ Erzgebirge. Vom detailgetreuen Anschauungsbergwerk, über die Rekonstruktion des karbonischen Steinkohlenwaldes, bis hin zur größten funktionsfähigen Dampfmaschine Sachsens, war für jeden ein Höhepunkt zu finden.
Die aktuelle Landessausstellung in Zwickau zum Thema „Kohle Boom“ befasst sich mit der Geschichte des sächsischen Steinkohlenabbaus, seinen Folgen und der Bewahrung dieses Erbes. Kein Platz könnte hierfür besser geeignet sein, als das Gelände auf dem der bekannteste „Held der Arbeit“ Adolf Hennecke in der DDR seine Arbeitsnorm mit 387 % erfüllte und durch den architektonisch einmaligen Förderturm des Karl-Liebknecht-Schachtes in die Kohle einfuhr. Dieses Gebäude verleiht dem Ort noch heute einen ganz besonderen Charme.
Nach einer kurzen Einführung zur Bedeutung der sächsischen Steinkohle als Antriebsmotor der Industrialisierung Deutschlands, wurde der Ausstellungsteil zur Entstehung der Steinkohle besichtigt, welcher für die ersten glücklichen Gesichter sorgte. Neben zahlreichen Exponaten und praktischen Erklärungen konnte auch ein originalgetreuer Steinkohlenwald erkundet werden. Hier war es möglich die Pflanzen zu betrachten, die vor etwa 300 Millionen Jahren wuchsen und die heutige Steinkohle aufbauen.
Ein weiteres Highlight stellte die Vorführung der Dampfmaschine aus dem Hause „Gutehoffnungshütte Oberhausen“ aus dem Jahre 1923 dar. Das Gerät mit sage und schreibe 1.500 PS diente zur Steuerung der zwei gegenläufigen Förderkörbe.
Damit auch die Bergleute auf ihre Kosten kommen, wurde im Anschluss das Anschauungsbergwerk besichtigt. Dieses wurde nach der Schließung der tatsächlichen Grube von den Kumpeln gebaut, die selbst unter Tage arbeiteten und ist deshalb in erstaunlicher Detailtreue und Realitätsnähe zu bewundern. Es zeigt neben verschiedenen Ausbauarten auch die zum Einsatz kommenden Maschinen sowie einzelne Bewetterungseinrichtungen.
Nach einem sehr lebhaften Aufenthalt am Spielplatz „Zwergenschacht“, welcher dem Förderturm nachempfunden ist gab es eine kurze Verschnaufpause in der nahegelegenen Eisdiele.
Ein schönes und sehr passendes Ende der Exkursion stellte der Besuch des nahegelegen „Glückauf Turmes“ dar, von wo aus sich resultierende Setzungserscheinungen des Bergbaus betrachten und fossile Pflanzenreste des Karbons finden ließen. Ein voller Erfolg für die erste Exkursion nach so langer Zeit!
verfasst von Christin Schulz