Am Standort Profen konnten wir einen Informationsaustausch zu zukünftiger Zusammenarbeit führen
Im Rahmen der Firmenkontaktmesse im Januar entstand ein Kontakt zwischen der AG und der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft mbh (kurz: MIBRAG). Als diese unkompliziert zu einem Treffen für eine Absprache einlud, war das Interesse von Anfang an so groß, dass wir heute sogar mit zwei Fahrzeugen nach Profen fuhren und mit acht Mann das Treffen in der Hauptfeuerwache der Werkfeuerwehr MIBRAG wahrnehmen konnten. In einer kurzen Präsentation konnten wir mehr über den Aufbau und die Arbeitsbereiche der Werkfeuerwehr erfahren und viele Fragen stellen. Das Gespräch schloss ab mit einer Führung durch die Fahrzeughalle der Wache und eine Vorstellung der Einsatztechnik.
Als Ergebnis des Treffens zeigen sich bereits jetzt verschiedene Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit und großer gegenseitiger Respekt. Als Arbeitsgemeinschaft wurde uns der Besuch eines Lehrgangs zur Ersten Hilfe angeboten, den wir sehr gern annehmen wollen. Weitere Einzelheiten verrät wie gewohnt der weiterführende Text.
Die Bezeichnung Grubenwehr (und unsere Verbindung zum Bergbauinstitut und dem LFB Reiche Zeche ) lässt immer schnell auf einen untertägigen Einsatzbereich schließen. Dass aber auch Tagebaue auf den Schutz durch eine ausgebildete Feuerwehr angewiesen sind, tritt ab und an in den Hintergrund. Viele größere Betriebe bilden dazu eine eigene Werkfeuerwehr, so auch die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbH. Hier sind etwa 32 Feuerwehrleute hauptberuflich tätig, hinzu kommen etwa 250 Freiwillige, die sich nebenberuflich einbringen. Als AG Grubenwehr ist es für uns natürlich großartig, ein Unternehmen mit einer solch großen Infrastruktur in der Nähe zu haben. Das macht eine Kooperation zusätzlich attraktiv.
Nach der etwa 90-minütigen Fahrt von Freiberg an den Standort Profen südlich von Leipzig wurden wir heute begrüßt und begleitet von Herrn Redlich, Sachgebietsverantwortlicher Personalentwicklung, und Herrn Dziuk, Leiter der Werkfeuerwehr der MIBRAG. Die Absprache begann mit einer Vorstellung des Aufbaus der Werkfeuerwehr selbst: diese besteht aus insgesamt 3 Feuerwehrwachen, die die verschiedensten Aufgaben innerhalb des Unternehmens übernehmen.
Hierbei ist die Brandbekämpfung zwar die Hauptaufgabe, aber bei weitem nicht der einzige Kompetenzbereich. Neben der Präventation, der Wartung und Reinigung von Ausrüstung und Gerät sowie verschiedenen Hilfsarbeiten wurde besonders eine Thematik diskutiert: die Thermografie an Bandrollen. Hierzu verfügt die MIBRAG Werkfeuerwehr über Technik, an deren innovativen Gestaltung und Inbetriebnahme sie selbst mitwirkte. Mit der speziellen Kameratechnik und -software lassen sich gefährliche Heißläufer an Gurtbandförderern detektieren, bevor es zu einem Brand kommt.
Da Fördergurtsysteme in vielen bergbaulichen Betrieben, egal ob unter- oder übertage, aber auch anderen industriellen Bereichen zum Einsatz kommen, ist diese Technik für die Vorsorge an sich hochinteressant. Ein Brand von Bandanlagen bringt nämlich gleich mehrere Gefährdungen mit sich. Einerseits ist brennendes Gummi kaum zu löschen, bei der Verbrennung entwickelt sich gleichzeitig eine große Menge an giftigem Rauch. Andererseits kommt es zu einem Ausfall der Infrastruktur, was nachgeschaltet zu Stillständen und extremen Kosten führt. Die Früherkennung und der Austausch defekter Rollen steigert so die Betriebssicherheit in allen Punkten; Personal, Investitionsgut und Umwelt. Eine tiefergehende Vorführung und Kenntnis über dieses System wäre für die AG Mitglieder sicherlich wertvoll, um in der beruflichen Zukunft über die Erfahrungen und Erkenntnisse aus einem solchen System zurückgreifen zu können.
Weiterer Höhepunkt unseres Besuches war natürlich die Fahrzeugtechnik am Standort. Die Werkfeuerwehr verfügt insgesamt über 14 Fahrzeuge. Diese teilen sich auf in mehrere Wechselladerfahrzeuge, Tanklöschfahrzeuge, Rettungswagen (RTW) und die Fahrzeuge für die Einsatzleitung. Die geländegängige Technik ist den Gegebenheiten eines Tagebaus bestmöglich angepasst.
Nach der Führung durch die Wache und weiterer Technikvorführungen folgte ein gemeinsames Mittagessen in der Kantine sowie der Besuch eines Aussichtspunktes über den Tagebau zusammen mit Herrn Redlich. Das Ergebnis unseres Besuches lässt sich durchweg positiv zusammenfassen: Neben den netten Kontakten zu Herrn Dziuk und Herrn Redlich ergibt sich die Möglichkeit, einen Ersthelfer-Lehrgang am Standort zu besuchen. Auch weitere Unterstützung in Form von Fachvorträgen, Tagebaubesichtigung und Unterstützung bei der Praktikavorbereitung im Betrieb scheint möglich. Wir bedanken uns herzlichst für dieses große Entgegenkommen gegenüber uns als junge Arbeitsgemeischaft! Es erfreut uns immer wieder, wie unkompliziert und herzlich die Kommunikation und Zusammenarbeit im Montanbereich funktioniert! Glück Auf!