Besuch der Bezirksregierung Arnsberg
Im Anschluss auf den Besuch bei der Epiroc Deutschland GmbH begaben wir uns auf den Weg in Richtung Dortmund, um dort einen Termin bei der Bergbehörde des Landes Nordrhein-Westfahlen wahrzunehmen. Im Gegensatz zu Sachsen und dem Oberbergamt in Freiberg, ist die Bergbehörde NRW hier der Bezirksregierung Arnsberg eingegliedert. Auf dem Weg nach Dortmund ließen wir es uns nicht entgehen, in Essen noch die Skulptur „Steile Lagerung“ zu besichtigen. Die Bronzeskulptur des Künstlers M. Kratz soll den Beruf der Bergmanns und dessen schwierige Arbeitsumgebung darstellen und ehren.
Wie bereits erwähnt, folgten wir der Einladung in das Gebäude des ehemaligen Landesoberbergamts NRW in Dortmund. Der Kontakt dazu hatte sich im Rahmen des Glückauf-Zukunft Laufs ergeben. Im Hause wurden wir herzlichst begrüßt durch eine Delegation der bergbaulichen Aufsicht, besonders genannt seien hierbei Herr Wagner, Leiter der Abteilung, Herr Grigo, Leiter des Dezernats 61 „Nachhaltigkeit im Bergbau“ und die Herren Niessen und Schülbe, verantwortliche Personen und Betreuer für die Ausbildung der Bergbaubeflissenen und der Berg- und Bergvermessungsreferendare. Dabei waren das Engagement und die Achtung vor dem gemeinsamen Termin zur Absprache in der Anzahl der teilnehmenden Personen und der zu Verfügung stehenden Zeit erkennbar. Für diesen respektablen Umgang mit unserer doch sehr jungen Arbeitsgemeinschaft sind wir sehr zu Dank verpflichtet!
Innerhalb der Bezirksregierung Arnsberg bearbeitet die Abteilung für Bergbau und Energie NRW am Standort Dortmund als obere Bergbehörde landesweit alle Thematiken und Aufgaben, die in einem direkten oder mittelbaren Bezug zu Bergbautätigkeiten stehen. Als genehmigende und aufsichtführende Behörde ist dafür der direkte Kontakt zu den Bergbaubetrieben und den dortigen sowie politischen Entscheidungsträgern notwendig. Die Aufgaben liegen dabei nicht nur in der Betreuung des auslaufenden Steinkohlebergbaus und mit den damit verbundenen sog. Ewigkeitsaufgaben. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von unter Bergaufsicht stehenden Gewerken im Bundesland, deren Betriebspläne und Zukunftsgestaltung von Fachleuten bearbeitet und bewertet werden müssen. Dafür sind nach Herrn Grigo besonders Eigenschaften wie Neugierde, Zuverlässigkeit und „Biss“ erforderlich.
Die Bergbehörde bildet im Allgemeinen die Schlüsselstelle zwischen industrieller Entwicklung und den Anforderungen an Ökologie und Ökonomie. Bei den bergbaulichen Prozessen sind der Schutz der Umwelt und der Erhalt der natürlichen Kreisläufe das höchste Schutzgut. Um diese priorisierten Aufgaben zu erfüllen ist es erforderlich die Gegebenheiten und Rechtslagen zu kennen und danach Maßnahmen festzulegen. Der Soll-Ist-Vergleich zwischen Vorgaben und Realität wird durch die Bergbehörden geprüft und beispielsweise durch Befahrungen in den Betrieben kontrolliert. Eine Dokumentation sichert die Erkenntnisse. Gleichzeitig dient Bergbau keinem Selbstzweck und der Eingriff in die Umwelt ist durch das unbeeinflussbare Vorliegen von Rohstoffen unvermeidbar. Das Gewinnen eines Naturproduktes bedingt unmissverständlicher Weise eine Rückkopplung mit der Natur. So steht es also auch in der Verantwortung der Beamten der Bergbehörde, dem Ziel der Versorgungssicherheit folgend und im Interesse von sicheren Arbeitsplätzen, ökonomisch sinnhafte Abbaumethoden zu erarbeiten und zuzulassen. Und eben auch im Sinne der Sicherheit ist die Bergbehörde nicht zuletzt sozusagen die exekutive Dienstaufsicht.
Sowohl in den Rettungswerken als auch auf anderen Führungsebenen wird man später also mit der Bergbehörde kooperieren müssen. Weshalb also nicht gleich die Position wechseln; vom zu Überprüfenden hin zum Prüfer? In einem sehr offenen, informativen Gespräch erhielten wir das Hintergrundwissen und Einblicke in die Ausbildung zum Bergassessor und die Einstiegsmöglichkeiten für eine Karriere bei der Bergbehörde. Dafür sprechen die langzeitlichen Projekte sowie die Perspektiven einer Laufbahn als Beamter, geschlechtsunspezifische Vorteile und das gute Klima am Standort. Hinzu kommt der demographische Wandel, der neue Kräfte erforderlich macht und diese darüber hinaus schnell in eine Position bringt, die ermöglicht mit vergleichbar hohen Entscheidungsträgerkreisen Verhandlungen zu führen.
Es wurde auch angesprochen für diejenigen, die ihre Interessen in der Berufsbeschreibung wiederfinden, in der Zukunft weiterführende Vorstellungsveranstaltungen der Bergbehörde auszubauen. Wer sich also gern mit technischen, ökonomischen und ökologischen Fragen im Bereich der Rohstoffgewinnung auseinandersetzt und eine zukünftige Beamtenlaufbahn nicht ausschließt, sollte sich gern mit uns oder der jeweiligen Landesbergbehörde direkt in Verbindung setzen. Darüber hinaus wurden wir auch eingeladen, die Behörde gern erneut zu besuchen, sollten uns unsere Aktivitäten erneut so weit in den Westen bringen. Dabei steht man mit dem Oberbergamt des Freistaates Sachsen in Freiberg selbstverständlich in keinem Wettbewerb.
Wir freuen uns, wie bereits beschrieben, über den sehr respektablen gegenseitigen Umgang und das Angebot der helfenden Hand! Es ist schön zu wissen, dass in der Behörde fördernde Gleichgesinnte sitzen, die die schulische und akademische Ausbildung des bergmännischen Nachwuchses interessiert beobachten. Die fachliche Kompetenz und Fleiß wird aber in jedem Fall erwartet, mit diesen Worten wurden wir mit einem festen Händedruck und guten Wünschen verabschiedet.