Am Donnerstag den 10.11.22 wurde eine große Abschlussübung des Moduls „Studentische Grubenwehr“ in Zusammenarbeit mit der Wismut GmbH veranstaltet, an der fünf Mitglieder der AG Grubenwehr teilgenommen haben. Diese Übung umfasste eine Einsatzlage, wie Sie eine berufliche Grubenwehr erleben könnte. Dazu wurden die Studenten mit Kreislauf-Atemschutzgeräten des Typs „AirElite 4h“ von MSA ausgestattet. Anstelle der normalerweise eingebauten Kaliumhyperoxid-Patronen, welche das ausgeatmete CO2 binden und Sauerstoff abgeben, wurden „Trainer“ verwendet. Diese Trainingsgeräte simulieren den Atemwiderstand wie bei Geräten mit KO2 Patronen, nehmen die Atemluft aber aus der Umgebung auf. Damit die Atemmasken bei der hohen Feuchtigkeit in der Grube nicht zu stark beschlagen, wurden diese mit einem speziellen, wasserabweisenden Mittel behandelt. Jedes Trupp Mitglied hatte spezielle Aufgaben wie beispielsweise Messung von Gasen, Navigation im Grubengebäude, medizinische Versorgung, Funken oder Trupp Führung. Diese Aufgaben wurden bereits in vorherigen Übungen erlernt sowie verinnerlicht und konnten nun angewendet werden.
Die Aufgabe war es, eine vermisste Person im Bereich des Barbara Stollens ausfindig zu machen, zu versorgen und zu retten. Dazu fuhr der Einsatztrupp an der Alten Elisabeth an und bewegte sich unter voller Montur auf der 1. Sohle in Richtung Reiche Zeche. Das genutzte Equipment bestand neben Schleifkorb, Erste-Hilfe Koffer und Sauerstoffselbstretter aus weiteren Gegenständen, die sich später als nützlich erweisen würden. Informationen wie Position des Trupps im Grubengebäude, verbleibende Laufzeit der Kreislauf-Atemschutzgeräte oder gemessene Gasausbrüche wurden über Funk an die B-Stelle weitergegeben. Gasausbrüche wurden durch im Grubengebäude platzierte Zettel vorgegeben.
Im Bereich des Wilhelm Std. in der Nähe des Barbara Stollens wurde Rauch festgestellt, welcher durch eine Nebelmaschine simuliert wurde. Durch Anlegen eines Seiles, welches alle Truppmänner miteinander verband, konnte der Trupp durch die Schwaden weiter vorrücken. Im Barbara Stollen konnte die verletze Person aufgefunden werden, welche durch einen Dummy dargestellt wurde. Aufgrund von Rauch und der erlittenen Verletzungen war eine zügige, aber dennoch durchdachte Handlung erforderlich. Zuerst wurden Verbrennungen an den Händen der sich bei Bewusstsein befindlichen Person festgestellt. Bevor eine Wundversorgung stattfand, wurde der Sauerstoffselbstretter der verletzen Person aufgesetzt, um diese vor etwaigen Rauchgasen zu schützen. Nach Behandlung der Wunden durch Brandwundenpflaster, Bandagen und Anlegen einer Rettungsdecke wurde die Person mittels Schleifkorb aus dem gefährdeten Bereich gerettet.
Der Trupp bewegte sich nun wieder zurück zur Schachtanlage Alte Elisabeth, wo dieser schließlich ausfuhr. Damit war das Einsatzszenario beendet. Der Trupp wurde während der Zeit unter Tage durch das fachkundige Personal um Andy Tauber von der Wismut GmbH begleitet. Anschließend an die untertägige Übung fand eine Evaluation des Erlebten und ein intensiver Wissensaustausch statt. Auch ein Bericht des Truppführers wurde erstellt, in dem ein kurzer Überblick über den Einsatz schriftlich für die Nachwelt festgehalten wurde.
Die an der Übung beteiligten Studenten hatten sehr viel Spaß und konnten eine Menge an neuem Wissen verinnerlichen. Ein herzlicher Dank an die Wismut GmbH und Mitarbeiter der TU Bergakademie Freiberg, die diese Übung ermöglicht haben.