Im Anschluss an den Ausflug zur chemischen Seite der Verfahrenstechnik stellte sich an diesem sonnigen Donnerstag am IEC der Lehrstuhl für Energieverfahrenstechnik und thermische Rückstandsbehandlung (kurz EVT) vor. Los ging es mit einem interessanten Übersichtsvortrag zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe mittels Vergasung und Synthese.
Was kompliziert klingt ist dabei eigentlich ganz einfach: kohlenstoffhaltige Energieträger werden mit Sauerstoff (O2), Kohlenstoffdioxid (CO2) oder Wasserdampf (H2O) umgesetzt. Dabei findet aber keine Verbrennung statt, bei der CO2 und Wasserdampf frei werden würde, sondern Kohlenmonoxid (CO) und Wasserstoff (H2). Mit diesen beiden Komponenten im sogenannten Synthesegas können anschließend alle möglichen Kohlenwasserstoffe (synthetisches Erdgas CH4, Kunststoffe, Ammoniak, etc.) hergestellt werden. Als Einsatzstoffe eignen sich dabei nicht nur Kohle oder Biomasse (alles was Holz, Heu oder sowas ist), sondern sogar Meeresmüll! Abgefahren!
Nachdem wir auch gelernt haben, was mit dem Gas noch passieren muss (Reinigung, Kühlung, etc.) haben wir noch die aufkommenden Trends hinsichtlich Märkten und Technologien diskutiert und ob wir uns vorstellen können, mit „selbstgemachten“ Kraftstoffen zu fahren oder ob wir lieber die Elektromobilen sind =)
Danach haben wir uns die riesigen Anlagen am Institut angeschaut und hatten vom 22 m hohen Schlackebadvergaser einen grandiosen Überblick über Freiberg. Seht selbst:
Das besondere an den drei Anlagen am IEC ist, dass sie im Verbund arbeiten können. Zwei der Anlagen stellen Synthesegas aus gasförmigen, flüssigen oder festen Einsatzstoffen her, das im Anschluss in der „STF“ zu Benzin gemacht wird (Syngas to Fuel). Das könnten wir gleich in unsere Autos kippen, aber da macht der Zoll nicht ganz mit…
…was dafür super lief, war das Segway und Hoverboard fahren. Das haben wir uns natürlich nicht zweimal sagen lassen! Und nach zwei, drei Übungsrunden ging natürlich direkt das erste Rennen los… Ach ja, ein kurzer Besuch in der Mikro-Brauerei des IEC war auch noch drin! Die brauen echt ihr eigenes Bier… 🙂
Dann ging es schnell zum Mittag, damit uns Frau Dr. Dög noch die Studienmöglichkeiten der Fakultät 4 aufzeigen konnte. In dieser Fakultät hat die TU Freiberg alle Ingenieursstudiengänge zusammengefasst – also genau das richtige für uns. Hier ist alles super organisiert und wir haben sogar genug Freiheiten, um ein Auslandssemester einzulegen (das wird sogar für die Regelstudienzeit anerkannt!). Das IEC hat nämlich auch sehr nette Auslandskontakte – Australien, Kanada, China, Russland…
Am späten Nachmittag haben wir uns dann noch die Terra Mineralia in Freiberg angesehen. Das ist eine Mineraliensammlung – und wir dachten zuerst so: „Wie jetzt, Steine?“ Aber nein, wir waren voll überrascht, wie interessant das präsentiert wurde. Es gibt sogar Mineralien, die im Dunkeln und unter UV Licht bunt leuchten. Echt eine coole Führung und ein gelungener Tag.