Kulturelles Programm
Am heutigen Sonntag konnten wir verschiedene Ausstellungen besuchen. Selbstverständlich gehörte das Deutsche Bergbaumuseum in Bochum zum Pflichtprogramm. Darauf gab es die obligatorische Pott-Currywurst zur Stärkung. Die zweite Tageshälfte verbrachten wir auf dem Gelände der Zeche Zollverein, Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Der Standort lud besonders ein wegen den verschiedenen Sonderausstellungen zum Ende des aktiven Steinkohlenbergbaus mit dem Auslaufen des Jahres.
Das Deutsche Bergbaumuseum in Bochum bietet für gewöhnlich bergmännische Exponate, die für einen begeisterten Bergmann einen ganztägigen Besuch begründen würden. Leider befindet sich das gesamte Gebäude und die Ausstellung gerade noch im Umbau. Deshalb war uns nur der Besuch des besonders hergerichteten „Untertageabschnittes“ möglich. Doch auch hier hatten wir Gelegenheit, die vielen Ausstellungsstücke aktiv zu erleben, uns über eigene Erfahrungen auszutauschen und gleichzeitig auch wieder etwas mehr Hintergrundwissen über historische Entwicklungen anzueignen. Das Kinderquiz war mit Leichtigkeit bereits im Eingangsbereich gelöst worden…
Nach dem Besuch der eigentlichen Museumsexponate umfasste der Eintritt auch noch zwei weitere Ausstellungen auf dem Gelände. Hierbei waren vorallem die verschiedenen Portraits von Bergleuten interessant; die Fotografien von Micheal Bader zeigen Kumpel nach der Schicht oder direkt bei der Arbeit. Da ein Großteil der Fotografien im Ruhrgebiet aufgenommen wurden ist es sogar möglich bekannte Gesichter oder Plätze aus der Ausbildung in den Bilder wiederzuerkennen.
Nach dem Besuch des DBM hielten wir uns noch kurz weiter in Bochum auf und spazierten am Gebäude der Technischen Hochschule Georg Agricola vorbei. An diesem Standort besteht ebenfalls die Möglichkeit, die Grundlagen des Bergbaufaches an einer Hochschule zu erlernen. In Folge auf diesen kurzen Besuch stärkten wir uns traditionell mit einer großen Portion Currywurst, natürlich auch eine kulturelle Pflichtleistung.
Am Nachmittag war ein Besuch der Zeche Zollverein geplant. In Essen konnten wir das gesamte Areal um das Bergwerk und die Kokerei besichtigen. Zuerst führte uns der kleine mittagliche Spaziergang vom Doppelbock Fördergerüst von Schacht 12 zur Anlage 1/2/8.
Darauf besuchten wir erneut eine Ausstellung mit Fotografien: die Thematik beschäftigte sich hier mit den Steinkohlezechen des Ruhrgebietes (Fotograf: Josef Stoffels). Die Bilder stammen aus einer Zeit mit einem besonderen Fokus auf die Epoche der 5oer und 60er Jahre des letzten Jahrhunderts. Auch diese Eindrücke förderten unser Verständnis und Wissen über Abläufe und Grundgegebenheiten der Region in dieser Zeit.
Es ist eindrucksvoll zu sehen, wie stark diese Region tatsächlich mit dem Steinkohlenbergbau verbunden ist. Und auch das heute so grüne Ruhrgebiet, kann seine teils raue und industrielle Vergangenheit besonders in den Fotografien nicht verbergen. Das Grau der Bilder resultiert dabei nicht ausschließlich aus der überwiegenden Verwendung der Schwarz-Weiß-Fotografie. Besonders die Kontraste sind es meist, die dem Betrachter ins Auge fallen und die Unterschiedlichkeit besonders markant darstellen; egal ob dabei die Veränderung von Damals zu Heute, Arbeit zu Privatleben oder von Kohleabbau zu Nachbergbau optisch greifbar wird.
(c) Bilder Ausstellung DBM
Fotografien von Michael Bader, Blickpunkt Bergbau
(c) Bilder Ausstellung Zeche Zollverein
Forografien von Josef Soffels, Steinkohlenzechen: Fotographien aus dem Ruhrgebiet