11. September 2018 – Lukas Manthey Ausfahrt, Rückblick, Übung

Erste-Hilfe-Kurs im Bergbau

Die Werkfeuerwehr der MIBRAG bot eine spezielle Weiterbildung bei der Leistung von Erste Hilfe an; eine Besichtigung des Braunkohlentagebaus war uns ebenfalls möglich

Am Freitag den 13.07.2018 konnte eine Gruppe von 11 Personen der AG Grubenwehr an einem besonderen Angebot der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft mbH teilnehmen. Die Veranstaltung bestand in ihrer ersten Hälfte aus einer Weiterbildung und Vertiefung von Vorgehensweisen in der Ersten Hilfe sowie in der zweiten Hälfte in einer Besichtigung des Tagebaus selbst. Die Zusammenarbeit ergab sich aus einem ersten Treffen und einer Besichtigung der Werkfeuerwehr am Standort Profen zum Jahresbeginn 2018. Der halbtägige Lehrgang, der mit einem Zertifikat abgeschlossen werden konnte, ermöglichte den Teilnehmern Wissen aufzufrischen und Abläufe zu verbessern, war aber auch geeignet um auf dem aktuellsten Stand der medizinischen Erkenntnisse bei Hilfeleistungen zu kommen. Traditionell wird mit dem Bergbau oft ein gefährliches Umfeld mit vielen und schweren Unfällen in Verbindung gebracht. Auch wenn die Gegebenheiten in deutschen Bergbauunternehmen  nach den Unfallkennzahlen im Vergleich zu anderen Branchen als besonders sicher angesehen werden können, gibt eine solche Weiterbildung doch mehr Zuversicht und ein besseres Gefühl, auf mögliche Ereignisse vorbereitet zu sein.

Praktische Erfahrung in gestellten Notsituationen; hier beim Versorgen einer Schnittverletzung

Durchgeführt und geleitet wurde der Lehrgang von den hierfür verantwortlichen Personen der MIBRAG Werkfeuerwehr am Standort Profen, den Herren Petermann und Zenker. Der Lehrgang selbst teilte sich auf in verschieden Unfallszenarien und die richtige Antwort auf eine Notlage. So wurden die verschiedenen Prozessschritte erläutert, wenn beispielsweise eine bewusstlose Person aufgefunden wird.

Sehr hilfreich waren dabei die vielen praktischen Übungen, in denen Wissen und Erfahrung aktiv überprüft wurden. Besonders das Basiswissen, wie die stabile Seitenlage, die Herzlungen-Wiederbelebung (HLW) und das Verhalten bei einem Schocks wurde dabei abgefragt und neu erfahren. Darüber hinaus wurden auch bergbauspezifischere Unfallszenarien thematisiert:

  • Pfähl-Verletzungen, in denen Körperteile z. B. durch Bauteile durchstoßen wurden
  • Knochenbrüche, z. B. nach Stürzen
  • Verbrennungen oder Verbrühungen z. B. an heißen Teilen und Oberflächen

Aber auch leichtere Verletzungen, wie Schnitte und offene Wunden, bei denen das Anlegen eines Verbandes notwendig wird, waren Lehrgangsbestandteil. Dabei hatten viele Teilnehmer besonderen Spaß.

Eindrucksvoll praktiziert wurde das Umverlegen einer verunfallten Person allein mit einer Wärmefolie als „Trage“. Solches und vergleichbares  Spezialwissen mit dem Umgang einfacher, leichter Ausrüstung kommt unserem Wirken in studentischen Grubenwehrteams sehr zugute. Aus diesem Grund wurde dieser von der Werkfeuerwehr zertifizierte Lehrgang auch von der Universität für das Modul „Studentische Grubenwehr“ anerkannt.

Im Anschluss an  den Lehrgang wurde durch die Öffentlichkeitsarbeit der MIBRAG eine Befahrung des Tagebaus Profen ermöglicht. In einem geländegängigen Fahrzeug erkundeten wir den Tagebau.. Im Rahmen der Befahrung wurde uns die Geologie des Tagebaus, der Geräteeinsatz und die Herausforderungen bei der Kohleförderung erläutert. Auch eindrucksvoll zu besichtigen war ein bereits für den Baufeldwechsel hergerichteter Schaufelradbagger. Dieser verließ wenige Tage nach unserem Besuch das Abbaufeld Schwerzau und wechselte in das Abbaufeld Domsen des Tagebau Profen. Auch dieses konnten wir als Gruppe im weiteren Verlauf der Befahrung besichtigen.

Jedes der Braunkohlereviere in Deutschland zeichnet sich durch seine eigenen geologischen Strukturen und Verhältnisse aus, die spezielle Anforderungen an die jeweilige Tagebautechnologie erfordern. Daher ist jede Besichtigung eines Braunkohlentagebaus mit Wissenszuwachs über Problemlösungsstrategien verbunden. Das Mitteldeutsche Revier ist für die Studenten der TU Bergakademie Freiberg aufgrund der lokalen Nähe besonders interessant. Auch bringt der Tagebau, gleichsam wie die Universität, viele verschiedene Gewerke zusammen. Denn nur im Zusammenwirken ist ein erfolgreiches Arbeiten möglich. Das gilt natürlich auch für die Rettungswerke und Feuerwehren, egal ob nun unter dem Namen Werkfeuerwehr übertage oder als Grubenwehr untertage.

Als Arbeitsgemeinschaft danken wir der MIBRAG für die Organisation des Lehrgangs zur Ersten Hilfe und für die Einblicke in die Arbeit der Werkfeuerwehr und des Tagebaubereiches! Sicher hilft die Vertiefung der Erkenntnisse jedem Einzelnen in seiner beruflichen Zukunft sowie der AG in Ihrem Wirken weiter. Eine Wiederholung oder weitere Zusammenarbeiten sehen wir als sehr wünschenswert. Bis dahin verbleiben wir mit „Glück Auf!“

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