17. Juni 2019 – Sophia Will Allgemein

Ausfahrt West 2.0 – Tag 5

Lhoist Werk Flandersbach

Unsere heutige letzte Station war das Lhoist-Werk Flandersbach, welches als größtes Kalkwerk in Europa gilt. Hier wird im Tagebaubetrieb Kalkstein gewonnen und direkt vor Ort weiterverarbeitet. Begrüßt wurden wir von Herrn Heil, einem Freiberger Bergbau Absolventen  und erhielten einen kurzen Überblick über das Unternehmen Lhoist und den Standort Flandersbach.

Mitglieder der AG vor der Schaufel eines Hochlöffelbaggers im Tagebau Flandersbach

Der Standort Flandersbach mit seinen beiden Tagebauen Rohdenhaus und Silberberg ist der größte Kalkproduzent Deutschlands. Die jährliche Förderung von 7,5 Millionen Tonnen Kalk aus dem Devon wird im Bohr und Sprengverfahren vorgelöst. Anschließend wird der Kalk mittels mobiler Technik zu den im Tagebau befindlichen Brecheranlagen transportiert, von wo aus der Kalk über eine Bandanlage direkt in die Weiterverarbeitung verfahren wird. Dort wird je nach Kundenanforderungen der Kalk in unterschiedlichen Qualitäten und Verfahren gemahlen und gebrannt. Hauptabnehmer des Kalkes ist die  Stahlindustrie in der Region  (mit über 50% der Förderung), wo der Kalk zur Schlackebildung verwendet wird.

Nach der Vorstellung des Unternehmens erfolgte die Befahrung beider Tagebaue. Dabei konnten die Ladespiele mit Radladern und Hochlöffelbaggern hautnah miterlebt werden. Der Transport des Abraumes (ca. 2,7 Millionen Tonnen pro Jahr) erfolgt mit Hilfe von Dumpern in den ehemaligen Tagebaubereich auf die Innenkippe. Bei Bedarf wird ein Teil des Abraumes im Tagebau vorgebrochen und als Baumaterial für die Fahrbahnen im Tagebau verwendet. Die aktuelle Teufe von circa 220 Metern soll in Zukunft um weitere hundert Meter erweitert werden. Ein noch größerer Abbau in die Tiefe ist aufgrund der maximalen Böschungswinkel nicht möglich. Daher wird in den nächsten 3 Jahren ein Probebetrieb für die untertägige Gewinnung an der Ostflanke des Tagebaus Rohdenhaus auf seine technische und wirtschaftliche Machbarkeit hin untersucht.

Uns haben besonders die Dimensionen des Standortes mit den hohen Böschungen und der großen Teufe beeindruckt. Der Besuch in Flandersbach war für uns ein toller Ausklang der Exkursion!

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